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Der Nahe Osten als Konfliktgebiet<br />

in Antike und Mi�elalter<br />

Der antike Mensch teilte die ihm bekannte Welt in Orient und<br />

Okzident. Diese ost-westliche Weltsicht richtete sich nach Sonnenaufgang<br />

(lateinisch: sol oriens, daher Morgenland) und Sonnenuntergang<br />

(lateinisch: sol occidens, daher Abendland). Im<br />

Römischen Reich galt als »Orient« der östliche Teil des Herrscha�sgebietes.<br />

Nach der Provinzreform des Kaisers Diocletian<br />

im Jahre 294 n.Chr. führte mit der Diözese Oriens sogar eine<br />

großräumige Verwaltungseinheit diesen Namen. Den politisch-<br />

geografischen Begriff »Naher Osten« kannten die Römer dagegen<br />

nicht. Ein Großteil der heute unter diesem Namen versammelten<br />

Regionen war einst von römischen Truppen erobert und<br />

unter direkte Herrscha� gestellt worden, das heißt, einst unabhängige<br />

Staaten wurden in Provinzen verwandelt, denen Sta�halter<br />

vorstanden.<br />

Das Gebiet des heutigen Libanons gehörte zur römischen<br />

Provinz Syrien (Syria Phoenice). Das von antiken Autoren gepriesene<br />

»scha�enreiche« Libanongebirge gab dem modernen Staat<br />

seinen Namen. Parallel zur Mi�elmeerküste durchzieht der Libanon<br />

das Land auf etwa 160 Kilometern Länge von Norden<br />

nach Süden; seine »mächtigen Zedern« weiß auch die Bibel zu<br />

rühmen. Das aromatische Zedernholz wurde bereits im 3. Jahrtausend<br />

v.Chr. vom Libanon nach Ägypten exportiert und vor<br />

allem für den Schiffsbau verwandt, es musste in späteren Zeiten<br />

aber auch für Mumiensärge herhalten. Alexander der Große ließ<br />

aus Zedern des Libanon 324 v.Chr. eine Flo�e bauen; einer seiner<br />

Nachfolger, Antigonos Monophtalmos, schickte sogar 8000<br />

Holzfäller in das Gebirge, um seine Wer�en beliefern zu können.<br />

Bereits im Mi�elalter war ein Großteil des Gebirges entwaldet.<br />

Der Wald der Libanonzedern (Horsh Arz el-Rab), der uralten<br />

und berühmten »Zedern Go�es«, von denen nur noch knapp 400<br />

stehen, ist heute UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Das Gebiet am Libanon galt als fruchtbares Land, das Klima<br />

als angenehm. Die aramäisch sprechende Bevölkerung war im<br />

Wesentlichen von der griechischen Kultur geprägt. In der Küstenebene<br />

finden sich heute noch auf antike, zum Teil bereits<br />

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