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Einleitung<br />

Die internationalen Ereignisse im Zusammenhang mit dem<br />

Sommerkrieg von 2006, die den unmi�elbaren Anlass für das<br />

Erscheinen des »Wegweisers zur Geschichte: Naher Osten« bildeten,<br />

sind aus der Perspektive des Oktobers 2008 bereits selbst<br />

als historisch zu bezeichnen. Am Mi�woch, dem 20. September<br />

2006, stimmte nach einer kontrovers geführten Deba�e im Deutschen<br />

Bundestag eine große Mehrheit von 442 der insgesamt 599<br />

Abgeordneten für eine deutsche Militärmission im Nahen Osten.<br />

Als Teil der von den Vereinten Nationen mandatierten United<br />

Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) lief schon wenige<br />

Tage später ein 1000 Mann starker Verband der Deutschen Marine<br />

aus. Zwei Frega�en, ein Einsatzgruppenversorger, ein Tender<br />

sowie vier Schnellboote sollten der libanesischen Regierung helfen,<br />

ihre Küste gegen Waffenschmuggel zu sichern sowie Aufklärung<br />

und Kontrolle der Seewege sicherzustellen.<br />

Die Marineoperation im Libanon, die mit keinem der bis 2006<br />

von der Bundeswehr durchgeführten Auslandseinsätze vergleichbar<br />

ist, läu� mi�lerweile im dri�en Jahr. Der Deutsche Bundestag<br />

verlängerte das Mandat zuletzt bis zum Jahresende 2009. Nach<br />

wie vor besitzt der internationale Flo�enverband der UNIFIL, die<br />

insgesamt über mehr als 13 000 Soldaten zu Land, zu Wasser und<br />

in der Lu� verfügt, ein »robustes Mandat« und arbeitet unter den<br />

Bedingungen von Kapitel IV der Charta der Vereinten Nationen.<br />

Dass heute sowohl die deutschen Soldaten der UNIFIL als auch<br />

die deutsche Bevölkerung diesen Einsatz als Normalität ansehen,<br />

ist alles andere als selbstverständlich. Noch während der Krise<br />

in Kuwait, das irakische Truppen im August 1990 besetzten und<br />

trotz einhelliger Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat annektierten,<br />

ha�e die Bundesregierung eine direkte Beteiligung<br />

deutscher Truppen an einer internationalen Interventionstruppe<br />

abgelehnt. Sie begründete dies damit, dass ein solches Mandat<br />

im Orient für Deutschland nicht zuletzt aus historischen Gründen<br />

nicht tragbar sei. Im Herbst 2008 gibt es in der europäischen<br />

Öffentlichkeit zwar durchaus Diskussionen über die militärische<br />

Sinnha�igkeit des Marineeinsatzes an der libanesischen Küste<br />

und über dessen konkrete Ergebnisse. Den Einsatz der UNIFIL<br />

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