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Der osmanische Kriegsschauplatz<br />

im Ersten Weltkrieg<br />

Die unter Reichskanzler O�o von Bismarck eher zurückhaltende<br />

Orientpolitik des Deutschen Reiches änderte sich unter der Regierung<br />

Kaiser Wilhelms II. Beim Streben nach einem deutschen<br />

»Platz an der Sonne« rückte das Osmanische Reich zunehmend<br />

in den Blickpunkt der eigenen Wirtscha�s- und Außenpolitik.<br />

Neben wirtscha�lichen Interessen waren psychologische, politische<br />

und strategische Gründe ausschlaggebend für das deutsche<br />

Engagement. So ermöglichte die geostrategische Lage des Osmanischen<br />

Reiches, Druck auf Russland (Meerengen, Kaukasus)<br />

sowie auf Großbritannien (Persischer Golf, Suezkanal) auszuüben.<br />

Auch ließ sich hierüber der Anspruch auf den angestrebten<br />

Weltmachtstatus sowohl psychologisch nach Innen als auch<br />

politisch nach Außen demonstrieren. Dass diese Politik nicht<br />

nur strategische und wirtscha�liche Vorteile versprach, sondern<br />

schwerwiegende außenpolitische Risiken zur Folge ha�e, verdeutlicht<br />

der sich über den Bau der Bagdadbahn verschärfende<br />

deutsch-britische Gegensatz. Begleitend zu den genannten Aktivitäten<br />

intensivierten die deutschen Militärs die schon zu Zeiten<br />

Bismarcks vorsichtig begonnene militärische Zusammenarbeit<br />

zur Modernisierung der osmanischen Armee. Der verstärkte<br />

Ausbau der deutschen Militärmission – 1913 dienten im Osmanischen<br />

Reich 70 kaiserliche Offiziere in führenden Funktionen<br />

– führte zu außenpolitischen Spannungen mit Russland.<br />

Trotz der engen Beziehungen zu Deutschland trat das Osmanische<br />

Reich im August 1914 nicht sofort aufseiten der Mi�elmächte<br />

in den Krieg ein, sondern prü�e zunächst die Möglichkeit<br />

eines Bündnisses mit den Ententestaaten. Da die Gespräche<br />

mit Frankreich und Russland ergebnislos verliefen, schlug die<br />

osmanische Regierung um Enver Pascha dem Deutschen Reich<br />

Ende Juli 1914 ein Verteidigungsbündnis vor. Das Osmanische<br />

Reich fürchtete, im Falle einer Neutralität nach Beendigung des<br />

Krieges von den Siegern aufgeteilt zu werden. Führende deutsche<br />

Politiker und Militärs schätzten trotz der eingeleiteten Reorganisation<br />

die Leistungsfähigkeit der osmanischen Streitkrä�e<br />

als gering ein, im Gegenzug die militärische Belastung für die<br />

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