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Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts diskutierten vor allem liberale Politiker<br />

und aufgeklärte Beamte in den deutschen Staaten die »Lösung der Judenfrage«<br />

als Frage nach dem richtigen Weg zur »Judenemanzipation«. Nach<br />

rechtlicher Gleichstellung der Juden im Deutschen Reich 1871 entstanden<br />

als Protest dagegen neue politische Parteien, deren Anhänger sich selbst<br />

als »Antisemiten« bezeichneten. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts setzte<br />

sich der Rassismus als vorherrschende Begründung für die Judenfeindschaft<br />

durch. Die Rassenantisemiten verlangten als »Lösung« die Vertreibung<br />

oder gar Ermordung aller Angehörigen der »schädlichen Rasse«.<br />

Die NSDAP integrierte den Antisemitismus in ihr Parteiprogramm: Juden<br />

konnten keine Staatsbürger sein und sollten unter Fremdenrecht gestellt<br />

werden. Nach der »Machtergreifung« 1933 wurde die Gleichstellung der<br />

Juden in Deutschland umgehend rückgängig gemacht. Eine »Lösung der<br />

Judenfrage« sollte nun die Vertreibung aus Deutschland bringen.<br />

Der Begriff »Endlösung der Judenfrage« wurde schon 1938 für die<br />

Zwangsauswanderung verwendet und dann als Tarnbegriff weiter benutzt,<br />

als damit bereits Deportationen, Ghettoisierung und Massenerschiessungen<br />

ab Juni 1941 gemeint waren. Auf der Wannseekonferenz<br />

vom 20. Januar 1942 definierte der Chef des Sicherheitsdienstes der SS,<br />

Reinhard Heydrich, als »Endlösung« das Ziel der Vernichtung jüdischen<br />

Lebens in Europa bis zum Ende des Krieges. Insgesamt fielen diesem<br />

Mordprogramm mehr als sechs Millionen Juden zum Opfer. Diese Katastrophe<br />

bestimmt bis heute das Selbstverständnis der Israelis und in<br />

hohem Maße auch die deutsch-israelischen Beziehungen. Darin liegt auch<br />

die Besonderheit des Einsatzes deutscher Soldaten vor der Küste des Libanons<br />

begründet. Das Bild zeigt eine junge Israelin in der Gedenkstätte<br />

Yad Vashem (Jerusalem).<br />

picture-alliance/dpa

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