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Masterarbeit - Institut für Agrarökonomie - Christian-Albrechts ...

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<strong>Masterarbeit</strong><br />

Im Studiengang Agrarwissenschaften<br />

Einfluss der Organisationsform von Marktfruchtbetrieben<br />

auf deren Effizienz<br />

– eine empirische Analyse mittels SFA<br />

vorgelegt von B.Sc. agr. Hauke Krüger<br />

Matrikelnummer 856432<br />

Kiel im Januar 2013<br />

Erstgutachter: Herr Prof. Dr. Uwe Latacz-Lohmann<br />

Zweitgutachter: Dr. Volker Saggau<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebslehre und Produktionsökonomie<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Agrarökonomie</strong><br />

Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät<br />

<strong>Christian</strong>-<strong>Albrechts</strong>-Universität zu Kiel


<strong>Masterarbeit</strong><br />

Im Studiengang Agrarwissenschaften<br />

Einfluss der Organisationsform von Marktfruchtbetrieben<br />

auf deren Effizienz<br />

– eine empirische Analyse mittels SFA<br />

vorgelegt von B.Sc. agr. Hauke Krüger<br />

Matrikelnummer 856432<br />

Kiel im Januar 2013<br />

Erstgutachter: Herr Prof. Dr. Uwe Latacz-Lohmann<br />

Zweitgutachter: Dr. Volker Saggau<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebslehre und Produktionsökonomie<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Agrarökonomie</strong><br />

Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät<br />

<strong>Christian</strong>-<strong>Albrechts</strong>-Universität zu Kiel


Inhaltsverzeichnis I<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... III<br />

Abbildungsverzeichnis ........................................................................................ IV<br />

Tabellenverzeichnis ............................................................................................. V<br />

1. Einleitung ............................................................................................... 1<br />

1.1. Aufbau der Arbeit ................................................................................... 3<br />

2. Literatur.................................................................................................. 4<br />

2.1. Literaturübersicht ................................................................................... 4<br />

2.2. Hypothesen zur Effizienz in Marktfruchtbetrieben .................................. 6<br />

3. Methodik .............................................................................................. 10<br />

3.1. Definition der Begriffe Produktivität und Effizienz ................................. 10<br />

3.2. Einflussfaktoren auf die Effizienz des Marktfruchtbaus ......................... 13<br />

3.3. Methodische Grundlagen der Effizienzanalyse..................................... 16<br />

3.4. Die stochastische Frontier-Analyse ...................................................... 18<br />

3.5. Tests zur Modellgüte ............................................................................ 23<br />

3.5.1. Likelihood-Ratio-Test ........................................................................... 23<br />

3.5.2. Spearmans-Rangkorrelationskoeffizient ............................................... 24<br />

3.5.3. Breusch-Pagan-Test ............................................................................ 25<br />

4. SFA-Modell .......................................................................................... 27<br />

4.1. Umfang des Modells ............................................................................ 27<br />

4.2. Spezifikation des SFA- Modells ............................................................ 31<br />

5. Daten ................................................................................................... 34<br />

5.1. Datenherkunft ...................................................................................... 34<br />

5.2. Struktur der Datengrundlage ................................................................ 35<br />

5.3. Selektion der Betriebe und Aufbereitung der Variablen ........................ 37<br />

6. Ergebnisse ........................................................................................... 45<br />

6.1. Ergebnisse <strong>für</strong> die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion ........................ 45<br />

6.2. Ergebnisse <strong>für</strong> die Translog-Produktionsfunktion ................................. 49


Inhaltsverzeichnis II<br />

6.3. Ergebnisse der Likelihood-Ratio-Tests <strong>für</strong> Paneldaten ......................... 53<br />

6.4. Test auf Heteroskedastizität ................................................................. 54<br />

6.5. Effizienzwerte der Marktfruchtbetriebe im Vergleich ............................. 55<br />

7. Diskussion ........................................................................................... 62<br />

8. Zusammenfassung und Fazit ............................................................... 72<br />

Anhang.. ............................................................................................................... i<br />

Literaturverzeichnis.......................................................................................... xxiii<br />

Erklärung ......................................................................................................... xxix


Abkürzungsverzeichnis III<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

bzw. : beziehungsweise<br />

BRD : Bundesrepublik Deutschland<br />

d. : der<br />

DTR : drechslera tritici-repentis<br />

ha : Hektar<br />

kg : Kilogramm<br />

KTBL : Kuratorium <strong>für</strong> Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft<br />

N : Stickstoff<br />

o. Ä. : oder Ähnliches<br />

PSM : Pflanzenschutzmittel<br />

SFA : stochastische Frontier-Analyse<br />

WJ : Wirtschaftsjahr


Abbildungsverzeichnis IV<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland ....................... 2<br />

Abbildung 2: Die Produktions-Frontier <strong>für</strong> den Fall Single-Input/Single-Output .. 11<br />

Abbildung 3: Isoquante im 2-Input/1-Output-Fall ................................................ 12<br />

Abbildung 4: Übersicht über Frontieransätze ..................................................... 17<br />

Abbildung 5: Grafische Darstellung der SFA ...................................................... 22<br />

Abbildung 6: Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Effizienzwerte .................... 56<br />

Abbildung 7: Verteilung aller Betriebe in den Bundesländern ............................. 59<br />

Abbildung 8: Verteilung der 15% effizientesten Betriebe in Deutschland ........... 60<br />

Abbildung 9: Verteilung der 15% ineffizientesten Betriebe in Deutschland ......... 61


Tabellenverzeichnis V<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Kovariablen des Technical-Effects-Modells ....................................... 29<br />

Tabelle 2: Übersicht der verwendeten Variablen ................................................ 31<br />

Tabelle 3: Verteilung der Testbetriebe in den Bundesländern ............................ 36<br />

Tabelle 4: Einteilung der Betriebe nach Rechtsformen ...................................... 36<br />

Tabelle 5: Marktwert des organischen Düngers ................................................. 40<br />

Tabelle 6: Verteilung der Betriebe in den Bundesländern nach der Selektion .... 42<br />

Tabelle 7: Rechtsformen der Betriebe nach der Selektion ................................. 42<br />

Tabelle 8: Mittelwerte der betrieblichen Kennzahlen .......................................... 44<br />

Tabelle 9: Ergebnisse Cobb-Douglas-Produktionsfunktion ................................ 46<br />

Tabelle 10: Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman ................................... 49<br />

Tabelle 11: Elastizitäten der Produktionsfaktoren .............................................. 50<br />

Tabelle 12: Ergebnisse Translog-Produktionsfunktion ....................................... 52<br />

Tabelle 13: Ergebnisse des Likelihood-Ratio-Tests <strong>für</strong> Paneldaten ................... 54<br />

Tabelle 14: Ergebnisse Breusch-Pagan-Test ..................................................... 54<br />

Tabelle 15: Teil 1 des Betriebsspiegels der äußeren Quantile ........................... 57<br />

Tabelle 16: Teil 2 des Betriebsspiegels der äußeren Quantile ........................... 58


Einleitung 1<br />

1. Einleitung<br />

Der Begriff Effizienz wird im Duden mit den Worten Wirksamkeit bzw. Wirtschaft-<br />

lichkeit erklärt. Besonders in Zeiten der globalisierten Arbeitsteilung und immer<br />

knapper werdenden Ressourcen wird der Begriff Effizienz von zunehmend gro-<br />

ßem Interesse <strong>für</strong> die Allgemeinheit. In der heutigen Zeit wird jedes unternehme-<br />

rische Handeln in noch nie dagewesenem Maß an seiner Wirtschaftlichkeit und<br />

somit an seiner Effizienz gemessen. Daraus ableitend muss geschlussfolgert<br />

werden, dass die Globalisierung unter anderem Effizienz erzwingt. Wirtschaftli-<br />

che und politische Arrangements, die nicht nach den aktuellen weltweit gültigen<br />

Maßstäben zur effizienten Faktorverwertung handeln, sind kurz- oder mittelfristig<br />

zum Scheitern verurteilt (Schäfer, 2001). Die Effizienz landwirtschaftlicher Betrie-<br />

be ist daher seit vielen Jahrzehnten ein Themengebiet, das von großem Interes-<br />

se <strong>für</strong> die Wissenschaft ist. Nicht nur vor dem Hintergrund der Rechtfertigung von<br />

Subventionszahlungen an Landwirte durch die Europäische Union (Henning,<br />

2005), sondern auch im Hinblick auf den stetig anhalten Strukturwandel, ist die<br />

Effizienz des landwirtschaftlichen Sektors von großem Interesse <strong>für</strong> Wissen-<br />

schaft, Forschung und nicht zuletzt den landwirtschaftlichen Unternehmer selbst.<br />

Denn nur wenn der Unternehmer weiß, wo er mit seinem Unternehmen im Ver-<br />

gleich zu anderen Landwirten steht, ist es ihm möglich die Situation zu beurteilen<br />

und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz bzw. der Wirt-<br />

schaftlichkeit zu ergreifen.<br />

In landwirtschaftlichen Betrieben vollzieht sich spätestens seit der Mechanisie-<br />

rung der Produktionsverfahren ein immer rasanterer Wandel der Strukturen. Bei-<br />

spielsweise kam es im Bundesland Baden-Württemberg im Zuge des letzten<br />

Viertel Jahrhunderts zu einer Halbierung der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe.<br />

Gleichzeitig ist die Anzahl der Tierbestände deutlich gewachsen und die Anzahl<br />

der in der Landwirtschaft tätigen Arbeitskräfte um 30 Prozent gesunken (Arndt,<br />

2004). Neben diesen Zahlen verdeutlicht Abbildung 1 die Entwicklung der deut-<br />

schen Landwirtschaft. In dieser Grafik ist zu erkennen, dass vor allem die Anzahl<br />

kleiner Betriebe (Betriebe mit 10 bis 50 ha) rückläufig ist. Größere Betriebe (50<br />

bis 100 ha) sind in ihrer Anzahl während der letzten zwölf Jahre relativ konstant.<br />

Bei den Betrieben mit über 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ist ein An-<br />

stieg in der Anzahl der Betriebe zu erkennen. Somit lässt sich der anhand von<br />

Baden-Württemberg beschriebene Trend auch in ganz Deutschland wiederfin-<br />

den. Nach Betrachtung dieser Fakten drängt sich die Frage auf, wie Betriebe<br />

organisiert und strukturiert sind, die sich langfristig im Wettbewerb um den immer<br />

knapper werdenden Faktor Boden behaupten können.


Einleitung 2<br />

Abbildung 1: Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland<br />

Quelle: Eigene Darstellung nach (Statistisches Bundesamt, 2007)<br />

Ziel dieser Arbeit ist es, Effizienzmaße <strong>für</strong> marktfruchtproduzierende Betriebe in<br />

Deutschland zu ermitteln. Zum einen soll generell das Effizienzniveau der deut-<br />

schen Marktfruchtproduzenten ermittelt werden, bevor in einem zweiten Schritt<br />

untersucht wird, welche möglichen Einflussgrößen auf die Höhe der Effizienz<br />

wirken.<br />

Anzahl der Betriebe in Deutschland<br />

Es stellen sich somit folgende Leitfragen <strong>für</strong> diese Arbeit:<br />

� Welche Organisationsform ist <strong>für</strong> erfolgreiche Betriebe charakteristisch?<br />

� Sind nur große Betriebe effizient?<br />

� Wie wirkt sich die Arbeitsverfassung eines Betriebes auf die Effizienz aus?<br />

� Haben Veredlungszweige einen Einfluss auf die Effizienz des Marktfrucht-<br />

baus?<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

� Verfügen effiziente Betriebe vorrangig über Pacht- oder Eigenland?<br />

� Sind Wachstumsbetriebe immer effizient?<br />

Für die Untersuchung stehen Jahresabschlüsse von Betrieben aus allen Bundes-<br />

ländern zur Verfügung. Anhand des Datensatzes wird versucht unter Anwendung<br />

einer stochastischen Frontier-Analyse eine Antwort auf die oben aufgeführten<br />

Fragen zu finden.<br />

1999 2001 2003 2005 2007 2010<br />

Jahre<br />

Betriebe mit 10 bis 20 ha in 1000<br />

Betriebe mit 20 bis 50 ha in 1000<br />

Betriebe mit 50 bis 100 ha in 1000<br />

Betriebe mit über 100 ha in 1000<br />

Anzahl Betriebe insgesamt in 10.000


Einleitung 3<br />

1.1. Aufbau der Arbeit<br />

Die vorliegende Arbeit ist aufgegliedert in acht verschiedene Kapitel. Im An-<br />

schluss an die Einleitung wird im zweiten Kapitel ein kurzer Überblick über die<br />

bisherige Literatur zu dem Thema der stochastischen Frontier-Analyse geben.<br />

Dazu werden die Veröffentlichungen kurz inhaltlich vorgestellt. Darauf basierend<br />

formuliert der Autor im nächsten Abschnitt die zu prüfenden Hypothesen bezüg-<br />

lich des Einflusses der Organisationsform von Marktfruchtbetrieben auf deren<br />

Effizienz. Daran anschließend wird in Kapitel 3 die Methodik erläutert. Zuerst<br />

werden die wichtigsten Begriffe definiert, bevor in den nächsten Abschnitten die<br />

Methode der stochastischen Frontier-Analyse erläutert wird. Dieses Kapitel endet<br />

mit der Beschreibung von anzuwendenden statistischen Tests. Das vierte Kapitel<br />

beschreibt das konkrete Modell der stochastischen Frontier-Analyse dieser Ar-<br />

beit. Es wird der Umfang des Modells erklärt und die exakte Spezifikation der<br />

benutzten Produktionsfunktionen vorgenommen. Im Anschluss daran beschäftigt<br />

sich der nächste Abschnitt, Kapitel 5, mit der Herkunft der Daten und deren Auf-<br />

bereitung. Hier werden vor allem die Aspekte zur Selektion von Marktfruchtbe-<br />

trieben aus dem gesamten zur Verfügung stehenden Datensatz aufgeführt. Das<br />

nächste Kapitel dient zur Präsentation der Ergebnisse und gibt die Basis <strong>für</strong> die<br />

anschließende Diskussion der selbigen in Kapitel 7. Zum Schluss wird im letzten<br />

Kapitel eine zusammenfassende Betrachtung der vorliegenden Arbeit vorge-<br />

nommen, die in einem kurzen Fazit zur genannten Fragestellung endet.


