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Die jüdische Siedlungsbewegung<br />

einen schnellen Aufschwung und wurde bald zur Metropole des<br />

Landes (vgl. den Beitrag von Marko Martin).<br />

Die fün�e Alija brachte im Zeitraum zwischen 1932 und 1938<br />

weitere 200 000 europäische Juden – unter ihnen 70 000 aus dem<br />

deutschsprachigen Raum – an die östliche Küste des Mi�elmeeres.<br />

Die deutschen Juden, die »Jeckes«, leisteten aufgrund ihres<br />

Bildungsstandes und ihrer Berufserfahrung einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Entwicklung des wirtscha�lichen und kulturellen<br />

Lebens sowie der Justiz, der Verwaltung und des Pressewesens.<br />

Meilensteine für die Herausbildung des jüdischen Nationalbewusstseins<br />

und einer neuen sozialen und kulturellen Identität<br />

waren die Verbreitung des modernen Hebräisch als Umgangs–<br />

und Schri�sprache, die Errichtung der Technischen Hochschule<br />

in Haifa (1912) und der Hebräischen Universität in Jerusalem<br />

(1925) sowie die Eröffnung des Nationaltheaters Habima in Tel<br />

Aviv (1931).<br />

Nationaler Konflikt<br />

Bereits früh mussten die zionistisch motivierten Einwanderer<br />

bemerken, dass sich ihre Ziele im Widerspruch zur arabischpalästinensischen<br />

Nationalbewegung befanden. Deren Vertreter<br />

ha�en die Befreiung vom osmanischen Joch begrüßt. Nach<br />

1920 klagten sie – zunehmend militanter werdend – die auch<br />

ihnen von den Briten während des Ersten Weltkriegs versprochene<br />

nationale Selbstständigkeit und Eigenstaatlichkeit ein.<br />

Nachum Goldmann, Begründer des Jüdischen Weltkongresses<br />

(1936) und Präsident der Zionistischen Weltorganisation (1956<br />

bis 1968), schrieb rückblickend: »Es war einer der großen historischen<br />

Denkfehler des Zionismus, dass er den arabischen Aspekt<br />

bei der Gründung des jüdischen Heimlandes in Palästina<br />

nicht ernstha� genug zur Kenntnis genommen hat. Es gab zwar<br />

immer Sprecher und Denker der zionistischen Bewegung, die<br />

ihn unterstrichen haben [...] Leider blieben aber diese Überzeugungen<br />

mehr Theorie und Prinzip und wurden in die Praxis der<br />

zionistischen Wirklichkeit kaum übertragen.«<br />

Durch die jüdische Zuwanderung sah sich die arabische Bevölkerung<br />

Palästinas in wachsendem Maße ihrer Existenzgrund-<br />

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