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I. Historische Entwicklungen<br />

fenstillstand ab Oktober. Erst im Februar 1987 wurde die Belagerung<br />

aufgehoben. Gleichzeitig erfolgte ein Gegenangriff<br />

drusischer und sunnitischer Milizen auf die Amal. Sowohl die<br />

in Bedrängnis geratene Amal als auch der sunnitische Ministerpräsident<br />

Raschid Karami riefen nach syrischer Hilfe, um die<br />

aus dem Ruder geratenen Verhältnisse zu stabilisieren. Im März<br />

1987 marschierte die syrische Armee erneut in Beirut ein. Damit<br />

war deren Vorherrscha� außerhalb der israelischen Sicherheitszone<br />

wieder etabliert. Gleichwohl dauerten die Kämpfe weiter<br />

an, in deren Verlauf die Amal-Miliz derart zerrieben wurde, dass<br />

ihr Führer Nabih Berri ihre Auflösung bekannt gab.<br />

136<br />

Die letzte Phase des Bürgerkriegs und<br />

der Friedensprozess<br />

Nachdem Premierminister Karami am 1. Juni 1987 ermordet<br />

worden war, vergab Präsident Gemayel dessen Posten – entgegen<br />

den Bestimmungen des Nationalpaktes von 1943 – an den<br />

Maroniten General Michel Aoun. Muslimische Gruppen lehnten<br />

diese Maßnahme ab und ernannten Salim al-Hoss zum Premierminister.<br />

Ab Herbst 1988 konkurrierten damit zwei amtierende<br />

Regierungen. Die bis dahin zumindest nominell bestehenden<br />

Regierungsinstitutionen waren zerbrochen.<br />

Aoun suchte das staatliche Gewaltmonopol durch eine<br />

Zwangsvereinigung der Milizen wieder herzustellen, beginnend<br />

mit den christlichen Gruppierungen. Dies rief blutige Kämpfe<br />

hervor. Mit irakischer Hilfe versuchte Aoun sodann, einen<br />

»Krieg der nationalen Befreiung« gegen die syrische Besatzungsarmee<br />

ins Werk zu setzen. Gleichwohl kontrollierte Syrien weiterhin<br />

den Norden und den Osten des Libanon. Nun verstärkte<br />

die Arabische Liga Anfang 1989 ihre Bestrebungen, eine Lösung<br />

herbeizuführen. Im Oktober 1989 wurde im saudi-arabischen<br />

Taif ein Abkommen geschlossen, zu dem die noch lebenden bzw.<br />

nicht geflohenen libanesischen Abgeordneten der letzten Parlamentswahl<br />

von 1972 geladen waren. Ein neuer Verfassungskompromiss<br />

schrieb die Gleichberechtigung zwischen Muslimen<br />

und Christen durch die Zuerkennung von jeweils 50 Prozent der

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