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Der Mi�elmeerraum in<br />

der Frühen Neuzeit<br />

Von 1516 bis zum Ersten Weltkrieg war die Küstenregion am<br />

Ostrand des Mi�elmeers Teil des Osmanischen Reichs. Während<br />

sich die Europäer auf den Ozeanen anschickten, die Welt zu erschließen,<br />

tobte im Mi�elmeer der Kampf zwischen »Okzident«<br />

und »Orient«, zwischen christlichem »Abendland« und dem<br />

Osmanischen Reich. Der Kampf um die Hegemonie erreichte<br />

in der zweiten Häl�e des 16. Jahrhunderts seinen Höhepunkt:<br />

Seit der osmanischen Eroberung von Rhodos 1522 wurde nicht<br />

nur die Vorherrscha� der »christlichen Seefahrt« im östlichen,<br />

sondern auch im westlichen Mi�elmeer infrage gestellt. Mit dem<br />

Seesieg der christlichen Liga bei Lepanto (Naupaktos/Griechenland)<br />

1571 etablierte sich dann aber ein Gleichgewicht, das bis<br />

ins 18. Jahrhunderts anhielt.<br />

Auf der westlichen Seite des Mi�elmeers ha�e sich seit dem<br />

Anfang des 16. Jahrhunderts die Monarchie der Habsburger<br />

als europäische Großmacht herausgebildet. Durch geschickte<br />

Heiratspolitik war von Österreich und Spanien aus ein Reich<br />

entstanden, in dem die Sonne niemals unterging. Spanische Eroberer<br />

erschlossen ab 1492 die Karibik, ab 1519 Mexiko, ab 1522<br />

die Philippinen und ab 1531 Peru. Ströme von amerikanischem<br />

Gold und Silber heizten die wirtscha�liche Entwicklung an. Eine<br />

der Hauptkonfliktregionen der Habsburger – neben dem Kampf<br />

gegen den französischen Dauergegner, die renitenten deutschen<br />

Protestanten und später die rebellischen Niederländer – war das<br />

Mi�elmeer.<br />

Ab Mi�e des 14. Jahrhunderts gelang es der osmanischen Dynastie,<br />

sich in Nordwestanatolien wie auch auf der europäischen<br />

Seite der Dardanellen zu etablieren. Es folgte eine stetige Ausdehnung<br />

auf Kosten des Byzantinischen Reiches, später auch gegenüber<br />

Bulgarien, Serbien und Ungarn. Spätestens mit dem Fall<br />

Konstantinopels im Jahr 1453 traten die Osmanen in das Konzert<br />

der Großmächte ein: Mehmet II. (Regierungszeit 1451-1481)<br />

übernahm den Beinamen »Sultan über zwei Länder und Großkhan<br />

über zwei Meere«, was auch bedeutete, dass er nunmehr<br />

im Mi�elmeer ein gewichtiges Wort mitzureden gedachte. Über<br />

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