19.02.2013 Aufrufe

PDF-Download - MgFa

PDF-Download - MgFa

PDF-Download - MgFa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die jüdische Siedlungsbewegung<br />

»Dri�e Tempel« errichtet werden. Ihre Anhänger sprachen nach<br />

wie vor Jiddisch; die Benutzung des Hebräischen als profane<br />

Umgangssprache galt ihnen als Sakrileg. Ganze Stadtviertel in<br />

Jerusalem, Mea Schearim etwa, oder Bnei Brak bei Tel Aviv veranschaulichen<br />

bis heute die religiös-orthodoxe Komponente der<br />

israelischen Gesellscha� sowie deren Kultur und Lebensweise.<br />

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und angesichts der Vernichtung<br />

des europäischen Judentums fanden sich Teile der Ultraorthodoxie<br />

bereit, mit zionistischen Parteien zu kooperieren.<br />

Einwanderung und Besiedlung<br />

Mehrere Einwanderungswellen ließen den jüdischen Bevölkerungsanteil<br />

in Palästina stetig anwachsen. Handelte es sich bei<br />

den 1882 bereits im Lande lebenden rund 24 000 Juden vor allem<br />

noch um den »alten Jischuv«, das heißt die vorwiegend ultraorthodoxe<br />

Bevölkerung der vier heiligen Städte des Judentums<br />

(Jerusalem, Hebron, Safed und Tiberias), so formierte sich der<br />

»neue Jischuv« zunächst überwiegend aus den osteuropäischen<br />

Einwanderern. Inspiriert von zionistischen Idealen, kamen<br />

diese hauptsächlich mit der zweiten und dri�en Alija (Einwanderungswelle)<br />

zwischen 1904 und 1914 beziehungsweise von<br />

1919 bis 1923 ins Land. Die Neuankömmlinge schufen jüdische<br />

Selbstverwaltungsorgane, einen eigenen Wirtscha�ssektor, politische<br />

Parteien, Gewerkscha�en und andere Organisationen. Ab<br />

1920 fanden Wahlen zur Delegiertenversammlung der jüdischen<br />

Einwohner Palästinas sta�. Der von dieser gewählte Nationalrat<br />

(Waad Leumi) vertrat – gemeinsam mit der Jewish Agency, der<br />

Exekutive der Zionistischen Weltorganisation – die Interessen<br />

des jüdischen Gemeinwesens gegenüber den britischen Mandatsbehörden.<br />

Insbesondere die Arbeiterzionisten – seit den 1930er-Jahren<br />

dominierende Kra� im Jischuv – waren der Auffassung, dass das<br />

jüdische Volk sich durch körperliche Arbeit und Urbarmachung<br />

des Bodens ein Recht auf Palästina erwerben müsse. Die Beschäftigung<br />

arabischer Lohnarbeiter lehnten sie strikt ab. Die jüdische<br />

»Eroberung des Bodens, der Arbeit und des Marktes« wurde zu<br />

einem zentralen Slogan der europäischen Migranten. So moti-<br />

71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!