Literatur 4<br />

2. Literatur<br />

2.1. Literaturübersicht<br />

In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche Analysen zur Bestimmung der<br />

technischen Effizienz <strong>für</strong> verschiedene industrielle und landwirtschaftliche Pro-<br />

duktionsprozesse durchgeführt. In diesem Abschnitt werden Untersuchungen<br />

vorgestellt, die als Forschungsinhalt Effizienzmaße <strong>für</strong> Agrarsektoren oder ein-<br />

zelne landwirtschaftliche Betriebe beinhalten.<br />

Im Grundsatz basieren die im Folgenden aufgeführten Arbeiten auf dem Ansatz<br />

der stochastischen Frontier-Analyse deren Ursprung auf Farrell (1957) zurück-<br />

geht. Mit Hilfe Programmiertechnik und Nutzung von elektronischen Rechenanla-<br />

gen gelang es Farrell erstmals eine Frontierproduktionsfunktion zu schätzen.<br />

Battese und Corra (1977) zeigen am Beispiel der ostaustralischen Schafswoll-<br />

produktion den Modellaufbau zur Schätzung einer geeigneten Funktion <strong>für</strong> die<br />

Darstellung der Produktions-Frontier. Das generierte Modell eignet sich, um den<br />

Einfluss von Produktionskosten, Arbeitskräften und bewirtschafteter Fläche auf<br />

das Betriebsergebnis der untersuchten Schafhalter zu bestimmen.<br />

Aigner, Knox Lovell und Schmidt (1977) haben in ihrer Veröffentlichung am Bei-<br />

spiel der US-amerikanischen Landwirtschaft gezeigt, dass es möglich ist eine<br />

adäquate Frontier-Produktions-Funktion zu schätzen. Im Jahr 1995 untersuchten<br />

Battese und Coelli die Effizienz von Reisbauern in einem indischen Dorf. Der<br />

Output wurde in diesem Modell als Gesamtwert der produzierten Güter definiert.<br />

Der Input waren Boden, bewässerter Boden, Arbeit, Umfang der Ochsenproduk-<br />

tion, Kapital und das jeweilige Jahr. Um die technische Ineffizienz zu erklären,<br />

wurden zusätzlich das Alter des Betriebsleiters, dessen Schulbildung sowie das<br />

jeweilige Jahr als Kovariablen in dem Modell integriert. Es konnte festgestellt<br />

werden, dass vor allem das Alter des Betriebsleiters sowie der Umfang der Be-<br />

wässerung einen erheblichen Einfluss auf die Effizienz des Betriebes haben. Die<br />

Höhe der Kosten und Menge der eingesetzten Inputs hatte entgegen der Erwar-<br />

tungen nur einen geringen Einfluss auf die technische Effizienz.<br />

Die Autoren Piug-Junoy und Argilés (2000) haben Effizienzwerte <strong>für</strong> landwirt-<br />

schaftliche Betriebe in Nord-West-Spanien berechnet. Als Einflussgrößen dienten<br />

in dieser Veröffentlichung Fixkosten, Umlaufvermögen, spezifische Kosten und<br />

allgemeine Kosten. Zusätzlich wurden die eingebrachten Arbeitsstunden in dem<br />

Modell berücksichtigt. Des Weiteren fanden insgesamt 15 Kovariablen Berück-<br />

sichtigung. Hierbei handelte es sich um betriebsbeschreibende Faktoren wie zum<br />

Beispiel die Betriebsgröße, das Alter des Betriebsleiters, die Anzahl der Tiere


Literatur 5<br />

oder die geografische Lage des Betriebes. Als endogene Variable wurde die<br />

Bruttowertschöpfung des Betriebes gewählt. Nach der Berücksichtigung aller<br />

Faktoren kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass ein durchschnittlicher kata-<br />

lanischer Gemischtbetrieb eine technische Effizienz von 64 Prozent aufweist.<br />

Weitergehend konnten Piug-Junoy und Argilés zeigen, dass positive Skaleneffek-<br />

te negativ mit der Ineffizienz korreliert sind. Große Betriebe sind also gemäß die-<br />

ser Untersuchung in der Regel effizienter.<br />

Im Rahmen einer ähnlichen Untersuchung führen Tian und Wan (2000) <strong>für</strong> den<br />

Zeitraum von 1983 bis 1986 eine Effizienzanalyse <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebe<br />

in der Volksrepublik China durch. Diese Untersuchung bezieht sich vorrangig auf<br />

die Effizienz der Pflanzenproduktion. Aus diesem Grund ist es nahliegend, dass<br />

als Output der Ertrag pro Hektar festgelegt wurde. Input des Modells sind Arbeit,<br />

Düngeraufwand und sonstige Aufwendungen. Hinter den sonstigen Aufwendun-<br />

gen verbergen sich Kosten <strong>für</strong> Saatgut, Pflanzenschutzmittel und die Kosten der<br />

Arbeitserledigung. Der Faktor Arbeit wird in Arbeitstagen angeben, während alle<br />

anderen Faktoren mit monetären Einheiten versehen sind. Damit die Vergleich-<br />

barkeit zwischen den Perioden erhalten bleibt wurden die Kosten mit Hilfe von<br />

Preisindizes auf das Niveau von 1984 deflationiert. Die Kovariablen des Modells<br />

berücksichtigen den Ausbildungsstand des Betriebsleiters, die regionale Lage<br />

des Betriebes, die Betriebsausstattung mit Be- und Entwässerungssystemen,<br />

sowie den Eigenlandanteil des Betriebes. Für die Darstellung der Ergebnisse<br />

wurden die Produktionszweige nach den erzeugten Früchten untergliedert. Ab-<br />

schließend konnte in der gesamten Volksrepublik China eine durchschnittliche<br />

technische Effizienz von 86,2 Prozent <strong>für</strong> die Weizenproduktion und 85,3 Prozent<br />

<strong>für</strong> die Maisproduktion ermittelt werden. Für die Reisproduktion lag der vergleich-<br />

bare Wert mit 90,5 Prozent auf einem sehr hohen Niveau.<br />

Latruffe et al. haben im Jahr 2004 Effizienzwerte <strong>für</strong> polnische Ackerbaubetriebe<br />

berechnet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Betriebsgröße einen<br />

positiven signifikanten Einfluss auf die Effizienz der Betriebe hat. Weiterhin konn-<br />

ten die Autoren belegen, dass auch die Bodengüte und die Fähigkeit auf den<br />

freien Märkten angemessen zu agieren, einen hohen Einfluss auf die betriebliche<br />

Effizienz haben (Latruffe et al., 2004).<br />

Im Jahr 2007 erforschte Idiong die Effizienz von Reisbauern im nigerianischen<br />

Cross River State. Aufgrund des hohen Nahrungsmitteldefizites in Nigeria war<br />

das Ziel der Studie Mittel und Wege aufzuweisen, mit deren Hilfe möglichst<br />

schnell die Effizienz und damit auch die Produktivität der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe gesteigert werden kann. Als Inputfaktoren kamen auch in dieser Arbeit


Literatur 6<br />

die klassischen Faktoren Arbeit, Kapital und Boden zur Anwendung. Außerdem<br />

wurden die Aufwandmengen <strong>für</strong> Dünger und Saatgut in Kilogramm mit in das<br />

SFA-Modell aufgenommen. Bei der Auswahl der verwendeten Kovariablen wur-<br />

den bewusst sozioökonomische Kenngrößen aufgenommen. Hier spielten vor<br />

allem der Ausbildungsstand des Betriebsleiters, die Zugehörigkeit zu Interes-<br />

sensverbänden, der Zugangsmöglichkeit zu Krediten und das Geschlecht des<br />

Betriebsleiters eine Rolle. Die durchschnittliche technische Effizienz der Reispro-<br />

duzenten von 77 Prozent zeigt, dass es noch Steigerungspotential in der Reis-<br />

produktion gibt (vgl. 90 Prozent in Gesamt-China (Tain & Wan, 2000)). Daran<br />

anschließend konnte gezeigt werden, dass der Ausbildungsstand, die Mitglied-<br />

schaft in Interessensverbänden und der Zugang zu Krediten positiv mit der Effizi-<br />

enz korrelieren. Daraus resultierend leitet der Autor ab, dass die Politik durch<br />

eine Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten, die Stärkung von Interessens-<br />

gruppen und die Verbesserung von Kreditmöglichkeiten erheblich zur Steigerung<br />

der technischen Effizienz der nigerianischen Reisproduktion beitragen kann.<br />

Die kleine Auswahl der angeführten Untersuchungen zur technischen Effizienz<br />

von landwirtschaftlichen Betrieben zeigt, dass dieses Thema über einen langen<br />

Zeitraum von Interesse <strong>für</strong> die Wirtschaftswissenschaften ist. Ständig wechsel-<br />

ende Rahmenbedingungen erfordern eine fortlaufenden Anpassung der Produk-<br />

tionstechnik landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland und weltweit. Außerdem<br />

führen die zahlreichen Einflussfaktoren zu immer neuen Betrachtungsweisen, so<br />

dass ein Ende der Forschungsaktivitäten in diesem Bereich noch in weiter Ferne<br />

scheint.<br />

2.2. Hypothesen zur Effizienz in Marktfruchtbetrieben<br />

Es existieren zahlreiche Hypothesen zur Effizienz von Marktfruchtbetrieben. Im<br />

nächsten Abschnitt werden einige ausgewählte Hypothesen aufgestellt, die dann<br />

im weiteren Verlauf mit Hilfe der stochastischen Frontier-Analyse geprüft werden<br />

sollen. Landwirtschaftliche Betriebe sind in der Regel sehr unterschiedlich orga-<br />

nisiert. Der Begriff der Organisation umfasst in diesem Sinne nicht nur die<br />

Rechtsform in der die Unternehmung geführt wird, sondern auch die Organisation<br />

der betrieblichen Abläufe und die Kombination von Wirtschaftszweigen in dem<br />

jeweiligen Unternehmen.<br />

Hypothese 1: Große Betriebe sind effizienter, weil Skaleneffekte ausgenutzt wer-<br />

den können.<br />

Große Betriebe sind in der Lage Skaleneffekte auszunutzen (Puig-Junoy &<br />

Argilés, 2000) und können somit im Vergleich zu kleineren Betrieben höhere Effi-


Literatur 7<br />

zienzwerte erreichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich bei steigender Betriebs-<br />

größe sowohl die Konditionen <strong>für</strong> den Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeug-<br />

nissen, wie auch die Konditionen <strong>für</strong> den Kauf von landwirtschaftlichen Produkti-<br />

onsmitteln zu Gunsten des Landwirtes entwickeln (Latruffe et al., 2004).<br />

Hypothese 2: Ein hoher Besatz mit Arbeitskräften pro 100 Hektar wirkt sich nega-<br />

tiv auf die Effizienz eines landwirtschaftlichen Betriebes aus.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass mit zunehmender Zahl an Fremdarbeitskräf-<br />

ten die Transaktionskosten der Arbeit steigen. Die Kosten der Transaktion beste-<br />

hen aus der Planung, der Administration und der Kontrolle der vorhandenen Ar-<br />

beitskräfte und sind in ihrer Höhe nicht zu unterschätzen (Allen & Lueck, 1998).<br />

