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I. Historische Entwicklungen<br />

Nach den antisemitischen Pogromen von 1881/82 verließen<br />

große Gruppen von Juden Russland. Mehrheitlich fanden<br />

sie eine neue Heimat in Westeuropa oder in den USA. Einige<br />

Tausend jedoch ließen sich in Palästina nieder und legten hier,<br />

gefördert von westeuropäischen jüdischen Philanthropen, die<br />

Fundamente für Siedlungen wie Rischon le Zion, Rosch Pina, Zichron<br />

Jakow und Gedera – heute blühende, bevölkerungsreiche<br />

Städte. Das ungewohnte Klima, Krankheiten und Misserfolge<br />

bei der landwirtscha�lichen Kolonisierungsarbeit brachten die<br />

ersten Siedlungsvorhaben jedoch wiederholt an den Rand des<br />

Scheiterns; nicht wenige Einwanderer verließen desillusioniert<br />

das Land.<br />

Erst der Wiener Jurist, Schri�steller und Journalist Theodor<br />

Herzl (1860-1904) vermochte es, den auf Palästina gerichteten<br />

geistigen Bestrebungen und den zagha�en Migrationsaktivitäten<br />

einen neuen Impuls sowie einen tragfähigen organisatorischen<br />

Rahmen zu verleihen. Seine 1896 veröffentlichte Schri� »Der Judenstaat«<br />

wurde zum Manifest des politischen Zionismus. Die<br />

1897 durch Herzl initiierte Gründung der Zionistischen Weltorganisation<br />

(ZWO) in Basel leitete eine neue Phase jüdischen<br />

Emanzipationsstrebens und nationaler Selbstbesinnung ein.<br />

Das Baseler Programm – bis 1948 Leitlinie zionistischer Wirksamkeit<br />

– verkündete als zentrales Anliegen »für das jüdische<br />

Volk die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstä�e<br />

in Palästina«. Verwirklicht werden sollte dieses Ziel durch<br />

die »Besiedlung Palästinas mit jüdischen Ackerbauern, Handwerkern<br />

und Gewerbetreibenden«, durch Organisierung der<br />

Juden in Landesverbänden, durch die »Stärkung des jüdischen<br />

Volksgefühls und Volksbewusstseins« sowie durch die Einleitung<br />

von Schri�en, welche auf politische Unterstützung seitens<br />

der Großmächte jener Zeit zielten. Die ZWO verstand sich als<br />

Nationalversammlung, in der alle Teile des über den Erdball zerstreuten<br />

jüdischen Volkes vertreten sein sollten. Zur Finanzierung<br />

des Landkaufs und der Besiedlung Palästinas gründete sie<br />

1899 die Jüdische Kolonisationsbank, 1901 den Jüdischen Nationalfonds,<br />

1908 die Gesellscha� zur Entwicklung Palästinas und<br />

1921 den Jüdischen Sti�ungsfonds.<br />

Zunächst allerdings schien die Vision Herzls in weiter Ferne<br />

zu liegen. Palästina befand sich unter osmanischer Herrscha�.<br />

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