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I. Historische Entwicklungen<br />

Die Bagdadbahn<br />

Europäische Staaten ha�en großes Interesse an der Errichtung eines<br />

Schienennetzes im Osmanischen Reich, das Ende des 19. Jahrhunderts<br />

dazu nicht aus eigener Kra� in der Lage war. Kaiser Wilhelm etwa<br />

wollte auf politischer und wirtscha�licher Ebene vermehrt Einfluss<br />

in der Region gewinnen. Bereits 1888 ha�e die »Deutsch-Anatolische-<br />

Eisenbahngesellscha�« mit dem Osmanischen Reich einen Vertrag<br />

über die Errichtung der Anatolischen Bahn geschlossen, die von Konstantinopel<br />

und Izmit bis nach Konya reichte.<br />

Baubeginn für die Bagdadbahn war am 27. Juli 1903. Die Arbeiten,<br />

unter maßgeblicher Beiteiligung deutscher Unternehmen, sollten zehn<br />

Jahre dauern, das Streckennetz 2400 Kilometer umfassen. Der Bau forderte<br />

zahlreiche Todesopfer, insbesondere armenischer Zwangsarbeiter.<br />

Über 35 000 Arbeiter waren zeitweise gleichzeitig beschä�igt.<br />

Im Krieg nutzte das Deutsche Reich fertige Streckenabschni�e als<br />

Nachschubwege. Auch wurden hier systematisch Armenier aus ihrer<br />

Heimat in Richtung Syrien deportiert. 1918 waren rund 2000 Kilometer<br />

fertiggestellt. Durch die Ausrufung der Türkischen Republik verlief die<br />

Bahnstrecke nun durch drei Staaten. Am 15. Juli 1940 fuhr der erste<br />

Zug von Istanbul nach Bagdad. Jahre später wurde die Strecke noch<br />

bis Basra verlängert, sodass nunmehr Bosporus und Persischer Golf<br />

direkt verbunden waren. Heute sind nur noch Teile des Streckennetzes<br />

befahrbar. (�)<br />

deutsche Armee wegen der mangelha�en industriellen Basis<br />

der Osmanen jedoch unverhältnismäßig hoch. Dennoch schloss<br />

das Deutsche Reich am 2. August ein Verteidigungsbündnis mit<br />

dem Osmanischen Reich ab. Ausschlaggebend für diese von<br />

Wilhelm II. befürwortete Entscheidung war neben der geostrategischen<br />

Lage die Möglichkeit, über den religiösen Einfluss des<br />

osmanischen Sultans als Kalifen einen »Heiligen Krieg« (Dschihad)<br />

der Muslime in den russischen und britischen Besitzungen<br />

herbeizuführen. Nach wiederholten deutschen Aufforderungen<br />

trat das Osmanische Reich Ende Oktober 1914 infolge eines<br />

Flo�enüberfalls auf russische Schwarzmeerhäfen aufseiten des<br />

Deutschen Kaiserreiches und Österreich-Ungarns in den Krieg<br />

ein.<br />

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