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Der osmanische Kriegsschauplatz im Ersten Weltkrieg<br />

der Soldaten zu heben. Im Verlauf des Vorstoßes sank die »Breslau«<br />

nach mehreren Minentreffern. Die »Goeben« konnte trotz<br />

schwerer Beschädigungen zu ihrem Liegeplatz zurücklaufen,<br />

war aber auf Monate nur beschränkt einsetzbar. Lediglich die<br />

seit 1915 am Bosporus stationierten kaiserlichen U-Boote führten<br />

bis Kriegsende den uneingeschränkten U-Boot-Krieg weiter.<br />

Die Landkriegführung der Jahre 1914 bis 1918 war im Orient<br />

ebenfalls durch die geografische Lage des Osmanischen Reichs<br />

bestimmt. An den Dardanellen wehrten die osmanischen Truppen<br />

1915/16 einen alliierten Durchbruchsversuch ab, im Kaukasus<br />

tobte im Hochgebirge bis Kriegsende ein erbi�erter Kampf gegen<br />

russische Verbände. Im mesopotamisch-persischen Raum sowie<br />

im Sinaigebiet und in Palästina kämp�en die Osmanen mit deutscher<br />

Unterstützung gegen Briten sowie aufständische Araber.<br />

Der von Februar 1915 bis Anfang Januar 1916 andauernde<br />

alliierte Angriff auf die Meerengen und die Halbinsel Gallipoli<br />

konnte durch osmanische Verbände unter Führung von Liman<br />

von Sanders unter schweren Verlusten auf beiden Seiten erfolgreich<br />

abgewehrt werden. Die Versenkung britischer Schlachtschiffe<br />

durch deutsche U-Boote trug zu dieser Abwehrleistung<br />

wesentlich bei.<br />

Der Schwerpunkt der osmanischen Kriegführung lag zu<br />

Kriegsbeginn an der Kaukasusfront. Die Kaukasusoffensive<br />

Ende 1914 endete jedoch in einer Katastrophe. Die Truppen des<br />

Verbündeten wurden fast vollständig vernichtet. Eine russische<br />

Gegenoffensive konnte erst nach der Eroberung von Erzurum<br />

1916 gestoppt werden. Danach erstarrte die Front bis zum Waffenstillstand<br />

im Stellungskrieg. Über die politische Zukun� der<br />

Kaukasusregion kam es zu schwerwiegenden Verstimmungen<br />

zwischen den Verbündeten, als zur Durchsetzung großtürkischen<br />

Vormachtstrebens osmanische Truppen im Kaukasus vorrückten<br />

und im September 1918 Baku eroberten. Vereinzelt kam<br />

es sogar zu Schusswechseln zwischen osmanischen und ebenfalls<br />

auf Baku vorstoßenden deutschen Verbänden. Während der<br />

Kämpfe im Kaukasus verübten osmanische Truppen wiederholt<br />

Massaker an Armeniern, bevor diese dann 1915 während einer<br />

umfassenden und systematischen Zwangsdeportation in die syrische<br />

Wüste zu Hunder�ausenden umkamen. Um das deutschosmanische<br />

Bündnis nicht zu belasten, duldeten offizielle deut-<br />

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