Hypothese 3: Betriebe mit hohen Lohnunternehmerkosten pro Hektar verfügen<br />

über eine höhere Effizienz.<br />

Betriebe mit hohen Ausgaben <strong>für</strong> landwirtschaftliche Dienstleistungen verfügen in<br />

der Regel über einen relativ geringen Eigenmechanisierungsgrad. Durch den<br />

Einsatz von modernen und großen Maschinen ist es den Landwirten möglich<br />

sowohl die Schlagkraft als auch die Arbeitsqualität mit angemessenem Aufwand<br />

zu steigern. Somit können Betriebe, die auf Fremdmechanisierung setzen, ihre<br />

Effizienz in der Pflanzenproduktion verbessern (Mohn, 1984).<br />

Hypothese 4: Sobald ein Betrieb ausschließlich Familienarbeitskräfte einsetzt,<br />

wird die Effizienz des Marktfruchtbaus erhöht.<br />

Analog zur Hypothese 2 muss davon ausgegangen werden, dass die Transakti-<br />

onskosten der Arbeit bei Familienarbeitskräften deutlich geringer sind. Außerdem<br />

ist damit zu rechnen, dass Familienangehörige sich intensiver mit dem eigenen<br />

Betrieb auseinandersetzen und somit mögliche Potenziale zur Steigerung des<br />

Outputs frühzeitiger erkennen. Auch wenn Latruffe et al. (2004) keinen signifikan-<br />

ten Einfluss der Familienarbeitskräfte feststellen konnten, wird diese Hypothese<br />

erneut aufgegriffen und untersucht.<br />

Hypothese 5: Hohe Effizienz ist vor allem in Betrieben zu finden, die Flächen-<br />

wachstum verwirklichen.<br />

Die effizientesten Betriebe werden Flächenwachstum realisieren können, weil<br />

diese Betriebe in der Lage sind den knappen und kapitalintensiven Faktor Boden<br />

am besten zu verwerten. Gleichzeitig kann davon ausgegangen werden, dass<br />

Wachstumsbetriebe in der Regel zukunftsorientiert handeln und somit bereit sind<br />

den technischen Fortschritt schneller zu adaptieren. Es ist unumstritten, dass die<br />

Adaption von technischem Fortschritt entscheidend <strong>für</strong> kontinuierlich hohe Effizi-<br />

enzniveaus ist (Weining & Koo, 1997).


Literatur 8<br />

Hypothese 6: Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb über einen Veredlungszweig<br />

verfügt, wird durch die Diversifikation der Betriebszweig Marktfruchtbau an Effizi-<br />

enz verlieren.<br />

Sobald ein Betrieb über mehrere Betriebszweige verfügt, sind die Anforderungen<br />

an das Management deutlich umfangreicher und komplexer. Der effiziente Ein-<br />

satz aller Produktionsfaktoren des Unternehmens ist folglich schwieriger zu reali-<br />

sieren. Obwohl Brodersen und Thiele (1999) zeigen, dass Veredlungsbetriebe<br />

und Dauerkulturbetriebe die höchsten Effizienzwerte aufweisen, scheint eine er-<br />

neute Überprüfung dieser Hypothese als angebracht. Auf die zahlreichen Vortei-<br />

le, die ein Veredlungszweig im Bereich der organischen Düngemittel mit sich<br />

bringt, wird im späteren Teil der Arbeit umfassend eingegangen.<br />

Hypothese 7: Betriebe mit hohem Pachtflächenanteil sind effizienter als Betriebe<br />

mit einer hohen Eigenlandquote.<br />

In landwirtschaftlichen Unternehmen, die einen großen Teil der Ackerflächen<br />

entgeltlich gepachtet haben, ist eine effizientere Produktionsweise zu erwarten.<br />

Diese Betriebe müssen den Faktor Boden einer produktiveren Verwendung zu-<br />

führen, weil im Gegensatz zum Eigenland die Pacht entlohnt werden muss<br />

(Röders, 1996).<br />

Hypothese 8: Die Anzahl der verschiedenen Früchte einer Fruchtfolge hat einen<br />

positiven Einfluss auf die Effizienz des Marktfruchtbaus.<br />

Durch eine abwechslungsreiche Fruchtfolge gelingt es dem Landwirt die<br />

phytosanitären Bedingungen in den Kulturen zu verbessern (Böning, 1968). Nicht<br />

nur die aus dem geringeren Krankheitsdruck resultierenden Einsparungen beim<br />

Pflanzenschutz sondern auch die breitere Absicherung gegen Preisschwankun-<br />

gen bei einzelnen Erzeugnissen lassen ein höheres und stabileres Effizienzni-<br />

veau vermuten (Puig-Junoy & Argilés, 2000). In weiten Fruchtfolgen werden Ar-<br />

beitsspitzen gebrochen. Somit ist es <strong>für</strong> den Landwirt eher möglich, die notwen-<br />

digen Arbeitsgänge zu optimalen Zeitpunkten mit einem geringeren Maschinen-<br />

besatz durchzuführen. Sehr enge Fruchtfolgen mit wenigen verschiedenen<br />

Früchten weisen hingegen dieses Optimierungspotential nicht auf.<br />

Hypothese 9: Die Rechtsform der Einzelpersonengesellschaft hat einen negati-<br />

ven Einfluss auf die Effizienz von Marktfruchtbetrieben.<br />

In der Regel sind größere Betriebe nicht in der Form einer Einzelpersonengesell-<br />

schaft, sondern vielmehr als Mehrpersonengesellschaften oder als juristische<br />

Personen organisiert. Durch die tendenziell größeren Einheiten können Skalenef-<br />

fekte genutzt werden. Curtiss (2000) konnte zeigen, dass Betriebe, die in einer


Literatur 9<br />

Kooperation oder als juristische Person geführt werden, signifikant höhere Effizi-<br />

enzwerte aufweisen als Einzelpersonengesellschaften.<br />

Hypothese 10: Die Bodengüte hat einen positiven Einfluss auf die Effizienz von<br />

Marktfruchtbetrieben.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die Qualität des Bodens einen erheblichen<br />

Einfluss auf die Effizienz der Ackerbaubetriebe haben wird. Es ist unumstritten,<br />

dass die jeweiligen Betriebsleiter nur bedingt in der Lage sind, mit Hilfe von er-<br />

tragssteigernden Betriebsmitteln die Standortdefizite auszugleichen. Bereits in<br />

früheren Untersuchungen konnte der positive Einfluss der Bodenqualität bestätigt<br />

werden (Latruffe et al., 2004).


Methodik 10<br />

3. Methodik<br />

3.1. Definition der Begriffe Produktivität und Effizienz<br />

Bevor im folgenden Textabschnitt näher auf die effizienzbestimmenden Einfluss-<br />

faktoren und die Methodik zur Errechnung von Effizienzwerten eingegangen wird,<br />

müssen einige ausgewählte Begriffe erklärt und definiert werden. Am Anfang<br />

steht eine Abgrenzung der Begriffe Produktivität und Effizienz. Produktivität kann<br />

als mengenmäßiges oder auch technisches Verhältnis von Input und dem erziel-<br />

ten Output beschrieben werden (Töpfer, 2007). In Formel (3.1) ist die Gleichung<br />

<strong>für</strong> die Faktorproduktivität in einem Single-Input/Single-Output Fall dargestellt.<br />

(3.1)<br />

Bei der Faktorproduktivität kann eine zusätzliche Unterteilung vorgenommen<br />

werden. Wird ausschließlich ein bestimmter Output in ein Verhältnis zu einem<br />

bestimmtem Input gesetzt, so wird das Ergebnis als partielle Faktorproduktivität<br />

interpretiert (vgl. Formel (3.1)). Setzt man die Summe des Outputs eines Unter-<br />

nehmens ins Verhältnis zur Summe des gesamten Inputs so ergibt sich daraus<br />

die totale Faktorproduktivität (Cantner et al., 2007). Das Ziel dieser Arbeit ist es,<br />

den Marktfruchtbau in unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betrieben zu erfor-<br />

schen. Weil der Marktfruchtbau nur einer von vielen möglichen Produktionszwei-<br />

gen ist, wird im weiteren Verlauf die partielle Faktorproduktivität eines Betriebs-<br />

zweiges verwendet. Damit Betriebe miteinander verglichen werden können,<br />

reicht es nicht aus, nur die Produktivität von einzelnen Betriebszweigen zu be-<br />

rechnen. Es muss vielmehr ein Referenzwert entwickelt werden, mit dessen Hilfe<br />

man die beobachteten Kennzahlen eines Betriebes ins Verhältnis zu den im Op-<br />

timum möglichen Werten <strong>für</strong> Input und Output setzt. Hinter dem Begriff der Effizi-<br />

enz verbirgt sich exakt die zuvor beschrieben Vorgehensweise. Es werden die<br />

tatsächlich realisierten Werte <strong>für</strong> Input und Output in ein Verhältnis zu den unter<br />

optimalen Bedingungen erreichbaren Vergleichswerten gesetzt. Sowohl die Fak-<br />

torproduktivität wie auch die Effizienz einzelner Betriebe oder Betriebszweige<br />

wird durch die vorherrschenden Rahmenbedingungen und die eingesetzte Pro-<br />

duktionstechnologie bestimmt (Gubi, 2006).<br />

Die technische Effizienz eines landwirtschaftlichen Betriebes lässt sich <strong>für</strong> den<br />

Fall Single-Input/Single-Output leicht über das Verhältnis des eingesetzten Inputs<br />

und Outputs definieren (Vgl. Gleichung (3.2)). stellt den beobachteten Output<br />

der Vergleichseinheit dar, während die eingesetzte Menge des Inputs wieder-<br />

spiegelt. Im Nenner der Gleichung wird das Verhältnis von der im Optimum mög-


Methodik 11<br />

lichen Menge des Outputs ( ) und der eingesetzten Menge des Inputs bestimmt<br />

(Francksen 2010).<br />

(3.2)<br />

Dieser einfache Fall kann auch mit Hilfe eines Diagramms aufgezeigt wer-<br />

den (Abbildung 2). In der Darstellung wird deutlich, dass die Steigung der<br />

Geraden die Produktivität von der Vergleichseinheit C wiedergibt. Da der Betrieb<br />

C die höchste Produktivität von allen Vergleichseinheiten hat, definiert dieser<br />

Betrieb mit seiner Produktivität gleichzeitg die Produktionsfrontier. Anhand dieser<br />

Übersicht wird deutlich, dass die Produktions-Frontier durch die Beobachtungen<br />

mit der höchsten Prouktivität definiert wird (Farrell, 1957).<br />

Abbildung 2: Die Produktions-Frontier <strong>für</strong> den Fall Single-Input/Single-Output<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Gemäß der Definition müssen alle Beobachtungen auf oder unterhalb der Pro-<br />

duktions-Frontier liegen. Sobald eine Vergleichseinheit unterhalb der Frontier<br />

liegt, wird diese als ineffizient bewertet. Hier ergeben sich nun zwei Handlungsal-<br />

ternativen, um die Ineffizienz in den Betrieben zu eliminieren. Zum einen besteht<br />

beispielsweise <strong>für</strong> Vergleichseinheit A die Möglichkeit bei konstantem Input den<br />

Output zu erhöhen, um dann im Punkt A2 zu produzieren. Der zweite Weg zur<br />

Erhöhung der Effizienz führt über die Reduzierung des Inputs bei gleichbleiben-<br />

dem Output. In diesem Fall würde der Betrieb fortan im Punkt A1 produzieren<br />

(Gubi, 2006).


