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WIGA AKTUELL - Bundesverband Wintergarten e.V.

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6<br />

Wintergärten<br />

Sorgfältige Verarbeitung ist der Schlüssel für eine hohe Qualität: Auch in<br />

der Verleimung muss das Hirnholz besonders geschützt werden.<br />

Mit einem „Holzverfestiger“ werden<br />

hierbei die Holzfasern im Mikrobereich<br />

durch eine farblose, wässrige, auf<br />

Hybridbasis ausgelegte und mit gutem<br />

Penetrationsvermögen ausgestattete<br />

Flüssigkeit verfestigt. Hierdurch wird<br />

eine Dimensionsstabilisierung der Holzfasern<br />

erreicht, sozusagen die Basis<br />

gegen Fäulnis und Bläuebildung in den<br />

Hölzern.<br />

Insbesondere im Bereich der Eckverbindungen<br />

kann so kapillar eingetretene<br />

Feuchtigkeit keine Schäden hervorrufen.<br />

Um eine Stabilisierung des Holzes gegen<br />

Pilzbefall zu erreichen, sind nur Hölzer<br />

gemäß dem VFF-Merkblatt H0.06 einzusetzen.<br />

Der Einsatz von Kiefernhölzern<br />

ist aufgrund des hohen Splintanteils zu<br />

vermeiden. Neben den bekannten Harthölzern,<br />

wie z.B. Meranti und Eiche,<br />

können ersatzweise Fichte- oder besser<br />

noch Lärchehölzer verwendet werden.<br />

Als weiterer Schutz sind nur Grundie-<br />

FORUM-WInteRgäRten/Beilage zum RtS-Magazin 3/2008<br />

rungen einzusetzen,<br />

welche ein Holzschutzmittel<br />

enthalten, das<br />

in der Lage ist, in die<br />

Holzbauteile zu penetrieren<br />

und dabei das-<br />

Wachstum von Bakterien<br />

bzw. Bläuepilzen<br />

nachhaltig verhindert.<br />

In der nächsten<br />

Phase sind die Holzporen<br />

mit farblosem<br />

„Füller“ soweit zu<br />

verschließen, dass<br />

eine Kapillarwirkung<br />

unterbunden wird.<br />

Insbesondere bei Einfräsungen<br />

und Hirnholzflächen<br />

ist es<br />

erforderlich, die Oberflächenporensozusagenwasserabweisend<br />

zu versiegeln.<br />

Das Kernholz behält<br />

jedoch die Möglichkeit,<br />

Luftfeuchtigkeit<br />

aufzunehmen und<br />

abzutransportieren.<br />

Ein weiterer wichtiger<br />

Schritt ist das<br />

Versiegeln der V-Fugen<br />

am Übergang von Längs- u. Querhölzern.<br />

Da es sich hierbei um kleine<br />

Hirnholzflächen handelt, ist das Eindringen<br />

von ungewollter Feuchtigkeit<br />

sorgsamst zu unterbinden.<br />

Bei anschließender Endlackierung<br />

sind nur Materialien einzusetzen, die<br />

eine besonders hohe Wasserdampfdiffusionsfähigkeit<br />

aufweisen, jedoch<br />

gleichzeitig durch eine spezielle Einstellung<br />

der Rheologie eine Entlüftung<br />

der Beschichtung sicherstellen, d.h. so<br />

genannte Mikroschaumbildung muss<br />

vermieden werden, um das Einlagern<br />

von Wasser in den Schichtstoff, über<br />

diese Hohlräume, zu vermeiden.<br />

Diese homogene Oberfläche ist<br />

wichtig, um Pilzwachstum und übermäßige<br />

Verschmutzung zu reduzieren.<br />

Beim Applizieren ist die Qualität der<br />

Spritzdüsen regelmäßig zu überprüfen,<br />

um die Schaumbildung durch Verarbeitungsfehler<br />

auszuschließen.<br />

Geringer Pflegeaufwand<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung<br />

während der Lebensdauer<br />

sind Pflegemaßnahmen von<br />

geringem Umfang, die durch den Bauherrn<br />

erbracht werden können. Zur<br />

Pflege der Oberflächen, z.B. im Zuge<br />

der Fensterreinigung, ist ca. zweimal<br />

jährlich eine Pflegeemulsion (mit der<br />

Auftragstechnik einer Möbelpolitur<br />

vergleichbar) nach der Reinigung über<br />

die Oberfläche zu „wischen“.<br />

Diese Pflegeemulsion muss in der<br />

Lage sein, Mikrorisse in der Oberfläche<br />

des Decklackes zu verschließen,<br />

so dass die Lackoberfläche wieder<br />

einen homogen geschlossenen Lackfilm<br />

bildet. Denn durch die UV-Einstrahlung<br />

entsteht in der Lackoberfläche<br />

eine mikroskopisch kleine „Kraterlandschaft“,<br />

wodurch sich die Angriffsfläche<br />

für Umwelteinflüsse drastisch<br />

erhöht. Die Pflegemittel müssen diesem<br />

Effekt entgegenwirken.<br />

Mechanische Beschädigungen sowie<br />

Kraterbildung durch Hageleinschlag im<br />

Decklack sind zeitnah auszubessern.<br />

Bei der Montage sind die Elemente<br />

gegen aufsteigende Feuchtigkeit sicher<br />

zu schützen. Ebenso ist das Oberflächenwasser,<br />

welches an der Fassade abläuft,<br />

bestmöglich abzuleiten um andauernde<br />

Spritzwasserbelastung, und damit in<br />

Verbindung stehende Schädigung der<br />

bodennahen Bauteile, zu vermeiden.<br />

Selbstredend sind offene Hirnholzflächen<br />

zu vermeiden und die Regeln des<br />

konstruktiven Holzschutzes zu beachten<br />

(auf deren Details hier nicht näher<br />

eingegangen wurde).<br />

Gleichbleibende Qualität aller<br />

Verarbeitungsschritte<br />

Eine aus derartig vielen Bausteinen<br />

bestehende Endbehandlung verlangt<br />

natürlich eine stets gleich bleibende<br />

Qualität bei der Herstellung. Bei<br />

der RSG-System-Garantie des Lackherstellers<br />

Remmers zum Beispiel wird die<br />

Qualitätssicherung durch ein verbindlich<br />

festgelegtes Verfahren betrieben.<br />

Dabei ist nicht nur die Verwendung auf-<br />

einander abgestimmter Materialien ent-<br />

Fortsetzung auf Seite 15

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