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II. Strukturen und Lebenswelten<br />

den 1980er-Jahren gab Israel bis zu 24 von 100 Dollar der staatlichen<br />

Gelder für Verteidigung aus.<br />

Jeder jüdische Bürger ist theoretisch wehrpflichtig. Beduinen<br />

und Drusen dienen in der Zahal auf freiwilliger Basis. Männer<br />

leisten nach Schulabschluss und dem Erreichen der Volljährigkeit<br />

mindestens drei Jahre Wehrdienst, Frauen zwei. Für Frauen<br />

besteht aus Glaubensgründen die Option des Zivildienstes,<br />

verheiratete Frauen können sich vom Dienst freistellen lassen.<br />

Auch religiösen Männern bietet sich die Option, den Wehrdienst<br />

durch ein Bibelstudium zu ersetzen – ein Umstand, der zunehmend<br />

zu gesellscha�lichen Spannungen führt.<br />

Obschon die Armee viele staatliche Ressourcen verschlingt,<br />

sind die regulären Streitkrä�e, aufgeteilt in Heer, Lu�waffe und<br />

eine kleine Marine, mit etwa 170 000 Mann vor allem im Vergleich<br />

zu anderen nahöstlichen Armeen überraschend klein;<br />

Ägypten beispielsweise hat ständig 450 000 Mann unter Waffen.<br />

Der Kleinstaat Israel mit seinen rund sieben Millionen Einwohnern<br />

kann sich kein großes stehendes Heer leisten. Deswegen<br />

basiert die Schlagkra� im Ernstfall größtenteils auf den rund<br />

410 000 Reservisten, die innerhalb von 48 Stunden mobilisiert<br />

werden können. Zudem setzt die Armee auf Qualität. Sie ist<br />

mit modernsten westlichen Waffen, vornehmlich US-amerikanischen,<br />

ausgerüstet. Die israelische Rüstungsindustrie gilt als<br />

eine der modernsten der Welt. Daher ist Israel, nach den USA,<br />

Russland, Frankreich und Großbritannien, mit Exporten in Höhe<br />

von wahrscheinlich mehr als drei Milliarden Euro jährlich der<br />

fün�größte Waffenexporteur der Welt. Besonders im Bereich<br />

von Optik und Hightech werden kriegserprobte israelische Waffen<br />

hoch geschätzt. Israel gehört zu den wenigen Staaten mit der<br />

Fähigkeit, Au�lärungssatelliten herzustellen und mit eigenen<br />

Mi�eln im Weltraum zu stationieren. Ferner gehen ausländische<br />

Quellen seit Jahrzehnten davon aus, dass Israel nukleare Sprengköpfe<br />

besitzt. Entsprechend einer Doktrin der »gewollten Vieldeutigkeit«<br />

streitet Israel dies nicht ab, will den Besitz solcher<br />

Waffen aber auch nicht bestätigen.<br />

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