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Der Mittelmeerraum in der Frühen Neuzeit<br />

tenstriche verschleppt – auch von christlichen Seefahrern. Vor<br />

allem muslimische Korsaren des Maghreb, allen voran aus Algier,<br />

betrieben ein einträgliches Lösegeldgeschä�. Die Sklaverei<br />

wurde prägend für die Wirtscha�sstruktur des nordwestafrikanischen<br />

Küstensaums bis ins 19. Jahrhundert. So etablierte sich<br />

ein festes Handels- und Auslösesystem zur Befreiung gefangener<br />

Christen, während muslimische Sklaven in christlichen Händen<br />

weit weniger Chancen auf ein glückliches Ende ihres Loses ha�en.<br />

Der große Krieg ums Meer<br />

Die Steigerung zum Großkonflikt erfuhren die Auseinandersetzungen<br />

zwischen christlichen und muslimischen Flo�en<br />

von 1522 bis 1571. Sie waren zugleich ein Kampf um die Vorherrscha�<br />

im gesamten Mi�elmeer. Mit der Einnahme Granadas<br />

1492 war die »Reconquista«, die christliche Rückeroberung<br />

muslimisch besetzter Gebiete in Spanien, beendet. Danach, zwischen<br />

1497 und 1511, konnten wichtige spanische Stützpunkte<br />

auf der nordafrikanischen Gegenküste gewonnen werden. Mit<br />

dem Ausgreifen der Osmanen auf die See fand diese Expansion<br />

einen Gegenpol. Nach der Eroberung der Insel Rhodos 1522 besaßen<br />

die Osmanen nun den Eckpfeiler sowohl für die Ägäis als<br />

auch eine wichtige Station zur Überwachung des Seewegs vom<br />

Schwarzen Meer in die Levante. Das östliche Mi�elmeer wurde<br />

nun muslimisch dominiert, trotz venezianischer Handels- und<br />

Kolonialpräsenz. Die Konfliktzone wanderte im Laufe der Jahre<br />

weiter westlich und fand im Dreieck zwischen Sizilien, Malta<br />

und Tunis ihr Zentrum.<br />

Nachdem die spanisch-französische Auseinandersetzung<br />

der 1520er-Jahre um Italien ein (vorläufiges) Ende gefunden<br />

ha�e, verschär�e sich im Folgejahrzehnt der Konflikt mit dem<br />

Osmanischen Reich. Nach dem Sieg in der Schlacht bei Mohacs<br />

1526 im westlichen Ungarn und der ersten Belagerung Wiens im<br />

Herbst 1529 war die Expansion der Osmanen in Mi�eleuropa<br />

angelangt. Im Mi�elmeer bahnte sich ein Zusammenwirken von<br />

muslimischen Seefahrern aus dem Maghreb mit der Hohen Pforte<br />

an. Die Korsaren Nordafrikas blieben von nun an eine Gefahr<br />

für die christliche Seefahrt. Bisher waren muslimische Korsaren<br />

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