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Wirtschaft und Ökologie<br />

Wirtscha� im Nahen Osten am Scheideweg<br />

Durch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten<br />

ist das dortige Wirtscha�swachstum erheblich gebremst worden.<br />

Dies ist umso bi�erer für die Region, als in einigen Bereichen<br />

durchaus die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung<br />

mit jährlichen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich<br />

gegeben sind: in Israel durch die hochentwickelte Industrie, in<br />

Syrien und Ägypten durch die Öl- und Gasvorkommen und im<br />

Libanon durch die immer noch intakten Strukturen von Bankenwesen<br />

und Tourismus. Einzig Jordanien wird auf längere Sicht<br />

auf Impulse von außen angewiesen bleiben.<br />

Die Entwicklung der Ökonomie kann nicht losgelöst vom<br />

Friedensprozess betrachtet werden. Es bleibt zu hoffen, dass die<br />

vorhandenen Grundlagen für eine positive volkswirtscha�liche<br />

Zukun� von weiteren Zerstörungen verschont bleiben. Die katastrophalen<br />

ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des<br />

Krieges zeigen sich besonders deutlich am Beispiel des Libanons,<br />

den Israel – nach einer mehrjährigen Phase des Wiederau�aus<br />

und eines bescheidenen »Wirtscha�swunders« – auf den Stand<br />

des Bürgerkriegs der 1990er-Jahre zurückgebombt hat. Seine Bewohner<br />

werden außerdem noch jahrelang unter ökologischen<br />

Schäden wie beispielsweise der Asbestverseuchung durch pulverisierte<br />

Gebäude oder der Ölpest an der libanesischen Küste<br />

leiden.<br />

Unabhängig von der politischen Entwicklung sind in allen<br />

beteiligten Wirtscha�ssystemen die Ansatzpunkte für dringend<br />

notwendige Reformen zu prüfen. Nur so können die Voraussetzungen<br />

geschaffen werden, um von ökonomisch ungesunden<br />

Monokulturen wegzukommen, internationale Investoren anzulocken<br />

und die Haushaltsdefizite zu reduzieren. Schlüsselfaktoren<br />

für den wirtscha�lichen Erfolg dür�en vor allem die Privatisierung<br />

schwerfälliger Staatsbetriebe sowie eine Finanzpolitik<br />

sein, die internationalen Standards entspricht. Schmerzliche<br />

Einschni�e werden dabei nicht ausbleiben. Ähnlich wie der Weg<br />

des Friedensprozesses ist auch jener der Wirtscha� des Nahen<br />

Ostens noch lang und mühsam und nur in kleinen Schri�en zurückzulegen.<br />

Dieter H. Kollmer<br />

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