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II. Strukturen und Lebenswelten<br />

Beyrouth, OGB) geschaffen, deren Au�rag es war, die Lage in<br />

und um Beirut zu beobachten. UNIFIL selbst blieb drei Jahre hinter<br />

den israelischen Linien und musste sich während dieser Zeit<br />

und bis zum Jahr 2000 auf Schutz sowie humanitäre Hilfe für<br />

die Bevölkerung des Südlibanons beschränken. Die tatsächliche<br />

Kontrolle übten die Südlibanesische Armee und die IDF aus. Im<br />

April 2000 kündigte die israelische Regierung überraschend an,<br />

die IDF in Übereinstimmung mit den Resolutionen 425 (1978)<br />

und 426 (1978) im Juli 2000 aus dem Südlibanons abzuziehen.<br />

Der überhastete Rückzug war indes schon am 25. Mai 2000 abgeschlossen.<br />

Damals legte die Kartografieabteilung der UN die<br />

Staatsgrenze zwischen Israel und Libanon verbindlich fest. Sie<br />

entspricht ziemlich genau der Blauen Linie. Israel hielt sich jedoch<br />

nicht exakt an diese Festlegung. Der von Israel errichtete<br />

Grenzzaun verlief teilweise auf libanesischem Staatsgebiet jenseits<br />

der Blauen Linie, und israelische Grenzpatrouillen nutzten<br />

Wege auf libanesischem Territorium.<br />

Der libanesischen Regierung gelang es in der Folgezeit auch<br />

mit Unterstützung durch UNIFIL nicht, die Staatsgewalt über<br />

den Südlibanon zu erringen und durchzusetzen. Zwar waren<br />

libanesische Streitkrä�e, Sicherheits- und Polizeiorgane dort stationiert.<br />

Die tatsächliche Macht aber übte zunehmend die Hisbollah<br />

aus (vgl. den Beitrag von Melanie Herwig und Rudolf J.<br />

Schlaffer), die den Platz der PLO eingenommen ha�e. Die Stärke<br />

der UNIFIL sank von etwa 8000 Mann im Jahr 2000 auf etwa<br />

2000 Blauhelmsoldaten Mi�e 2006. Das Mandat wurde mehrfach<br />

der sich verändernden Lage angepasst. In den vergangenen<br />

sechs Jahren beschränkte sich UNIFIL auf die Präsenz entlang<br />

der Blauen Linie sowie auf Überwachungs- und humanitäre<br />

Aufgaben. UNTSO-Beobachter arbeiten mit UNIFIL bei der<br />

Überwachung des Waffenstillstands zusammen.<br />

Der Ausbruch neuer Feindseligkeiten am 12. Juli 2006 kam<br />

für UNIFIL nicht gänzlich überraschend, wenngleich niemand<br />

mit einer derartigen Intensität der Kämpfe gerechnet ha�e. Seit<br />

Januar ha�e UNIFIL einen stetigen Anstieg der Spannungen<br />

entlang der Blauen Linie gemeldet. Das ohnehin bis zum 31. Juli<br />

2006 befristete Mandat der UNIFIL verlängerte der Sicherheitsrat<br />

mit Resolution 1697 (2006) zunächst nur um einen Monat. Am<br />

11. August 2006 dehnte er dann mit der Resolution 1701 nicht nur<br />

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