Methodik 12<br />

Eine umfassendere Darstellung ist notwendig, wenn zwei unterschiedliche Inputs<br />

und ein definierter Output vorliegen. In diesem Fall wird zur Darstellung der Inef-<br />

fizienz eine Isoquante verwendet. Analog zur vorigen Darstellung wird nun die<br />

Effizienzmessung <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebe, die unter der Annahme von<br />

konstanten Skalenerträgen genau einen Outputgröße mit zwei unterschiedlichen<br />

Inputs erwirtschaften. Das Vorgehen bei dieser Methode basiert auf der Effizi-<br />

enzmessung nach Farrell (1957).<br />

Abbildung 3: Isoquante im 2-Input/1-Output-Fall<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Die effizienten Vergleichseinheiten (hier A, B und D) umhüllen den Raum der<br />

möglichen Produktionspunkte. Jede Vergleichseinheit, die nicht auf der Isoquan-<br />

te liegt, ist demnach ineffizient. Die Ineffizienz lässt sich in diesem Fall als der<br />

Abstand des Beobachtungspunktes zur Isoquante interpretieren. Damit das exak-<br />

te Ausmaß der Ineffizienz festgestellt werden kann, wird eine Gerade durch den<br />

Ursprung und durch die zu untersuchende Vergleichseinheit gelegt. Das Verhält-<br />

nis von<br />

ist folglich das vorhandene Ausmaß der Ineffizienz. Damit die<br />

Vergleichseinheit C zu einer effizienten Produktionseinheit wird, müssten der<br />

gesamte Input in gleichbleibendem Verhältnis entlang der Ursprungsgeraden<br />

reduziert werden. Im Rahmen dieser Betrachtungsweise ist es somit möglich, die<br />

technische Effizienz in einem Mehr-Faktoren-Fall zu bestimmen.<br />

Wenn zusätzliche Preisinformationen <strong>für</strong> die eingesetzten Inputs vorliegen, kann<br />

weitergehend untersucht werden, ob eine Vergleichseinheit die Faktoren auch<br />

entsprechend des Preisverhältnisses in einer effektiven Kombination eingesetzt<br />

hat. Das optimale Preisverhältnis wird in dem rechten Teil von Abbildung 3 durch<br />

die Gerade PP dargestellt. Der Tangentialpunkt von Preisgeraden und Isoquante<br />

stellt Minimalkostenkombination dar. Die Produktionseinheit C ist zwar technisch<br />

aber nicht ökonomisch effizient, weil bei fest vorgegebenen Preisen nicht die kos-


Methodik 13<br />

tenminimierende Kombination der zur Verfügung stehenden Faktoren eingesetzt<br />

wird. Somit müsste der Betrieb C seine Produktion nicht nach F verlagern. Die-<br />

ser Punkt spiegelt sowohl eine Effizienz von eins wie auch eine kostenminimale<br />

Produktionsweise wieder. Mit Hilfe der Ursprungsgeraden ist es möglich die allo-<br />

kative Effizienz zu ermitteln. Dabei dient das Verhältnis der Strecken<br />

Bestimmung der allokativen Effizienz (Dreesman, 2006). Weil die Datenbasis<br />

keine Preisinformationen <strong>für</strong> alle eingesetzten Inputs beinhaltet, kann die alloka-<br />

tive Effizienz im Rahmen dieser Arbeit nicht bestimmt werden. Des Weiteren<br />

muss darauf hingewiesen werden, dass auch bei der technischen Effizienz nicht<br />

exakt nach der Definition vorgegangen wird. Vielmehr werden alle Aufwendun-<br />

gen und Leistungen in monetären Einheiten erfasst und nicht in der <strong>für</strong> den jewei-<br />

ligen Faktor geltenden Maßeinheit (Puig-Junoy & Argilés, 2000).<br />

3.2. Einflussfaktoren auf die Effizienz des Marktfruchtbaus<br />

Eine Analyse der Determinanten <strong>für</strong> den betrieblichen Erfolg und die Effizienz<br />

von Marktfruchtbetrieben kann auf der makroökonomischen und auf der mirkoö-<br />

konomischen Ebene vorgenommen werden (Röders, 1996). Da bei einer makro-<br />

ökonomischen Beurteilung Strukturvariablen und Variablen <strong>für</strong> Regionszugehö-<br />

rigkeiten verwendet werden, kommt es in der Regel zur Bildung von Vergleichs-<br />

gruppen. Es handelt sich bei einer makroökonomischen Betrachtung also um<br />

aggregierte Gruppenvergleiche, bei denen regelmäßig die Verteilung einer be-<br />

stimmten Zielgröße (z.B. Steuergelder) im Mittelpunkt der Analyse steht.<br />

Eine mikroökonomische Analyse stellt Unternehmensmodelle in das Zentrum der<br />

Betrachtung. Dabei werden nicht aggregierte, sondern <strong>für</strong> jede Untersuchungs-<br />

einheit einzeln erfasste Größen verwendet. Die Mikroökonomie versucht also<br />

Aussagen über Unterschiede zwischen den Betrieben und Unternehmen zu ma-<br />

chen. Daher eignet sich eine mikroökonomische Betrachtungsweise <strong>für</strong> die vor-<br />

liegende Fragestellung des einzelbetrieblichen Effizienzvergleichs deutlich bes-<br />

ser als eine makroökonomische Betrachtungsweise (Röders, 1996).<br />

Ziel dieser Arbeit ist der effizienzanalytische Vergleich zwischen einzelnen land-<br />

wirtschaftlichen Betrieben bzw. Unternehmen. Weil die wesentlichen Akteure<br />

einer mikroökonomischen Analyse die Haushalte, das Unternehmen und der<br />

Staat sind, können einzelbetriebliche Unterschiede in der Erreichung von be-<br />

stimmten ökonomischen Zielen aufgedeckt und bewertet werden (Wiese, 2002).<br />

Vor Beginn einer jeden Effizienzanalyse ist es unumgänglich festzulegen welche<br />

Einflussfaktoren bei der Durchführung der Untersuchung Berücksichtigung finden<br />

sollen und welche Faktoren außer Acht gelassen werden können. Die Landwirt-<br />

zur


Methodik 14<br />

schaft verfügt über zahlreiche unterschiedliche Produktionszweige, die verschie-<br />

densten Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Im folgenden Abschnitt werden die<br />

wichtigsten Einflussfaktoren in einzelne Kategorien eingeteilt und kurz erläutert.<br />

Die Erfolgs- und Effizienzunterschiede von landwirtschaftlichen Betrieben wurden<br />

schon vielfach durch die Wissenschaft erforscht und untersucht. Viele dieser Un-<br />

tersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass vor allem die differenten<br />

Standortbedingungen zu unterschiedlichen Erfolgskennzahlen in den betrachte-<br />

ten Betrieben führen. Nach Weinschenk und Henrichsmeyer (1966) lassen sich<br />

die Standortfaktoren nach einer bestimmten Struktur aufgliedern. Der wirtschaftli-<br />

che Erfolg ist nach dieser Definition von den folgenden Faktoren abhängig:<br />

� Natürliche Standortbedingungen<br />

� Äußere und innere Verkehrslage<br />

� Agrarpolitik<br />

� Stand der volkswirtschaftlichen Entwicklung<br />

� Produktionstechnik<br />

� Arbeitskräftebesatz<br />

� Persönlichkeit des Betriebsleiters / Management<br />

� Betriebsgröße<br />

� Kapitalausstattung<br />

Die oben aufgeführten Faktoren lassen sich offensichtlich in betriebsexterne und<br />

betriebsinterne Faktoren unterteilen. Die betriebsexternen Faktoren entziehen<br />

sich im Wesentlichen dem Einfluss des Betriebsleiters. Vielmehr werden diese<br />

Faktoren durch die äußeren Rahmenbedingungen bestimmt. Die hier genannten<br />

externen Faktoren lassen eine weitere Aufteilung in natürliche und gesellschaftli-<br />

che Faktoren sinnvoll erscheinen. Zu den natürlichen betriebsexternen Faktoren<br />

müssen demnach die Standortbedingungen gezählt werden. Der Marktfruchtbau<br />

findet unter freiem Himmel statt und ist daher von Bodengüte, Niederschlag und<br />

Temperaturen abhängig. Diese Einflussfaktoren lassen sich nur in äußerst gerin-<br />

gem Maße durch Beregnung o. Ä. verändern. Des Weiteren gehören gesell-<br />

schaftliche Rahmenbedingungen zu den betriebsexternen Faktoren. Es zählen<br />

die infrastrukturelle Anbindung des Betriebes an das Umland und die erschließ-<br />

baren Absatzwege genauso zu den gesellschaftlichen Faktoren, wie die vorherr-<br />

schende Agrarpolitik und der Stand der volkswirtschaftlichen Entwicklung. Be-<br />

sonders die beiden letztgenannten Faktoren können verschiedenste Umweltauf-<br />

lagen oder Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft mit sich zie-<br />

hen. Diese und andere gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen entziehen


Methodik 15<br />

sich ebenfalls zum großen Teil dem Einfluss des landwirtschaftlichen Unterneh-<br />

mers.<br />

Die betriebsinternen Faktoren lassen sich in der Regel sehr gut durch den Be-<br />

triebsleiter beeinflussen. Unter dem Faktor der Produktionstechnik werden hier<br />

im weiteren Sinne der Einsatz aller ertragssteigernden Betriebsmittel sowie der<br />

Aufwand <strong>für</strong> Maschinen verstanden. Es handelt sich hierbei also um Faktoren,<br />

die <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe die bestimmenden Ursachen der Ertragsmaximierung<br />

sind (Pleßman, 2000). Weitere betriebsinterne Faktoren sind der Arbeitskräftebe-<br />

satz, die Kapitalausstattung und die Persönlichkeit des Betriebsleiters. Letztere<br />

ist aber nur in sehr engen Grenzen durch den Betriebsleiter in Form von Aus-<br />

und Weiterbildung zu beeinflussen.<br />

Zahlreiche Untersuchungen haben in der Vergangenheit belegt, dass es einen<br />

großen Zusammenhang zwischen der Betriebsgröße und der Effizienz des unter-<br />

suchten Betriebes gibt (Mohr, 1971; Jürgensen, 1981). Aufgrund dessen muss<br />

die Betriebsgröße als ein weiterer Einflussfaktor aufgeführt werden. Da es sich<br />

bei dem Faktor Boden um ein nachweislich knappes Produktionsgut handelt, hat<br />

die Unternehmensführung nicht unbegrenzt die Möglichkeit den Einsatz dieses<br />

Faktors zu erweitern. Hier spielt auch die regionale Lage der Betriebe eine wich-<br />

tige Rolle. In einigen Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland, die über viel<br />

landwirtschaftliche Nutzfläche und wenig Einwohner verfügen, ist die Akquise von<br />

Flächen in Form von Zukauf oder Pachtung um ein Vielfaches einfacher zu er-<br />

möglichen als in dicht besiedelten flächenarmen Regionen. Dieser Aspekt be-<br />

schreibt die eingangs aufgeführten Faktoren innere und äußere Verkehrslage<br />

bzw. Standortbedingungen.<br />

Wie bereits kurz erwähnt wurde, kommt dem Management in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben eine zentrale Bedeutung zu. Die oben beschriebenen betriebsinternen<br />

Faktoren lassen sich durch das Betriebsmanagement in unterschiedlichem Um-<br />

fang beeinflussen. Letztendlich bestimmen vor allem bei den ertragssteigernden<br />

Faktoren der Zeitpunkt und die Aufwandmenge über die Effizienz des Produkti-<br />

onszyklus in einem marktfruchtproduzierenden Betrieb.<br />

Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, den Einfluss der Organisationsform von<br />

Marktfruchtbetrieben auf deren Effizienz zu ermitteln. Dazu werden neben den<br />

betriebsinternen noch weitere Faktoren berücksichtigt. Dazu zählen unter ande-<br />

rem die Rechtsform des Unternehmens, der Umsatzanteil des Veredlungszwei-<br />

ges am Gesamtumsatz des Unternehmens, sowie die Anzahl der Früchte in der<br />

vorhandenen Fruchtfolge. Des Weiteren werden verschiedene betriebsbeschrei-


Methodik 16<br />

bende Dummy-Variablen verwendet. Eine exakte Darstellung der exogenen Mo-<br />

dellvariablen wird in den folgenden Abschnitten aufgeführt.<br />

3.3. Methodische Grundlagen der Effizienzanalyse<br />

Um die technische Effizienz von Unternehmen (oder auch Vergleichseinheiten)<br />

zu bestimmen, gibt es verschiedene Ansätze. Im Rahmen dieser Arbeit wird zur<br />

Bestimmung der Effizienzniveaus der Fokus auf die Frontierkonzepte gelegt. Die<br />

Ansätze zur Messung von Effizienz mit Hilfe von Frontierkonzepten gehen auf<br />

Farrell (1957) zurück. In seinem Artikel beschreibt der Autor beispielhaft die Mes-<br />

sung der Effizienz <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebe mit vier Faktoren zur Darstel-<br />

lung des Inputs und einer den Output beschreibenden Größe.<br />

Grundlage <strong>für</strong> jegliches Frontierkonzept ist ein ausgewählter Datensatz, der aus<br />

entsprechenden Beobachtungen in einem ausreichenden Stichprobenumfang<br />

besteht. Aus den Beobachtungen wird nun mit Hilfe der Frontiermodelle eine<br />

Produktionsfunktion geschätzt. Diese Produktionsfunktion wird auch als „effizien-<br />

ter Rand der Technik“ oder Produktionsfrontier bezeichnet (Röders, 1996). Das<br />

erklärte Ziel von allen angewandten Methoden der Effizienzanalyse muss es<br />

sein, eine aggregierende Kennzahl zu bestimmen, die Aussagen über die Effizi-<br />

enz der Vergleichseinheit zulässt und gleichzeitig Variablen mit unterschiedlicher<br />

