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Die Palästinenser und die Rolle der PLO<br />

el zu erreichen, war mit dem israelischen Sieg gescheitert (vgl.<br />

den Beitrag von Andreas Mückusch). An die Stelle der offenen<br />

militärischen Konfrontation trat ein von der PLO geführter Guerillakrieg,<br />

der nicht nur innerhalb Israels Opfer forderte. Der Terroranschlag<br />

auf die israelische Olympiamannscha� in München<br />

(1972) und die Entführung der Lu�hansamaschine »Landshut«<br />

(1977) nach Mogadischu brachten den gewaltsamen Kampf der<br />

Palästinenser gegen Israel selbst nach Deutschland.<br />

Ebenso wie die Palästinenser insgesamt fand auch die PLO in<br />

den arabischen Nachbarstaaten Israels keine uneingeschränkte<br />

Unterstützung. Ihr ursprünglich in Jordanien gelegenes Hauptquartier<br />

musste sie mehrmals verlegen. Nach 1971 war der Libanon<br />

ihr Zufluchtsort. In dieser Zeit baute Arafat die bewaffneten<br />

Krä�e seiner Organisation zu einer Armee von 20 000 Mann aus,<br />

die im Südlibanon »stationiert« wurde. Gleichzeitig sorgte die<br />

PLO in den Flüchtlingslagern, wo in den von Israel 1967 besetzten<br />

Gebieten sowie in den arabischen Nachbarstaaten Hunderttausende<br />

Palästinenser lebten, mit Hilfe ausländischer Finanzmi�el<br />

unter anderem für den Au�au von Krankenhäusern und<br />

Schulen.<br />

Der bis dato größte außenpolitische Erfolg der PLO war die<br />

Anerkennung als »Repräsentantin des palästinensischen Volkes«<br />

durch die Vereinten Nationen im Jahre 1974, verbunden<br />

mit Arafats Rede vor der UN-Vollversammlung. Politisch war<br />

dies möglich geworden, weil sich die PLO in der Auseinandersetzung<br />

mit Israel erstmals zu einer politischen Kompromisslösung<br />

bereit gefunden ha�e. Damit war die Vernichtung des<br />

israelischen Staates als erklärtes Ziel zumindest offiziell vom<br />

Tisch. Innerhalb des palästinensischen Lagers sorgte aber gerade<br />

diese Wende der PLO zum Teil für he�igen Widerstand, der<br />

sich immer wieder in unkontrollierten Einzelaktionen radikaler<br />

Gruppen entlud.<br />

Nach dem Einmarsch der israelischen Armee in den Libanon<br />

1982 und den folgenden Kämpfen mit der PLO unterlag diese<br />

der militärischen Übermacht Israels und musste ihr Hauptquartier<br />

abermals verlegen, diesmal nach Tunis. Zudem waren erneut<br />

zahlreiche palästinensische Opfer zu beklagen: In den libanesischen<br />

Flüchtlingslagern Sabra und Schatila ermordeten christliche<br />

Milizen mit Billigung der israelischen Streitkrä�e wahr-<br />

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