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Der Mittelmeerraum in der Frühen Neuzeit<br />

der christlichen Flo�en hingegen fungierten die Johanniterri�er,<br />

denen der Kaiser 1530, acht Jahre nach ihrer Vertreibung von<br />

Rhodos, die Insel Malta überließ. Malta blieb in der Folgezeit ein<br />

Bollwerk gegen ein Vordringen der Osmanen in das westliche<br />

Mi�elmeer.<br />

Krieg und Korsaren im Mi�elmeer<br />

Die wegweisenden militärischen Entwicklungen im 16. Jahrhundert<br />

– Hochseeschiffe, Feuerwaffen und Befestigungen<br />

– machten die »Militärische Revolution« der Neuzeit aus, und<br />

sie ermöglichten das »Zeitalter der Entdeckungen«. Das Waffensystem<br />

aus hochseetüchtigem Schiff und Artillerie leitete die Ära<br />

»westlicher« Überlegenheit ein. Dadurch – und nicht etwa aufgrund<br />

einer generellen technischen oder gar kulturellen Überlegenheit<br />

– vermochten die Europäer, die Geschichte der Neuzeit<br />

zulasten der nichteuropäischen Welt zu beeinflussen. Das war<br />

jedoch ein langer Prozess, dessen Ausgang im 16. Jahrhundert<br />

keineswegs ausgemacht war. Im zweiten Dri�el des 16. Jahrhunderts<br />

besaßen eher muslimische Seefahrer die Oberhand. Auch<br />

die Osmanen verdankten die Einnahme von Konstantinopel und<br />

Rhodos ihrer schweren Artillerie; nicht zuletzt deswegen erwiesen<br />

sie sich auch gegenüber den Mamluken Syriens und Äyptens<br />

als überlegen.<br />

Neben dem Kriegsschiff stellte sich die Kombination von<br />

Artillerie und den Küstenbefestigungen als ein »Waffensystem«<br />

dar. An den Küsten Spaniens und Italiens, vor allem entlang<br />

der sizilianischen und apulischen Küsten, entstanden Überwachungs-<br />

und Zufluchtssysteme, um die einheimische Bevölkerung<br />

vor Übergriffen der Korsaren zu schützen. Die sogenannten<br />

Türkentürme kann man heute noch entlang der Ostküste Mallorcas<br />

sehen. Umgekehrt benötigten die personal- und daher versorgungsintensiven<br />

Galeerenflo�en Stützpunkte an den Hauptbewegungslinien.<br />

So erstreckte sich eine Ke�e venezianischer<br />

Stützpunkte von der östlichen Adria und der südlichen Ägäis<br />

bis nach Kreta und Zypern. Ebenso griff Spanien seit Ende des<br />

15. Jahrhunderts auf die Gegenküste des Maghreb (Marokko,<br />

Algerien und Tunesien) aus und errichtete eine Reihe von Küs-<br />

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