Skalierung und Maßeinheit aufnimmt (Gubi, 2006).<br />

Die Fachliteratur unterteilt die Frontieransätze nach verschiedenen Kriterien.<br />

Dem ersten Kriterium zur Folge können die Ansätze in parametrische und nicht-<br />

parametrische Verfahren unterteilt werden. Die zur Verfügung stehenden Metho-<br />

den werden in deterministische und stochastische Vorgehensweisen aufgeteilt.<br />

Wie oben erwähnt bestehen die Frontieransätze in ihrem Kern aus einer zu<br />

schätzenden Produktionsfunktion. Bei dem parametrischen Ansatz muss a-priori<br />

die Form der Produktionsfunktion festgelegt werden. Dieser Ansatz hat allerdings<br />

einen großen Nachteil. Da es nur schwer möglich ist eine allgemeingültige Funk-<br />

tionsform zu finden, kann unterstellt werden, dass bereits durch die Wahl der<br />

Funktionsform die Resultate der Analyse nur begrenzt aussagefähig sind<br />

(Francksen, 2007). Die Parameter der Funktionsform des parametrischen Ansat-<br />

zes werden durch regressionsanalytische Verfahren anhand des vorhandenen<br />

Datensatzes geschätzt.<br />

Der Vorteil des parametrischen Verfahrens im Vergleich mit dem nicht-<br />

parametrischen Ansatz ist, dass stochastische Schwankungen durch unvorher-<br />

sehbare Einflüsse (Wetterschwankungen o. Ä.) berücksichtigt werden können.<br />

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass Kovariablen (Bodengüte, Rechts-


Methodik 17<br />

form, Veredlung) zur Erklärung von Effizienzunterschieden zusätzlich in dem Mo-<br />

dell implementiert werden können.<br />

Bei dem nicht-parametrischen Ansatz wird durch eine lineare Programmierung<br />

versucht, die beobachteten Werte des Datensatzes möglichst eng zu umhüllen.<br />

Somit ist es nicht notwendig, vorab eine Produktionsfunktion festzulegen. Dies ist<br />

der entscheidende Vorteil des nicht-parametrischen Ansatzes. Allerdings muss<br />

berücksichtigt werden, dass dieses Verfahren nicht in der Lage ist, adäquat auf<br />

Ausreißer in dem Datensatz zu reagieren. Vielmehr werden alle Abweichungen<br />

von der Frontier, egal ob zufälligen oder produktionsbedingten Ursprungs, als<br />

Ineffizienzen gewertet (Francksen, 2007). Nachteilig ist, dass Aussagen über<br />

Kovariablen nur möglich sind, wenn in einem zweiten an die lineare Programmie-<br />

rung anschließenden Schritt eine Regression durchgeführt wird.<br />

Die folgende Aufteilung in stochastische und deterministische Analysemethoden<br />

berücksichtigt die stochastischen Schwankungen der unvorhersehbaren Einflüs-<br />

se. Bei dem stochastischen Ansatz wird der Produktionsfunktion ein Störterm<br />

hinzugefügt, der die zufälligen Schwankungen berücksichtigen soll. Bei der de-<br />

terministischen Vorgehensweise entfällt dieser Schritt. Hier bildet die Produkti-<br />

onsfunktion exakt den maximal möglichen Output ab (Gubi, 2006).<br />

Abbildung 4: Übersicht über Frontieransätze<br />

Quelle: Eigene Darstellung nach Francksen, 2010<br />

Es werden in der Fachliteratur keine eindeutigen Aussagen darüber gemacht,<br />

welches der beiden Verfahren vorzuziehen ist. Dennoch gibt es zwei Verfahren,<br />

die sich in der praktischen Anwendung durchgesetzt haben. In Abbildung 4 ist die<br />

stochastische Frontier-Analyse <strong>für</strong> den stochastisch parametrischen Ansatz und<br />

die Data Envelopment Analysis <strong>für</strong> den deterministisch nicht-parametrischen An-<br />

satz angeführt.


Methodik 18<br />

Zur Bearbeitung der vorhandenen Fragestellung wird die stochastische Frontier-<br />

Analyse gewählt.<br />

Weil es sich bei dieser Methode um ein regressionsanalytisches Verfahren han-<br />

delt, können sowohl Ausreißer im Datensatz wie auch erklärende Kovariablen in<br />

einem Modell gleichzeitig berücksichtigt werden. Wie bei jeder Regressionsana-<br />

lyse lassen sich auch in diesem Fall Signifikanzniveaus <strong>für</strong> jeden Koeffizienten<br />

bestimmen. Dadurch ist es möglich Aussagen über die Qualität der gewonnen<br />

Information zu treffen (Bielecki, 2009).<br />

3.4. Die stochastische Frontier-Analyse<br />

Im Rahmen einer Effizienzanalyse <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebe in den USA<br />

entwickelte Timmer (1971) erstmals die Methode der stochastischen Frontier-<br />

Analyse. Daraufhin wurde die Methodik einige Jahre später von Aigner, Lovell<br />

und Schmidt (1977), sowie davon unabhängig von Meeussen und van den<br />

Broeck (1977) angewandt. Weitergehend wurde von Battese und Coelli (1992) in<br />

Anlehnung an den Artikel von Jondrow, Lovell, Matreov und Schmidt (1982) das<br />

Maximum-Likelihood Verfahren entwickelt. Mit Hilfe dieser Verfahren ist es mög-<br />

lich, den Fehler-Term der durchgeführten Regressionsanalyse zu unterteilen und<br />

somit <strong>für</strong> jede vorhandene Beobachtung das Ausmaß der technischen Ineffizienz<br />

zu bestimmen. Das in dieser Arbeit formulierte Modell wird in Anlehnung an Bat-<br />

tese und Coelli (1995) aufgebaut und zur weiteren empirischen Analyse verwen-<br />

det.<br />

Es werden die zwei gängigsten Modellvarianten vorgestellt und später zur An-<br />

wendung gebracht. In dem ersten Modell wird eine klassische Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion unterstellt, bevor im zweiten erweiterten Teil der Analyse<br />

eine auf der Cobb-Douglas-Funktion basierende transzendent-logarithmische<br />

(Translog) Funktionsform zum Einsatz kommt. Durch die Verwendung von zwei<br />

differenten Funktionsformen <strong>für</strong> die Produktion landwirtschaftlicher Unternehmen<br />

sollen Antworten auf die in der Einleitung aufgezählten Leitfragen gegeben wer-<br />

den. Außerdem soll erkennbar werden, welche der beiden Funktionsformen <strong>für</strong><br />

die Untersuchung bezüglich der technischen Effizienz von landwirtschaftlichen<br />

Betrieben in Deutschland besser geeignet scheint. Um zu klären, welches der<br />

beiden Modelle die Realität besser abbildet, wird abschließend der Likelihood-<br />

Ratio-Test angewandt. Durch diesen Test kann geprüft werden, ob das restrin-<br />

gierte Cobb-Douglas-Modell oder das unrestringierte Translog-Modell einen hö-<br />

heren Erklärungsgehalt hat.


Methodik 19<br />

Um das Verständnis <strong>für</strong> die Vorgehensweise zu Erleichtern wird in diesem Ab-<br />

schnitt der generelle Aufbau der vorgesehenen Produktionsfunktionen beschrie-<br />

ben, bevor dann im Kapitel 4 die explizite, <strong>für</strong> die Forschungsfrage relevante,<br />

Modellformulierung stattfindet.<br />

Die klassische Produktionsfunktion <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebe ist eine Funk-<br />

tion, die von drei Hauptfaktoren abhängt. Gleichung (3.3) zeigt die den Output<br />

bestimmenden Variablen einer solchen Produktionsfunktion.<br />

mit: i = Anzahl der Beobachtungen (i=1, 2, …, N)<br />

q = Output gemessen in Umsatzerlösen<br />

A = Arbeitsmenge<br />

K = Kapitalaufwand<br />

B = Bodenmenge<br />

(3.3)<br />

Wenn eine Cobb-Douglas-Funktion unterstellt wird, ergibt sich anschließend der<br />

Ausdruck in Gleichung (3.4) (Zellner et al., 1966).<br />

mit: i = Anzahl der Beobachtungen (i=1, 2, …, N)<br />

mit<br />

qi = Output der i-ten Beobachtung<br />

S = Niveauparameter<br />

A = Arbeitsmenge<br />

K = Kapitalaufwand<br />

B = Bodenmenge<br />

(3.4)<br />

α β γ = zu bestimmende Regressionskoeffizienten<br />

εi = Störterm <strong>für</strong> die i-te Beobachtung<br />

Um die Bestimmung der Regressionskoeffizienten zu ermöglichen wird das zuvor<br />

formulierte Modell mit Hilfe des natürlichen Logarithmus transformiert. Nach dem<br />

Logarithmieren stellt sich das Modell wie folgt dar:<br />

(3.5)<br />

Analog zur Cobb-Douglas-Funktion soll nun im Folgenden auch die Translog-<br />

Funktionsform dargestellt werden. Um weiterhin die Übersichtlichkeit zu bewah-<br />

ren wird diese Form der Produktionsfunktion beispielhaft <strong>für</strong> die Faktoren Boden<br />

und Kapital erläutert (Gleichung (3.6)).


Methodik 20<br />

Nach dem Logarithmieren ergibt sich folgender Term:<br />

Für den Mehrfaktoren-Fall ergibt sich folgende Struktur:<br />

mit: i = Anzahl der Beobachtungen (i= 1, 2, …, N)<br />

j = Anzahl der Faktoren (j = 1, 2, …, N)<br />

k = Anzahl der Faktoren (k=1, 2, …, N)<br />

(3.6)<br />

In der Literatur wird oft beschrieben, dass eine Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion in ihren Grenzen zu eng ist, um die Realität angemessen<br />

abzubilden. Den Hauptkritikpunkt stellt hier sicherlich die konstante Skalenelasti-<br />

zität dar (Eichhorn, 1968). Auch Schierjott und Schulze (1985) beschreiben, dass<br />

<strong>für</strong> mehr als zwei Inputgüter Produktionsfunktionen vom Typ der Cobb-Douglas-<br />

Funktion kaum geeignet scheinen, weil in Bezug auf die Substitutionselastizitäten<br />

sehr restriktive Annahmen getroffen werden.<br />

Die Translog-Funktion erfasst neben den einzelnen Produktionsfaktoren zusätz-<br />

lich die sogenannten Kreuzterme. Durch diese Art der Funktion werden auch<br />

nicht homothetische Nutzenfunktionen zugelassen. Es besteht somit eine deut-<br />

lich geringere Verzerrungsgefahr bei der einzelbetrieblichen Effizienzanalyse<br />

(Röders, 1996). Wie bereits oben kurz erwähnt, wird der Störterm bisher in An-<br />

lehnung an Aigner et al. (1977), Meeusen und van den Broeck (1977) und Batte-<br />

se und Corra (1977) in zwei Komponenten unterteilt. Damit eine Schätzung des<br />

kombinierten Störterms möglich wird, müssen a-priori Annahmen über die Vertei-<br />

lung der beiden Fehlerkomponenten gemacht werden (Kumbhakar & Lovell,<br />

2003).<br />

Die Variable stellt die unsystematische Zufallskomponente in dem Modell dar.<br />

Sie ist normalverteilt mit einem Erwartungswert von Null (N ). Laut Definiti-<br />

on kann diese Größe sowohl negative als auch positive Werte annehmen. Es<br />

handelt sich hierbei um weißes Rauschen. Welches dazu dient zufallsbedingte<br />

Einflüsse durch Wetter oder ähnliche vom Betriebsleiter nicht beeinflussbare Fak-<br />

toren im Modell zu berücksichtigen.<br />

Die zweite Komponente des Störterms wird als Ineffizienz interpretiert. Hier han-<br />

delt es sich um die systematisch bedingte einseitig-positive Komponente des


Methodik 21<br />

Störterms ( ). Es wird von zahlreichen Autoren unterstellt, dass dieser Teil<br />

des Störterms einer abgeschnittenen Normalverteilung folgt (Battese & Coelli,<br />

1993). Die gleichen Annahmen gelten auch in dieser Arbeit <strong>für</strong> die Verteilung der<br />

