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Wirtschaft und Ökologie<br />

Ballungsgebiete um Tel Aviv und weiter in die südisraelische<br />

Wüste Negev bringt. Dort sichert der »National Water Carrier«<br />

zwar den Bestand der Landwirtscha� in Gegenden, die eigentlich<br />

zu trocken für den Anbau von Kulturpflanzen sind, er hat<br />

aber gleichzeitig den Wasserspiegel im See Genezareth und im<br />

Jordan deutlich absinken lassen.<br />

Das israelische Projekt rief die Vereinten Nationen auf den<br />

Plan: Der sogenannte Johnston-Plan sollte die Verteilung des<br />

Süßwassers unter den Anrainern des Jordans regeln. Israel behauptete,<br />

sich an entsprechende Vorgaben der Vereinten Nationen<br />

zu halten. Die Syrer drohten immer wieder, mit Staudämmen<br />

die Zuflüsse zum See Genezareth und zum Jordan zu<br />

reduzieren. Jordanien reagierte und zap�e den Jarmuk, einen<br />

Nebenfluss des Jordans, südlich des Sees an. Dessen Wasser leitet<br />

es seit 1961 durch den East-Ghor-Kanal auf seine Felder in der<br />

Jordan-Tiefebene.<br />

Das höchst instabile Verteilungssystem funktioniert allerdings<br />

nur, solange keiner der Anrainer zu viel Wasser für sich<br />

beansprucht. Als Reaktion auf den bereits erwähnten »National<br />

Water Carrier« beschloss die Arabische Gipfelkonferenz 1964,<br />

die Quellflüsse des Jordans umzuleiten, die im Libanon und in<br />

Syrien entspringen: den Hasbani und den Banias. Doch Israel<br />

sprengte die Baustellen, besetzte im Sechstagekrieg von 1967<br />

schließlich die Golanhöhen, gewann dadurch die Kontrolle über<br />

den Banias, zerstörte die Fundamente eines Staudamms am Jarmuk,<br />

sprengte 1969 Teile des East-Ghor-Kanals und verhinderte<br />

mit Waffengewalt bis weit in die 1970er-Jahre alle jordanischen<br />

Wartungsarbeiten am Einlass des Kanals. Dafür pumpt es nach<br />

Abschluss eines israelisch-jordanischen Wassernutzungsabkommens<br />

jetzt selbst Wasser aus dem Jarmuk in den See Genezareth.<br />

1978, 1982 und erneut 2006 besetzte Israel den Südlibanon: Dort<br />

fließt der Litani an einer Stelle nördlich von Metulla nur wenige<br />

Kilometer vom Hasbani entfernt.<br />

Dass bis heute ein Plan besteht, den Fluss ins Jordanbecken<br />

umzuleiten, leugnen die Israelis ebenso energisch, wie die Libanesen<br />

dieses Projekt fürchten. Israel hat im Sechstagekrieg das<br />

Westjordanland erobert und im Jom-Kippur-Krieg erfolgreich<br />

verteidigt. Seither kontrolliert es die ergiebigen Grundwasserströme<br />

in den Bergen. Im Interimsvertrag zwischen Israel und<br />

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