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II. Strukturen und Lebenswelten<br />

188<br />

United Nations Emergency Force (UNEF II)<br />

Der arabisch-israelische Konflikt verschwand für einige Zeit aus<br />

den internationalen Schlagzeilen. Es dauerte sechs Jahre, bis sich<br />

zumindest Ägypten und Syrien von ihrer militärischen Niederlage<br />

im Sechstagekrieg 1967 erholt ha�en. Am 6. Oktober 1973,<br />

dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, griffen überraschend<br />

ägyptische und syrische Truppen Israel an, dessen Armee<br />

zunächst schwere Verluste hinnehmen musste, ehe sich das Bla�<br />

wendete, nicht zuletzt aufgrund amerikanischer Militärhilfe. Die<br />

UdSSR unterstützte hingegen die arabischen Staaten. Einmal<br />

mehr schien der UN-Sicherheitsrat blockiert, wenn auch diesmal<br />

nicht durch eine unmi�elbare Verstrickung zweier seiner<br />

ständigen Mitglieder in militärische Auseinandersetzungen,<br />

sondern durch das traditionelle Muster des Ost-West-Konflikts.<br />

In der zweiten Oktoberhäl�e 1973 spitzte sich die Lage dramatisch<br />

zu. Der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat bat angesichts<br />

der drohenden militärischen Niederlage um Entsendung<br />

amerikanischer und sowjetischer Streitkrä�e in die Region, um<br />

die Kriegsparteien zu trennen. Während die UdSSR akzeptierte,<br />

lehnten die USA dieses Ansinnen ab. In dieser möglicherweise<br />

gefährlichsten Konfrontation der beiden Supermächte seit der<br />

Kubakrise schlugen einige Staaten, die mehrheitlich der Bewegung<br />

der Blockfreien angehörten, einen Resolutionsentwurf vor,<br />

der den Rückzug der israelischen und ägyptischen Krä�e auf Positionen<br />

vorsah, die sie am 22. Oktober 1973 innegehabt ha�en.<br />

Der UN-Generalsekretär wurde darin ersucht, die UNTSO, die<br />

in Anbetracht des Krieges evakuiert worden war, erneut zu stationieren<br />

und mit einer zweiten Kriseninterventionstruppe die<br />

Konfliktparteien zu trennen.<br />

Am 25. Oktober 1973 übernahm der UN-Sicherheitsrat diesen<br />

Vorschlag mit 14 Stimmen in der Resolution 340 (1973). Der<br />

Vertreter der Volksrepublik China war der Abstimmung ferngeblieben.<br />

Im Unterschied zu UNEF I wurde UNEF II durch den Sicherheitsrat<br />

beschlossen. Wie politische Entwicklungen die Friedensbemühungen<br />

der UN beeinflussen, lässt sich an UNEF II<br />

gut studieren. Das Mandat von UNEF II wurde im Jahr 1974<br />

zweimal nach dem inzwischen üblich gewordenen Verfahren<br />

auf einen entsprechenden Bericht des Generalsekretärs an den

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