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II. Strukturen und Lebenswelten<br />

scha�liche Herz Israels; wer Judäa und die Golanhöhen kontrolliert,<br />

beherrscht zudem die wichtigsten Wasserreservoirs des<br />

wüstenha�en Landes (vgl. den Beitrag von Dieter H. Kollmer).<br />

204<br />

Sicherheitspolitik<br />

Aufgrund der geostrategischen und militärischen Vorraussetzungen<br />

formulierten israelische Strategen eine Sicherheitspolitik,<br />

die sich auf folgende Pfeiler stützt: Israel besitzt keine strategische<br />

Tiefe, deswegen darf es im Krieg nicht überrascht werden,<br />

sondern es muss, wie im Sechstagekrieg, präventiv agieren und<br />

die Kamp�andlungen so schnell wie möglich in das Territorium<br />

des Angreifers verlegen. Aufgabe des stehenden Heeres ist es,<br />

den Angreifer bis zur Mobilisierung der Reserve und bis zum<br />

Gegenangriff aufzuhalten. Die hochmoderne Lu�waffe spielt<br />

dabei eine zentrale Rolle.<br />

Vor allem seit dem Ausbruch der palästinensischen Aufstände<br />

im Dezember 1987, den »Intifadas«, befinden sich jedoch die<br />

Rolle der Armee und ihr Status innerhalb der israelischen Gesellscha�<br />

im steten Wandel. Nach vollendetem Wehrdienst dienen<br />

Männer und manche Frauen bis zum 41. Lebensjahr in der<br />

Reserve, in Ausnahmefällen bis zu 40 Tage im Jahr. Theoretisch<br />

sollte diese Dienstzeit hauptsächlich für Übungen genutzt werden.<br />

Spätestens seit Ausbruch der zweiten Intifada im Jahr 2000<br />

übernehmen Reservisten aber immer mehr Routineaufgaben<br />

der regulären Armee, um die Wehrpflichtigen für den Dienst im<br />

Westjordanland und im Gazastreifen freizustellen. Dies hat die<br />

Kamp�ereitscha� der Reserve erheblich vermindert.<br />

Besonders nach dem zweiten Libanonkrieg vom Sommer<br />

2006 wird im Land he�ig kritisiert, dass die Armee zu einer Polizeimacht<br />

umfunktioniert wurde, um den Aufstand der Palästinenser<br />

kontrollieren zu können. Eine Taktik, die im Kampf gegen<br />

schlecht ausgerüstete palästinensische Terroristen erfolgreich<br />

war, hat sich im Krieg gegen die Hisbollah im Südlibanon nicht<br />

bewährt. Die einst blindgläubig patriotische Stimmung machte<br />

angesichts der brutalen Methoden, mit denen die Armee die Intifadas<br />

zu kontrollieren suchte, einer kritischen Grundeinstellung<br />

der Medien zu den Militärs Platz. Bezeichnete man hochrangige

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