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Der osmanische Kriegsschauplatz im Ersten Weltkrieg<br />

Osmanisch-deutsche Zusammenarbeit<br />

während des Krieges<br />

Da eine materielle Unterstützung des Osmanischen Reichs per<br />

Bahntransport erst nach dem Sieg über Serbien Ende 1915 möglich<br />

war, beschränkte sich die Militärhilfe zu Kriegsbeginn auf<br />

die Entsendung von Offizieren für höhere Führungsverwendungen.<br />

So wurde General Fritz Bronsart von Schellendorf Chef des<br />

Generalstabes des osmanischen Feldheeres, General O�o Liman<br />

von Sanders übernahm den Oberbefehl für die Verteidigung der<br />

Dardanellen und Generalfeldmarschall Colmar Freiherr von der<br />

Goltz führte die 6. Osmanische Armee im Irak. Weitere Offiziere<br />

wie Oberstleutnant Friedrich Kreß von Kressenstein dienten<br />

in Armee- und Divisionsstäben. Von Anfang an verlief die Zusammenarbeit<br />

zwischen osmanischen und deutschen Offizieren<br />

nicht spannungsfrei. Mangelnde Sprachkenntnisse sowie das<br />

völlige Unverständnis vieler deutscher Offiziere für die »orientalische«<br />

Mentalität erschwerten die Kooperation erheblich. Manche<br />

Deutsche waren nicht bereit, die örtlichen Gegebenheiten zu<br />

akzeptieren und versuchten in der osmanischen Armee preußischen<br />

Drill einzuführen. Überheblichkeit, Ignoranz und missionarischer<br />

Sendungseifer erreichten jedoch genau das Gegenteil.<br />

Nur wenige Offiziere wie Kreß von Kressenstein oder von der<br />

Goltz erzielten über die kulturellen Unterschiede hinweg mit den<br />

von ihnen geführten Verbänden zeitweilige Erfolge. Auch auf<br />

osmanischer Seite trat man den Deutschen übrigens des Ö�eren<br />

mit Unverständnis und unverhohlener Arroganz entgegen.<br />

Die Land- und Seekriegführung des Osmanischen Reiches<br />

war durch seine geostrategische Lage vorgegeben. Zur See galt<br />

es, einen Durchbruch durch die Meerengen der Dardanellen und<br />

des Bosporus zu verhindern, russische und britische Marineverbände<br />

im Schwarzen Meer und in der Ägäis zu binden und die<br />

kriegswichtigen Truppen- und Kohletransporte entlang der anatolischen<br />

Schwarzmeerküste zu sichern. Den Rückhalt der von<br />

Konteradmiral Wilhelm Souchon geführten osmanischen Flo�e<br />

bildeten der Schlachtkreuzer »Jawus Sultan Selim« und der Kleine<br />

Kreuzer »Midilli«. Beide Schiffe waren Anfang August 1914<br />

als »Goeben« bzw. »Breslau« unter Souchons Führung ihren Ver-<br />

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