Komponenten des Störterms. Zusätzlich wird bezüglich der Standardabweichun-<br />

gen definiert, dass und<br />

gilt. Mit Hilfe dieser Definition<br />

kann angegeben werden, welcher Anteil der gesamten Varianz auf die systema-<br />

tische Komponente des Störterms zurückzuführen ist (Jondrow et al., 1982). Die-<br />

ses Modell wird als Composed-Error-Model bezeichnet. Battese und Coelli<br />

(1993) verwenden in ihrem Artikel ebenfalls einen aus zwei Komponenten beste-<br />

henden Störterm. Hier gilt es aber hervorzuheben, dass der systematisch beding-<br />

te Teil des Störterms durch eine Regression erklärt wird. Die Annahmen <strong>für</strong> die<br />

unsystematische Zufallskomponente des Störterms sind exakt die gleichen wie<br />

im Composed-Error-Model. Die Variable stellt in diesem Fall die systematisch<br />

bedingte einseitige Komponente mit der Verteilung N , wobei gilt:<br />

.<br />

Die exogenen Kovariablen werden durch den ( )-Vektor , die zu schätzen-<br />

den Parameter durch den ( )-Vektor dargestellt. Bei diesem Modell handelt<br />

sich um das Technical-Effects-Model. Es werden sowohl die Parameter des ei-<br />

gentlichen SFA-Models und die Parameter des Technical-Effects-Models in ei-<br />

nem Schritt durch das Maximum-Likelihood-Schätzverfahren bestimmt (Gubi,<br />

2006). Im weiteren Verlauf der Arbeit wird ausschließlich das eben beschriebene<br />

Technical-Effects-Model angewandt.<br />

Vor dem Hintergrund, dass Röders (1996) sich bereits ausführlich mit den Ablei-<br />

tungen der Likelihood-Funktionen befasst hat, werden im nächsten Abschnitt nur<br />

kurz die wesentlichen Schritte zur Interpretation der einzelbetrieblichen Effizienz<br />

erläutert.<br />

Nachdem die systematisch bedingte Komponente des Störterms, wie oben be-<br />

schrieben ermittelt ist, kann letztendlich die technische Effizienz <strong>für</strong> jede Beo-<br />

bachtungseinheit bestimmt werden. Vereinfacht lassen sich die bereits beschrie-<br />

benen Produktionsfunktionen wie folgt darstellen:<br />

β mit (3.7)<br />

Laut der bereits unterstellten Notation stellt den j-ten Inputfaktor <strong>für</strong> die i-te<br />

Beobachtung dar, wobei lediglich den Output der i-ten Beobachtung wieder-<br />

gibt. β beschreibt den zu schätzenden Regressor des j-ten Faktors. Basierend


Methodik 22<br />

auf der Annahme des zweigeteilten Störterms lässt sich die technische Effizienz<br />

<strong>für</strong> jede einzelne Beobachtung folgendermaßen ermitteln:<br />

(3.8)<br />

mit: = tatsächlicher Output der i-ten Beobachtung<br />

= Frontieroutput der i-ten Beobachtung<br />

Mit Hilfe dieser Gleichung lässt sich die technische Effizienz <strong>für</strong> jede Beobach-<br />

tung und damit auch <strong>für</strong> jeden Einzelbetrieb berechnen. Abschließend wird an-<br />

hand von Abbildung 5 die Vorgehensweise bei der stochastischen Frontier-<br />

Analyse in einer Grafik gezeigt.<br />

Abbildung 5: Grafische Darstellung der SFA<br />

Quelle: Eigene Darstellung nach BATTESE, 1992<br />

Die Abbildung 5 beinhaltet die beispielhafte Darstellung der Effizienzermittlung<br />

<strong>für</strong> die Beobachtungseinheiten 1 und 2. Für beide Einheiten lässt sich nun mit<br />

Hilfe der zuvor festgelegten Produktionsfunktion und der oben beschriebenen<br />

Annahmen zu den Störtermen ein SFA-Ergebnis <strong>für</strong> jede Beobachtung bestim-<br />

men. Dieser Wert liegt je nach Ausprägung von ober- oder unterhalb der Pro-<br />

duktionsfunktion. Die technische Effizienz lässt sich laut Gleichung (3.8) als der<br />

Quotient aus dem tatsächlichen Output und dem Frontieroutput <strong>für</strong> die jeweilige<br />

Beobachtungseinheit darstellen. Die Ermittlung der Frontierfunktionsparameter<br />

und der jeweiligen Effizienzniveaus erfolgt mit Hilfe des Programmes Frontier 4.1.


Methodik 23<br />

Die Aufbereitung der Daten und die anschließenden Tests zur Modellgüte wer-<br />

den mit Hilfe von Stata 11 berechnet.<br />

3.5. Tests zur Modellgüte<br />

Im Anschluss an jede Regressionsanalyse müssen eine Reihe von statistischen<br />

Tests durchgeführt werden, damit die Aussagefähigkeit des errechneten Modells<br />

überprüft werden kann. Dazu werden im folgenden Abschnitt drei ausgewählte<br />

Testverfahren vorgestellt, die im Rahmen dieser Arbeit zur Anwendung kommen<br />

sollen.<br />

Die ausgewählten Testverfahren sind:<br />

� Likelihood-Ratio-Test<br />

� Spearmans-Rangkorrelationskoeffizient<br />

� Breusch-Pagan-Test<br />

3.5.1. Likelihood-Ratio-Test<br />

Es ist von großem Interesse, ob der parametrische oder nicht-parametrische An-<br />

satz besser geeignet scheint, um die Realität abzubilden bzw. zu erklären.<br />

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass mit steigender Anzahl an berück-<br />

sichtigten Variablen auch der Erklärungsbeitrag des Modells steigt. Dieser Vor-<br />

gehensweise sind allerdings Grenzen gesetzt, da ein bestimmtes Verhältnis zwi-<br />

schen der Anzahl der Variablen und dem Stichprobenumfang nicht unterschritten<br />

werden darf. In der Literatur wird darauf hingewiesen, dass ein Verhältnis von 1:7<br />

zwischen erklärenden Variablen und Beobachtungseinheiten bestehen sollte<br />

(Banker et al., 1984).<br />

Wie in Kapitel 3.4 beschrieben, werden in der Translog-Funktion zusätzliche<br />

Kreuzterme der verwendeten exogenen Variablen berücksichtigt. Somit handelt<br />

es sich bei dieser Funktion um das umfangreichere Modell, welches im folgenden<br />

Abschnitt als das Alternativmodell bezeichnet wird. Das restringierte Modell ba-<br />

siert folglich auf der etwas weniger umfangreichen Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion. Dieses Modell wird im weiteren Verlauf als das Nullmodell<br />

bezeichnet.<br />

Es soll durch diesen Test geklärt werden, ob die zusätzlichen Kreuzterme der<br />

Translog-Modellformulierung einen Erklärungsbeitrag leisten oder nicht. Sobald<br />

die Kreuzterme einen Erklärungsbeitrag leisten, sind ihre Koeffizienten von null<br />

verschieden. Entsprechend wird die zu überprüfende Nullhypothese formuliert.<br />

Mit Hilfe des Likelihood-Ratio-Tests werden nun die Likelihood-Werte der beiden


Methodik 24<br />

Regressionen in ein Verhältnis zueinander gesetzt. Die Teststatistik ist wie folgt<br />

definiert:<br />

.<br />

.<br />

(3.9)<br />

Für die Verteilung des Prüfmaßes „LRT“ wird die Chi-Quadrat-Verteilung unter-<br />

stellt. Somit lässt sich anhand des ermittelten Wertes und einer entsprechenden<br />

Chi-Quadrat-Verteilung überprüfen, ob die Nullhypothese abgelehnt werden kann<br />

oder nicht. Sobald abgelehnt wird, leistet die nicht restringierte Modellformu-<br />

lierung einen signifikant besseren Erklärungsbeitrag als das restringierte Modell<br />

(Posada & Buckley, 2004).<br />

Analog zu dem Vergleich von zwei Funktionsformen lässt sich auch die generelle<br />

Verwendbarkeit eines Modells mit diesem Test überprüfen. Zu diesem Zweck<br />

wird ein weiteres Nullmodell geschätzt, in dem alle Regressionskoeffizienten der<br />

Kovariablen gleich null gesetzt werden, so dass lediglich das Modell der Produk-<br />

tionsfrontier zur Erklärung der Umsatzerlöse vorhanden ist. Somit kann vorab<br />

getestet werden, ob die Kovariablen des Technical-Effects-Modells zur Erklärung<br />

der einzelbetrieblichen Effizienz geeignet sind.<br />

Für die Anwendung des Likelihood-Ratio-Tests wird die korrekte Modellformulie-<br />

rung von mindestens einem der beiden verglichenen Modelle unterstellt. Wenn<br />

dies nicht der Fall, ist kann das Ergebnis zu einer falschen Interpretation führen<br />

(Posada & Buckley, 2004).<br />

3.5.2. Spearmans-Rangkorrelationskoeffizient<br />

Der Spearman-Rangkorrelationskoeffizient dient zur Erklärung der Zusammen-<br />

hänge zwischen zwei Variablen. Es wird somit überprüft, in welchem Umfang<br />

eine beliebige monotone Funktion den Zusammenhang zwischen zwei Variablen<br />

darstellen kann. Die Besonderheit dieses Testverfahrens besteht darin, dass die<br />

Effizienzwerte der beiden Analysen in Rängen geordnet werden, um anschlie-<br />

ßend die Originalwerte durch die Ränge zu ersetzen.<br />

Der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman berechnet sich wie folgt:<br />

(3.10)


Methodik 25<br />

Mit Hilfe des Korrelationskoeffizienten lassen sich nun Aussagen darüber treffen,<br />

wie stark zwei Größen miteinander korrelieren. Es gilt: Je größer ist, desto<br />

stärker hängen die untersuchten Variablen voneinander ab (Fahrmeir et al.,<br />

2007). Laut Fahrmeir, et al. (2007) lässt sich <strong>für</strong> relativ genaue Messungen fol-<br />

gende Grobeinteilung zugrunde legen:<br />

„schwache Korrelation“ :<br />

„mittlere Korrelation“ :<br />

„starke Korrelation“ :<br />

3.5.3. Breusch-Pagan-Test<br />

Nachdem alle Berechnungen durchgeführt worden sind, müssen bestimmte Ei-<br />

genschaften des Modells überprüft werden.<br />

Wenn die Residuen eines Modells unterschiedliche Varianzen aufweisen, spricht<br />

man im Allgemeinen von Heteroskedastizität (Fahrmeir et al., 2007). Durch die<br />

zuvor beschriebene Modellspezifikation wurde festgelegt, dass man von einem<br />

konstanten Mittelwert und einer gleichbleibenden Standardabweichung bei den<br />

Störtermen ausgeht. Wenn Heteroskedastizität vorliegt, ist diese Grundannahme<br />

nicht mehr gegeben und es könnte somit Fehlspezifikationen in dem Modell ge-<br />

ben.<br />

Im Rahmen des Breusch-Pagan-Tests wird mit Hilfe einer einfachen Regression<br />

überprüft, ob die Residuen des betrachteten Modells unabhängig von den exo-<br />

genen Variablen sind (Waldman, 1983). Die Vorgehensweise bei diesem Test<br />

wird im folgenden Passus kurz erläutert.<br />

Mit Hilfe einer einfachen OLS-Regression kann der Zusammenhang zwischen<br />

unabhängigen und abhängigen Variablen bestimmt werden. Somit können also<br />

auch die Residuen bestimmt werden (Gleichung (3.11)).<br />

(3.11)<br />

Einleitend wurde beschrieben, dass überprüft werden soll, ob es einen Zusam-<br />

menhang zwischen den Residuen und den unabhängigen Variablen gibt. In<br />

einer weiteren OLS-Schätzung wird nun der Zusammenhang zwischen den qua-<br />

drierten Residuen und den unabhängigen Variablen überprüft (Gleichung (3.12)).<br />

(3.12)


Methodik 26<br />

Mit Hilfe des im Rahmen der zweiten OLS-Schätzung ermittelten Bestimmtheits-<br />

maßes (R²) kann nun gezeigt werden, ob die abhängige Variable ( ) einen signi-<br />

fikanten Einfluss auf die Residuen hat oder nicht. Das Prüfmaß des<br />

Breusch/Pagan-Tests ist Chi-Quadrat verteilt und lautet:<br />

(3.13)<br />

Wenn die Nullhypothese (Homoskedastizität) nicht abgelehnt werden kann, muss<br />

von Heteroskedastizität ausgegangen werden. Diese Annahme hat zur Folge,<br />

dass jedes Modell entsprechend angepasst werden muss.


