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I. Historische Entwicklungen<br />

europäischen Macht im Nahen Osten aufgestiegen. Es verhalf<br />

nunmehr den Zionisten zur internationalen Anerkennung ihrer<br />

Ansprüche auf Palästina. Die Erklärung Balfours fand Eingang<br />

in den Friedensvertrag der Siegermächte mit der Türkei; am<br />

25. April 1920 wurde Großbritannien durch den Völkerbund mit<br />

dem Mandat über Palästina betraut.<br />

70<br />

Das politische Spektrum im Zionismus<br />

Von Anbeginn war die ZWO keine homogene Bewegung. Sie<br />

umfasste unterschiedliche ideelle und organisatorische Strömungen.<br />

Deren Anhänger waren sich zwar in dem Bestreben<br />

einig, eine öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstä�e für das jüdische<br />

Volk in Palästina zu schaffen; sie differierten jedoch hinsichtlich<br />

ihrer Auffassungen über Methoden und Wege sowie in<br />

ihren Vorstellungen über den Charakter des kün�igen Staates.<br />

Es bildeten sich vier Hauptrichtungen heraus, die bis in die Gegenwart<br />

das politische Antlitz der ZWO wie auch die israelische<br />

Parteienlandscha� prägen: Ein religiöser Flügel strebte ein Gemeinwesen<br />

an, das auf der Einhaltung jüdischer Gebote und<br />

Vorschri�en basieren sollte. Eine Arbeiterfraktion suchte sozialdemokratisches<br />

und zionistisches Gedankengut zu verbinden;<br />

sie propagierte die Errichtung eines sozialistischen Judenstaates.<br />

Eine dri�e, bürgerlich-liberale Fraktion lehnte sowohl die religiöse<br />

als auch die sozialistische Variante des Zionismus ab und trat<br />

für die Errichtung eines bürgerlichen jüdischen Gemeinwesens<br />

nach westeuropäischem Vorbild ein. Ein konservativ-militanter<br />

beziehungsweise extrem-nationalistischer Flügel schließlich visierte<br />

einen jüdischen Staat zu beiden Seiten des Jordans an und<br />

zeichnete sich dabei zunehmend durch eine antibritische und<br />

antiarabische Haltung aus.<br />

Die unterschiedlichen Auffassungen in der ZWO spiegelten<br />

sich von Anbeginn im Parteienspektrum des Jischuv, der jüdischen<br />

Bevölkerungsgruppe in Palästina, wider. Außerhalb der<br />

nationalen Erneuerungsbewegung blieb die jüdische Orthodoxie.<br />

Sie lehnte den Zionismus ab, erwartete sie doch die Erlösung<br />

nicht durch die Schaffung eines jüdischen Staatswesens, sondern<br />

durch den Messias; erst nach dessen Erscheinen dürfe der

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