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picture-alliance/ZB/Hubert Link<br />

II. Strukturen und Lebenswelten<br />

Der Sabbat<br />

Die Feier des Sabbats (hebr. Schabbat, jiddisch Schabbes, etwa »Ruhepause«)<br />

bildet einen Mi�elpunkt des jüdischen Lebens. Die Tradition<br />

geht auf das vierte biblische Gebot zurück, wonach die Menschen am<br />

siebten Tag der Woche ruhen sollen.<br />

Die Vorbereitungen beginnen im Laufe des Freitags. Die eigentlichen<br />

Feierlichkeiten starten für religiöse Juden nach Sonnenuntergang<br />

mit dem Besuch der Synagoge. Im Anschluss folgt das erste feierliche<br />

Sabbatmahl zu Hause, dem die Kidduschzeremonie vorausgeht.<br />

Dabei bricht der Mann das Sabbatbrot (Challa), segnet die Familie und<br />

reicht einen Becher Wein herum. Gemeinsames Singen und Beten der<br />

Familie schließen diesen Teil ab. Das folgende Essen wird als Festmahl<br />

mit mehreren Gängen und besonderen Speisen begangen.<br />

Der Samstag als eigentlicher Tag des Sabbats steht im Zeichen der Familie,<br />

des Gebets und der Besinnung. Jegliche Form von zielgerichteter<br />

Arbeit ist verboten, ebenso wie der Umgang mit Geld oder der Besuch<br />

von Geschä�en. Streng orthodoxe Juden benutzen am Sabbat keine<br />

Verkehrsmi�el. Bis zu vier Besuche in der Synagoge sind üblich. Bei<br />

Einbruch der Dunkelheit und nach Abschluss des Abendgebetes endet<br />

der Sabbat erneut mit einer Zeremonie innerhalb der Familie. Umfang<br />

und Art der Feierlichkeiten schwanken stark; sie sind abhängig von der<br />

individuellen Religiosität. Allgemein hat der Sabbat als Fes�ag jedoch<br />

auch bei liberalen Juden einen<br />

wesentlich höheren Stellenwert<br />

als das Feiern des Sonntags in<br />

vielen überwiegend christlichen<br />

Gesellscha�en. (am)<br />

214<br />

Traditioneller Sabbattisch: Zwei<br />

bedeckte Zopfbrote symbolisieren<br />

das doppelte Manna. Das Salz<br />

steht für den ewigen Bund Gottes<br />

mit seinem Volk. Der Kidduschbecher<br />

wird vom Vater erhoben,<br />

der den Segen spricht. Wenige<br />

Minuten vor Sonnenuntergang am<br />

Freitag zündet die Hausfrau die<br />

beiden Kerzen an und spricht den<br />

Segen auf das Licht, wobei sie die<br />

Hände über die Leuchter hält.

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