SFA-Modell 27<br />

4. SFA-Modell<br />

Im vorigen Kapitel wurde die allgemeine Vorgehensweise im Rahmen einer sto-<br />

chastischen Frontier Analyse erörtert. In dem folgenden Passus wird die spezifi-<br />

sche Modellformulierung der vorliegenden Arbeit abgebildet. In dem ersten Teil<br />

dieses Abschnittes wird explizit auf die Wahl einer geeigneten Produktionsfunkti-<br />

on eingegangen. Danach wird eine kurze Übersicht der verwendeten Variablen<br />

geben, bevor in dem anschließenden zweiten Teil die genaue Formulierung des<br />

Modells vorgenommen wird.<br />

4.1. Umfang des Modells<br />

Die Wahl der Produktionsfunktion stellt eines der zentralen Probleme bei einer<br />

Effizienzanalyse mit Hilfe der SFA dar. Ziel ist es, durch die unterstellte Produkti-<br />

onsfunktion die Realität möglichst exakt abzubilden. Verwendet man einfache<br />

Funktionstypen, wie z. B. arithmetisch-lineare Verknüpfungen, wird per Definition<br />

eine konstante Grenzproduktivität unterstellt. Diese Annahme schränkt ein Modell<br />

erheblich in seiner Abbildungsschärfe ein, so dass auf diesen Typ von Funktio-<br />

nen generell verzichtet werden sollte (Röders, 1996). In der Literatur werden häu-<br />

fig Cobb-Douglas-Funktionen (Kurkalova & Carriquiry, 2003; Battese & Coelli,<br />

1995; Pleßman, 2000) oder Translog-Funktionen (Röders, 1996; Tiedemann &<br />

Latacz-Lohmann, 2011; Kriese, 2008; Gubi, 2006) angewandt.<br />

Die Vorgehensweise bei der Verwendung dieser beiden Funktionstypen wurde in<br />

Kapitel 4 bereits dargestellt. In dem folgenden Passus werden die explizit zur<br />

Anwendung kommenden Parameter und Einflussgrößen des Modells näher be-<br />

schrieben. Im Anschluss daran wird das konkrete SFA-Modell vorgestellt.<br />

Die herkömmliche Produktionsfunktion von landwirtschaftlichen Betrieben orien-<br />

tiert sich an den drei klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden.<br />

Bei diesen drei Faktoren handelt es sich um die zentralen Inputvariablen einer<br />

landwirtschaftlichen Unternehmung. Am Anfang von jeder Regression steht die<br />

Wahl des zu erklärenden Outputs.<br />

Das erklärte Ziel dieser Arbeit ist es, die Effizienz des Marktfruchtbaus zu ermit-<br />

teln. Aus diesem Grund bietet es sich an, die Umsatzerlöse des Pflanzenbaus<br />

pro Betrieb als Output zu erklären. Dabei wird eine exakte Definition bezüglich<br />

der zu verwendenden Einflussgrößen vorgenommen. Da sich die Untersuchung<br />

auf Marktfruchtbetriebe beschränkt, werden jegliche Umsatzerlöse, die <strong>für</strong> einen<br />

klassischen Marktfruchtbetrieb als fremd erscheinen, im Output nicht berücksich-<br />

tigt. Dazu gehören unter anderem die Silage- und Grünfutterproduktion oder die<br />

spezialisierte Gemüseproduktion. Eine genaue Darstellung der verwendeten Va-


SFA-Modell 28<br />

riablen zeigt die Tabelle 2 und der Anhang 1. Der Inputfaktor Boden wird als ab-<br />

solute Größe in der Einheit „Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche pro Betrieb“<br />

ermittelt und später in der Berechnung verwendet. Weiterhin werden die im Be-<br />

trieb zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte erfasst. Auch diese Variable wird als<br />

absoluter Wert ermittelt. Um das in der Produktion gebundene Kapital zu berück-<br />

sichtigen, werden verschiedene Positionen aus den Jahresabschlüssen in den<br />

Datensatz integriert. Zum einen wird der Spezialaufwand <strong>für</strong> die Pflanzenproduk-<br />

tion (Dünger, Saatgut, Pflanzenschutzmittel) erfasst, zum anderen werden alle<br />

der Pflanzenproduktion direkt zuordenbaren Aufwendungen (Diesel usw.) in ei-<br />

nem Inputfaktor gebündelt. Dieser Faktor wird im weiteren Verlauf der Arbeit als<br />

Vorleistung bezeichnet. Jeder landwirtschaftliche Betrieb hat Aufwendungen, die<br />

der Pflanzenproduktion nicht direkt zuordenbar sind. Dennoch sind die Ausgaben<br />

<strong>für</strong> eine erfolgreiche Pflanzenproduktion unvermeidbar. Damit auch dieser Input<br />

Berücksichtigung findet, wird die Variable des sonstigen betrieblichen Aufwandes<br />

eingeführt. Mit dieser Position werden beispielsweise alle Unterhaltungskosten,<br />

Versicherungskosten und sonstige Materialaufwendungen zusammengefasst.<br />

Um den Kapitalaufwand <strong>für</strong> Maschinen realitätsnah widerzuspiegeln, werden die<br />

da<strong>für</strong> anfallenden Aufwendungen <strong>für</strong> Abschreibungen des jeweiligen Geschäfts-<br />

jahres zu Grunde gelegt.<br />

Besonders bei Betrieben mit einem Veredlungszweig ist es wichtig, die Aufwen-<br />

dungen <strong>für</strong> Abschreibungen von Wirtschaftsgebäuden den jeweiligen Produkti-<br />

onszweigen zu zuordnen. Da eine exakte Aufschlüsselung der Abschreibungen<br />

<strong>für</strong> Wirtschaftsgebäude in Betrieben mit Veredlung ex post nicht mehr möglich ist,<br />

wird lediglich auf die Aufwendungen <strong>für</strong> Lagerhaltungs- und Trocknungskosten<br />

der jeweiligen Untersuchungseinheit zurückgegriffen. Durch diese Vorgehens-<br />

weise werden die Kosten <strong>für</strong> Trocknung und Lagerung der Marktfrüchte in jedem<br />

Betrieb berücksichtigt. In der Regel sind keine weiteren Wirtschaftsgebäude zur<br />

Produktion von Marktfrüchten zwingend erforderlich.<br />

Um ein aussagefähiges Modell zu entwickeln, ist es allerdings unumgänglich<br />

weitere betriebsbeschreibende Faktoren in dem Modell zu berücksichtigen. Hier-<br />

bei handelt es sich um die sogenannten Kovariablen, die in dem Technical-<br />

Effects-Model berücksichtigt werden.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es auch, den Einfluss der Organisationsform eines Markt-<br />

fruchtbetriebes auf dessen Effizienz zu bestimmen. Zur Abbildung der entspre-<br />

chenden Organisationsform werden zusätzliche Kennzahlen und Größen errech-<br />

net, die Aufschluss über die innerbetriebliche Organisation geben. Diese Kenn-<br />

größen werden ebenfalls als Kovariablen in dem zweigeteilten Störterm der Reg-


SFA-Modell 29<br />

ressionsanalyse berücksichtigt und dienen somit dazu, die Ineffizienz der Betrie-<br />

be zu erklären.<br />

Die exogenen Variablen <strong>für</strong> den Ineffizienz-Term sind in Tabelle 1 dargestellt.<br />

Tabelle 1: Kovariablen des Technical-Effects-Modells<br />

Variable Einheit der Variable<br />

Ackerfläche ha<br />

Arbeitskräfte pro 100 ha<br />

Kosten <strong>für</strong> Lohnunternehmen pro ha<br />

Betrieb mit Familien AK Dummy-Variable<br />

Wachstumsbetrieb Dummy-Variable<br />

Veredlungsgrad relativ<br />

Pachtanteil relativ<br />

Anzahl der Früchte in der Fruchtfolge absolut<br />

Rechtsform Dummy-Variable<br />

Ertragsmesszahl pro ha<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Um eventuelle Skaleneffekte zu erfassen, wird die zur Verfügung stehende<br />

Ackerfläche in das Modell der stochastischen Frontier Analyse integriert. Weiter-<br />

hin werden die Arbeitskräfte des Unternehmens pro 100 Hektar berücksichtigt.<br />

Diese Variable lässt unter anderem Rückschlüsse darüber zu, ob ein Unterneh-<br />

men eher kapital- oder arbeitsintensiv organisiert ist. Hieran anknüpfend wird der<br />

Einfluss der Ausgaben <strong>für</strong> Lohnunternehmer und Dienstleistungen bewertet. Mit<br />

Hilfe dieser Kennzahl soll festgestellt werden, ob die Untersuchungseinheit ten-<br />

denziell eigenmechanisiert ist, oder ob die anfallenden Arbeitsgänge von Dienst-<br />

leistern durchgeführt werden. Entsprechend der aufgestellten Hypothesen wird<br />

eine Dummy-Variable <strong>für</strong> Betriebe eingeführt, die ausschließlich Familienmitglie-<br />

der als Arbeitskräfte einsetzten. Weiterhin wird in dem Modell beachtet, ob der<br />

Betrieb ein Wachstumsbetrieb ist oder nicht. Als Wachstumsbetrieb gilt hierbei<br />

jeder Betrieb, der Flächenwachstum realisieren kann.<br />

Um messen zu können in welchem Umfang die Betriebe im Bereich der Vered-<br />

lung aktiv sind, wird der Veredlungsgrad ebenfalls integriert. Diese Kennzahl gibt<br />

an, wie viel Prozent der gesamten Umsatzerlöse aus landwirtschaftlicher Produk-<br />

tion durch die Veredlung erzeugt werden.<br />

Die zur Verfügung stehende Ackerfläche ist ein zentraler Produktionsfaktor in<br />

Marktfruchtbetrieben. Dieser Faktor kann vor allem durch die Pachtung von Flä-


SFA-Modell 30<br />

chen kurzfristig und kapitalextensiv erweitert werden. Gemäß der Hypothesen-<br />

Formulierung in Kapitel 2.2 ist es realistisch, dass Pachtflächen einen Einfluss<br />

auf die Effizienz haben. Folglich wird die Variable Pacht eingeführt, welche den<br />

Anteil der entgeltlich zugepachteten Ackerfläche an der Gesamtfläche des Unter-<br />

nehmens wiedergibt.<br />

Zur Beschreibung des Einflusses von Rechtsformen wird eine weitere Dummy-<br />

Variable eingeführt. Alle Betriebe, die nicht in der Rechtsform der Einzelpersonen<br />

Gesellschaft organisiert sind, werden gekennzeichnet. Damit der exakte Einfluss<br />

der verschiedenen Rechtsformen untersucht werden kann, müsste <strong>für</strong> jede diffe-<br />

rente Organisationsform eine Dummy-Variable eingeführt werden. Der zur Verfü-<br />

gung stehende Datensatz beinhaltet fast ausschließlich Einzelpersonengesell-<br />

schaften und Gesellschaften bürgerlichen Rechts. Aus diesem Grund wird auf die<br />

oben beschriebene Aufteilung in Einzelpersonengesellschaft und restliche<br />

Rechtsformen zurückgegriffen. Eine genaue Darstellung der anteiligen Rechts-<br />

formen am gesamten Datensatz erfolgt während der späteren Datensatzbe-<br />

schreibung.<br />

In den Hypothesen wurde des Weiteren die Fruchtfolge als mögliche Effizienz<br />

bestimmende Größe diskutiert. Aus diesem Grund wird die Anzahl der Früchte in<br />

den Fruchtfolgen des jeweiligen Betriebes mit in die Berechnungen aufgenom-<br />

men. Dem vielfach zitierten Einfluss der Bodengüte auf die Produktion von Markt-<br />

früchten wird durch die Berücksichtigung der Ertragsmesszahl Rechnung getra-<br />

gen.<br />

Um den strukturellen Aufbau des Modells zu verdeutlichen, werden die verwen-<br />

deten Parameter abschließend in tabellarischer Form dargestellt (Tabelle 2).


SFA-Modell 31<br />

Tabelle 2: Übersicht der verwendeten Variablen<br />

Variable im<br />

Modell<br />

Variable im Jahresabschluss des<br />

Betriebes<br />

Outputvariable Umsatzerlöse Pflanzenbau<br />

Inputvariablen landwirtschaftliche Ackerfläche<br />

Anzahl Arbeitskräfte<br />

Kovariablen Ackerfläche<br />

Vorleistungen <strong>für</strong> den Pflanzenbau<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand<br />

Aufwand <strong>für</strong> Abschreibung<br />

Pachtflächenanteil<br />

Ertragsmesszahl<br />

Kosten <strong>für</strong> Lohnunternehmen pro ha<br />

Arbeitskräfte<br />

Betrieb mit Familien AK<br />

Wachstumsbetrieb<br />

Rechtsform des Betriebes<br />

Anteil der Veredlung am Umsatz<br />

Anzahl der Früchte in der Fruchtfolge<br />

4.2. Spezifikation des SFA- Modells<br />

Name d. Variable im<br />

Modell<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Nachdem im vorigen Abschnitt die ausgewählten Einflussgrößen beschrieben<br />

wurden, wird nun die exakte Modellformulierung dargestellt und erläutert.<br />

Wie bereits im Kapitel 2 erörtert wurde, sollen die Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion und die erweiterte Translog-Produktionsfunktion angewandt<br />

werden. Zuerst wird der Aufbau des Modells bei der Verwendung der klassischen<br />

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion beschrieben. Die Bezeichnungen der Variab-<br />

len ändern sich nicht und entsprechen der Aufteilung aus Tabelle 2.<br />

Weil eine Analyse von Paneldaten vorgenommen werden soll, wird ein zusätzli-<br />

cher Index <strong>für</strong> die jeweilige Periode (t= 1, 2, …, N) eingeführt.


