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I. Historische Entwicklungen<br />

der Invasion ha�en die israelischen Regierungen einen regen<br />

Siedlungsbau in diesen Gebieten gefördert und Palästinenser<br />

enteignen oder vertreiben lassen. Deren wirtscha�liche Situation<br />

war katastrophal, politisch blieben sie weitgehend ohne Mitspracherecht.<br />

Ende 1987 begann in den besetzten Gebieten der<br />

Intifada-Aufstand, der erst im Frühjahr 1990 abebbte (vgl. den<br />

Beitrag von Christoph M. Scheuren-Brandes).<br />

Die Intifada machte allen Konfliktbeteiligten die Dringlichkeit<br />

einer friedlichen Regelung der Palästinenser-Frage bewusst.<br />

Im Herbst 1991 kam es zur Nahost-Friedenskonferenz in<br />

Madrid. Erstmals sprachen palästinensische Vertreter von einer<br />

möglichen Zusammenarbeit mit Israel. Nach dem Regierungswechsel<br />

im Juli 1992 trieb die israelische Regierung unter Itzhak<br />

Rabin und Außenminister Schimon Peres die Annäherung weiter<br />

voran, indem sie die PLO als Verhandlungspartner und Vertretung<br />

der Palästinenser anerkannte. Die PLO ihrerseits akzeptierte<br />

das Existenzrecht Israels. Vor diesem Hintergrund begannen<br />

im Januar 1993 Geheimverhandlungen zwischen Israel und der<br />

PLO, an deren Ende die »Grundsatzerklärung« von Oslo (Oslo-<br />

Abkommen) stand, welche den Weg für eine schri�weise Autonomie<br />

der besetzten Gebiete bis 1999 vorbereiten sollte.<br />

Am 13. September 1993 unterzeichneten der israelische Ministerpräsident<br />

Rabin und PLO-Chef Arafat in Washington<br />

eine »Grundsatzerklärung über die Übergangsregelung für die<br />

Autonomie« der besetzten Gebiete im Gazastreifen und Westjordanland.<br />

Diese Prinzipienerklärung enthielt zunächst einen<br />

Vier-Phasen-Plan, an dessen Ende die volle Autonomie der Palästinensergebiete<br />

stehen sollte. Politische Bedeutung erlangte<br />

die Vereinbarung dadurch, dass sich Israel und die PLO erstmals<br />

als gleichberechtigte Verhandlungspartner trafen und das Existenzrecht<br />

der jeweils anderen Seite anerkannten. Der erste Schri�<br />

war die Übertragung von Autonomierechten im Gazastreifen<br />

und um die Stadt Jericho an die Palestinian National Authority<br />

(PNA) bei gleichzeitigem Rückzug der israelischen Armee.<br />

Dieses Gaza-Jericho-Abkommen (Oslo I) konnte am 4. Mai 1994<br />

unterzeichnet werden.<br />

Im Vertrag von Taba (Oslo II) einigten sich Israel und die PNA<br />

im September 1995 dann auf die Einteilung des Westjordanlandes<br />

in drei Zonen (siehe Karte auf S. 159). Israel zog sich aus Zone A<br />

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