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I. Historische Entwicklungen<br />

Die Schlacht von Karame und der »Schwarze September«<br />

Infolge des Sechstagekrieges im Juni 1967 wurden das Westjordanland<br />

und Ostjerusalem, die vorher zu Jordanien gehörten, durch Israel besetzt.<br />

Ebenso wie die jordanische Armee zogen sich auch palästinensische<br />

Milizen auf das Ostufer des Jordans zurück und trugen von dort<br />

aus Terrorangriffe gegen Israel vor. In einer Vergeltungsaktion zerstörte<br />

die israelische Armee am 21. März 1968 das Hauptquartier der<br />

damals noch relativ unbedeutenden Fatah in der jordanischen Grenzstadt<br />

Karame, musste dabei allerdings den Tod von 30 israelischen<br />

Soldaten in Kauf nehmen. Obwohl die Zahl der getöteten palästinensischen<br />

Kämpfer rund drei Mal so hoch ausfiel und er selbst nur knapp<br />

entkam, reklamierte Jassir Arafat die »Schlacht von Karame« als Sieg.<br />

Den Ausschlag für das Zurückweichen der israelischen Armee gaben<br />

freilich eingreifende jordanische Truppen.<br />

Bald entwickelte sich in den palästinensischen Flüchtlingslagern<br />

Jordaniens eine Art Staat im Staat, dominiert von der PLO, die sich ab<br />

1967 in zahlreiche Spli�erorganisationen aufgespalten ha�e. PLO-Milizen<br />

traten zunehmend durch Machtdemonstrationen gegenüber dem<br />

jordanischen Herrscherhaus in Erscheinung. Am 2. September 1970<br />

führte die maoistische Spli�ergruppe Democratic Front for the Liberation<br />

of Palestine (DFLP) einen Anschlag auf König Hussein aus; kaum<br />

eine Woche darauf trat eine andere marxistische Palästinenserorganisation,<br />

die Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP), durch<br />

Flugzeugentführungen auf jordanischem Boden in Erscheinung. Mi�e<br />

September beschloss der jordanische König das Palästinenserproblem<br />

in seinem Land gewaltsam zu lösen: Mit dem am 16. September verhängten<br />

Ausnahmezustand begann eine Offensive der jordanischen<br />

Armee, der bis zu 20 000 palästinensische Kämpfer zum Opfer fielen.<br />

Nach diesem »Schwarzen September« dauerten die Kämpfe noch bis<br />

zum Sommer 1971 an. Zudem wurden die Palästinenser in Jordanien<br />

in Flüchtlingslagern enger zusammengezogen und streng überwacht.<br />

Verbleibende Milizkrä�e der PLO wichen darau�in vor allem in den<br />

Libanon aus – in das einzige Land, in dem sie nicht (wie etwa in Syrien)<br />

unter fremder Kontrolle standen. Das ließ den dortigen Bürgerkrieg<br />

eskalieren und belastete in der Folge die Beziehungen zwischen<br />

Israel und Libanon. (mr)<br />

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