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Einleitung<br />

gen die politischen und gesellscha�lichen Auseinandersetzungen,<br />

bei denen die Hisbollah weiterhin eine Schlüsselrolle übernahm,<br />

unvermindert weiter. Hisbollah- und Amal-Kämpfer besetzten<br />

im Mai 2008 vorübergehend abermals Teile der Hauptstadt Beirut.<br />

Erst kurz vor Aufflammen eines weiteren Bürgerkriegs und<br />

nach Vermi�lung der Arabischen Liga gelang im Libanon im Mai<br />

2008 die Wahl eines neuen Staatspräsidenten und die Bildung<br />

einer handlungsfähigen Regierung. Im Westjordanland und im<br />

Gazastreifen bekriegten sich währenddessen die Palästinenserorganisationen<br />

Fatah und Hamas. Schimon Peres beau�ragte nach<br />

dem Rücktri� von Premierminister Ehud Olmert im September<br />

2008 die neue Parteivorsitzende der Kadima und amtierende Außenministerin,<br />

Zipi Livni, mit der Regierungsbildung in Jerusalem.<br />

Wie sich dieser Wechsel innerhalb der israelischen Führung auf die<br />

politische Entwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten.<br />

Die Kontrolle im Südlibanon üben heute wieder die libanesische<br />

Armee sowie die Krä�e der UNIFIL aus. Dies ist Teil der Bemühungen<br />

um einen umfassenden Friedensplan für den Nahen<br />

Osten, der bislang allerdings nach wie vor nicht in klaren Konturen<br />

erkennbar ist. Verhandlungen wechselnder Teilnehmer<br />

konnten vor allem ein Grundproblem nicht lösen: Bis heute gibt<br />

es keinen souveränen Staat, in dem das insgesamt wohl neun<br />

Millionen Menschen zählende Volk der Palästinenser – davon<br />

3,7 Millionen als Flüchtlinge anerkannt – eine nationale Heimstä�e<br />

finden könnte. Hierdurch und verstärkt durch die Tatsache,<br />

dass der Staat Israel auf einem Territorium existiert, das bis<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast ausschließlich von Arabern<br />

besiedelt war, ist in Jahrzehnten ein vielschichtiges Konfliktgefüge<br />

entstanden. Dieses schließt die Nachbarstaaten Israels ebenso<br />

ein wie weite Teile der islamischen Welt, die Israel auch aufgrund<br />

der Rolle der Vereinigten Staaten als dessen Schutz- und<br />

Garantiemacht nicht nur als regionalen Gegner, sondern auch als<br />

»Einfallstor« westlicher Interessen betrachten.<br />

Der in Jahrzehnten immer wieder festgefahrene und erneut<br />

flo�gemachte Friedensprozess wie auch die konträre Lagerbildung<br />

zwischen Israel und seinen Nachbarn haben den Ost-West-<br />

Konflikt des Kalten Krieges mi�lerweile um mehr als 15 Jahre<br />

überlebt. Besonders kompliziert stellt sich die Beurteilung der<br />

Lage im Nahen Osten für die deutsche Seite dar. Das deutsch-<br />

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