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II. Strukturen und Lebenswelten<br />

stimmten Situationen sowie seine Aussprüche. Sira und Hadith,<br />

im Original arabisch und nach dem Koran die zweite Textbasis<br />

des Islams, werden vielmehr meist in bearbeiteter Form zur<br />

Kenntnis genommen – aus Schulbüchern, Predigten und zunehmend<br />

aus Internetforen.<br />

Einige übereinstimmende Bestandteile im Leben des Propheten<br />

lassen sich aber doch hervorheben: Mohammed hat seine Jugend<br />

in Mekka als geachtetes Mitglied im Stamm der arabischen<br />

Koreischiten (arab. Quraish) verbracht. Dann aber überwarf er<br />

sich mit den Führern der Koreischiten, als er behauptete, gö�liche<br />

Offenbarungen empfangen zu haben, die die Gö�er des<br />

Stammes, viele seiner Traditionen und Gesetze ablehnten und<br />

zur Unterwerfung (arab. Islâm) unter den einzigen Go� Allah<br />

aufriefen. Obwohl sich einige Einwohner Mekkas Mohammed<br />

anschlossen und er versuchte, andere zu überzeugen, kam es<br />

schließlich zur Auswanderung (Hidschra) der Muslime in die<br />

nicht weit entfernte Stadt Medina. Dort erkannten die meisten<br />

Bewohner Mohammed als Propheten und als Führer eines muslimischen<br />

Gemeinwesens an. Wenige Monate nach der Ankun�<br />

Mohammeds begannen die Muslime von Medina Expeditionen<br />

gegen verschiedene Stämme in Arabien, darunter auch die Koreischiten<br />

in Mekka. Nach zahlreichen Kämpfen mit wechselha�em<br />

Erfolg kapitulierte Mekka schließlich. Mohammed konnte zurückkehren,<br />

dieses Mal als unbestri�ene Autorität, der bald die<br />

anderen Stämme Arabiens folgten. Er starb laut Überlieferung<br />

kurz danach im Jahre 632.<br />

Die Frage ist nun, wie diese Geschichte, hier in sehr vereinfachter<br />

Form erzählt, von Muslimen gedeutet wird und welche<br />

Konsequenzen das für ihr Handeln hat. Eine Möglichkeit ist,<br />

dass Muslime sich auch heute aufgerufen sehen, gegen Ungläubige<br />

zu kämpfen, so wie einst Mohammed gegen die heidnischen<br />

Koreischiten. Andere Muslime wollen dem Verhalten<br />

Mohammeds in Mekka folgen, wo er als Prediger versucht habe,<br />

mit Argumenten für den Islam zu werben. Manche machen auch<br />

geltend, die damalige Situation lasse sich überhaupt nicht direkt<br />

auf heutige Zeiten übertragen.<br />

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