SFA-Modell 32<br />

Der Aufbau der Cobb-Douglas-Produktionsfunktion <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe stellt<br />

sich wie folgt dar:<br />

mit:<br />

Nach dem Logarithmieren gilt:<br />

(4.14)<br />

(4.15)<br />

Die systematische bedingte einseitige Komponente ( ) des zweigeteilten Stör-<br />

terms ( ) wird definitionsgemäß durch die Kovariablen erklärt. Um verschie-<br />

denste Einflüsse auf die Effizienz untersuchen zu können, werden differente Stör-<br />

terme definiert. Unter Verwendung der oben aufgeführten Einflussfaktoren ergibt<br />

sich <strong>für</strong> den systematisch bedingten Teil des Störterms folgender Ausdruck:<br />

mit:<br />

(4.16)<br />

Die Gleichung (4.16) wird ebenfalls mit Hilfe des Maximum-Likelihood-Verfahrens<br />

im Rahmen der durchgeführten Regressionsanalyse geschätzt. Dabei stellen<br />

die zu bestimmenden Koeffizienten dar. Somit kann die systematische effizienz-<br />

bestimmende Abweichung <strong>für</strong> jede Beobachtungseinheit bestimmt werden. Da-<br />

raus resultierend lässt sich abschließend, wie in Gleichung (3.8) erläutert, die<br />

technische Effizienz des untersuchten landwirtschaftlichen Betriebes errechnen<br />

(Pleßman, 2000).<br />

Analog zur Cobb-Douglas-Funktion wird eine Translog-Funktion geschätzt, mit<br />

deren Hilfe ebenfalls die technische Effizienz derselben Untersuchungseinheiten<br />

bestimmt werden soll. Als Erweiterung zur bereits vorhandenen Funktion werden<br />

nun zusätzlich Kreuzterme gebildet. Um die Vollständigkeit der vorliegenden Ar-<br />

beit zu gewährleisten, wird auch dieses Modell dargestellt.


SFA-Modell 33<br />

Damit trotz des komplexen Aufbaus weiterhin die Übersichtlichkeit erhalten bleibt,<br />

wird in Anlehnung an Gleichung (3.6) die logarithmierte endgültige Form der<br />

Translog-Funktion angeführt (Gleichung (4.17)).<br />

mit:<br />

und:<br />

(4.17)<br />

(4.18)<br />

Für den Term der technischen Ineffizienz gelten die gleichen Bedingungen, wie<br />

in dem davor beschriebenen Cobb-Douglas-Modell.<br />

Im Anschluss an alle Analysen werden die bereits erklärten Testverfahren durch-<br />

geführt. Nur so kann exakt und nachvollziehbar überprüft werden, ob die Ergeb-<br />

nisse <strong>für</strong> die weitere Interpretation geeignet sind oder nicht.


Daten 34<br />

5. Daten<br />

Das Fundament jeglicher wissenschaftlichen Betrachtung bestimmter ökonomi-<br />

scher Sachverhalte sind ausreichend belastbare Daten. Damit die durchgeführten<br />

Analysen und Modellierungen die Realität exakt abbilden können, sind Qualität<br />

und Quantität des vorhandenen Datensatzes wesentliche Einflussparameter auf<br />

das Ergebnis der vorliegenden Arbeit.<br />

Im folgenden Abschnitt wird beschrieben welcher Herkunft die Daten sind, wie<br />

die Datenerhebung erfolgt ist und welchen Umfang der zur Verfügung stehende<br />

Datensatz hat. Anschließend wird dann explizit die Auswahl der Variablen bzw.<br />

Kennzahlen beschrieben und begründet.<br />

5.1. Datenherkunft<br />

Als Datengrundlage dieser Arbeit dienen die Buchführungsergebnisse von land-<br />

wirtschaftlichen Betrieben aus ganz Deutschland. Die Daten wurden von der<br />

Land-Data GmbH 1 und im Rahmen des Testbetriebsnetzes erhoben und freund-<br />

licher Weise <strong>für</strong> diese Untersuchung zur Verfügung gestellt. In beiden Fällen<br />

wurde die Buchführung der Betriebe nach einheitlichen Regeln mit dem BMELV-<br />

Jahresabschluss 2 erstellt. Die Land-Data GmbH entwickelt seit Jahren Software-<br />

anwendungen zur Buchführung von landwirtschaftlichen Betrieben. Ein Angebot<br />

des Unternehmens ist das zentrale Führen von Buchführungsergebnissen land-<br />

wirtschaftlicher Betriebe (Land-Data GmbH, 2012). Teile dieser Datenbank ste-<br />

hen <strong>für</strong> die Datenanalyse zur Verfügung.<br />

Das Testbetriebsnetz beinhaltet jährlich aktualisierte Informationen zur betriebs-<br />

wirtschaftlichen Situation der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft sowie der klei-<br />

nen Hochsee- und Küstenfischerei. Des Weiteren werden auch Daten des Gar-<br />

ten- und Weinbaus in der Datenbank erfasst. Die Auswahl der landwirtschaftli-<br />

chen Betriebe erfolgt auf der Grundlage der Agrarstruktur Erhebung des Statisti-<br />

schen Bundesamtes.<br />

1 Land-Data Gesellschaft <strong>für</strong> Verarbeitung landwirtschaftlicher Daten mbH,<br />

Wedekindstraße 9 – 11, 27374 Visselhövede<br />

2 Das Bundesministerium <strong>für</strong> Ernährung, Verbraucherschutz und Landwirtschaft hat einheitliche<br />

Regeln <strong>für</strong> die Buchführung festgelegt. Dazu werden jedes Jahr aktualisierte<br />

Ausführungsanweisungen, in denen die jeweilige Codierung der einzelnen Buchführungspositionen<br />

enthalten ist, veröffentlicht.


Daten 35<br />

5.2. Struktur der Datengrundlage<br />

Der zur Verfügung stehende Datensatz umfasst Jahresabschlüsse aus den Wirt-<br />

schaftsjahren 2005/2006 bis hin zum Wirtschaftsjahr 2008/2009. Im Durchschnitt<br />

der Jahre wurden 30.068 verschiedene Haupterwerbsbetriebe aus allen Bundes-<br />

ländern in den Datensatz aufgenommen. Durch eine gleichmäßige Datenerhe-<br />

bung auf Grundlage der Ausführungsanweisungen des BMELV und eines ein-<br />

heitlichen Codekataloges, ist eine konstant hohe Datenqualität vorhanden.<br />

Die Kennzahlen der Betriebe wurden zum Teil anonymisiert, indem auf die per-<br />

sönlichen Angaben der Betriebsleiter sowie auf die Angabe von Gemeindekenn-<br />

ziffern verzichtet wurde.<br />

Trotz des standardisierten Datenerhebungsverfahrens sind einige <strong>für</strong> das Modell<br />

relevante Kennzahlen nicht vorhanden oder mit Werten versehen, die fachlich<br />

nicht nachvollziehbar sind. Beobachtungen mit Kennzahlen solcher Art werden<br />

von vornherein verworfen. Am häufigsten ist die Variable der Ertragsmesszahl<br />

mit in sich nicht schlüssigen Werten versehen, so dass bis zu einem Drittel der<br />

Betriebe aus dem Datensatz entfernt werden müssen.<br />

Neben den Ertragsmesszahlen passen oftmals die Art der Verbuchung von Ge-<br />

schäftsvorfällen und das jeweilige Umsatzsteuersystem nicht zueinander, so<br />

dass eine weitere Verkleinerung des Datensatzes erfolgen muss. Der Umfang<br />

der Fehlbuchungen ist bei diesen Variablen mit einem Prozent vom gesamten<br />

Datensatz deutlich geringer als bei der Ertragsmesszahl.<br />

Eine exakte Beschreibung der Selektionskriterien <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe wird in<br />

dem nächsten Abschnitt angeführt.<br />

Abschließend wird ein kurzer Überblick über die Verteilung der Betriebe in<br />

Deutschland und die jeweils vorhandenen Rechtsformen gegeben. In Tabelle 3<br />

ist zu erkennen, dass der Schwerpunkt der Datenerfassung in den Bundeslän-<br />

dern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-<br />

Württemberg und Bayern liegt.<br />

Die Tabelle zeigt die Verteilung der Betriebe im deutschen Bundesgebiet <strong>für</strong> das<br />

Wirtschaftsjahr 2007/2008.


Daten 36<br />

Tabelle 3: Verteilung der Testbetriebe in den Bundesländern<br />

Bundesland Anzahl Betriebe Anteil<br />

Schleswig-Holstein 7650 25,44%<br />

Hamburg 44 0,15%<br />

Niedersachsen 4228 14,06%<br />

Bremen 7 0,02%<br />

Nordrhein-Westfalen 4061 13,51%<br />

Hessen 373 1,24%<br />

Rheinland-Pfalz 1509 5,02%<br />

Baden-Württemberg 4762 15,84%<br />

Bayern 5625 18,71%<br />

Saarland 96 0,32%<br />

Berlin 2 0,01%<br />

Brandenburg 199 0,66%<br />

Mecklenburg-Vorpommern 817 2,72%<br />

Sachsen 308 1,02%<br />

Sachsen-Anhalt 247 0,82%<br />

Thüringen 140 0,47%<br />

Betriebe insgesamt 30068 100,00%<br />

Tabelle 4: Einteilung der Betriebe nach Rechtsformen<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Rechtsform Anzahl Betriebe Anteil<br />

Einzelunternehmen 27215 90,51%<br />

GbR 2661 8,85%<br />

OHG 1 0,00%<br />

KG 101 0,34%<br />

sonstige Personengesellschaften 5 0,02%<br />

GmbH & Co.KG 8 0,03%<br />

e.G. 12 0,04%<br />

GmbH 58 0,19%<br />

AG 3 0,01%<br />

sonstige Rechtsformen 4 0,01%<br />

Betriebe insgesamt 30068 100%<br />

Quelle: Eigene Darstellung


Daten 37<br />

Aus Tabelle 4 wird ersichtlich, dass vor allem Betriebe in der Rechtsform des<br />

Einzelunternehmens in dem Datensatz vorhanden sind. Die nächstgrößere<br />

Gruppe sind mit knapp neun Prozent die Gesellschaften bürgerlichen Rechts. Auf<br />

Grund der mangelnden Datengrundlage muss leider darauf verzichtet werden,<br />

die Auswirkungen der verschiedenen Rechtsformen auf die Effizienz zu berech-<br />

nen. Vielmehr werden alle Rechtsformen die nicht zur Gruppe der Einzelunter-<br />

nehmen gehören in einer Gruppe erfasst (vgl. Kapitel 4).<br />

Ein durchschnittlicher Betriebsspiegel wird aufgrund der großen Heterogenität<br />

der Betriebe <strong>für</strong> den gesamten Datensatz nicht erstellt. Erst im Anschluss an die<br />

Betriebsselektion wird eine dementsprechende Übersicht gegeben, damit sich<br />

der kritische Leser ein Bild von den Betrieben machen kann, die <strong>für</strong> die anschlie-<br />

ßenden Berechnungen zur Verfügung stehen.<br />

5.3. Selektion der Betriebe und Aufbereitung der Variablen<br />

Mit Hilfe von verschieden Selektionskriterien wird versucht, einen möglichst ho-<br />

mogen Datensatz zu erstellen. Dieser erste Schritt der Datenanalyse ist sehr<br />

wichtig, damit die Vergleichbarkeit der Betriebe untereinander gewährleistet ist.<br />

Folglich bezieht sich das erste Auswahlkriterium auf die Bewirtschaftungsform<br />

und den Erwerbscharakter der Betriebe. Damit später eine Produktionsfunktion<br />

<strong>für</strong> alle Betriebe unterstellt werden kann, müssen alle verwendeten Vergleichs-<br />

einheiten als konventioneller Haupterwerbsbetrieb geführt werden.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es den Einfluss der Organisationsform von Marktfruchtbe-<br />

trieben auf deren Effizienz zu ermitteln. Aus der Aufgabenstellung wird schnell<br />

klar, dass vor allem diejenigen landwirtschaftlichen Betriebe von Interesse sind,<br />

die sich auf die Produktion von Marktfrüchten spezialisiert haben. Die Klassifizie-<br />

rung von Marktfruchtbetrieben erfolgt anhand der anteiligen Umsatzerlöse der<br />

Pflanzenproduktion an dem Gesamtumsatz des Unternehmens. Jeder Betrieb,<br />

der mindestens 60 Prozent seiner Umsatzerlöse aus dem Marktfruchtbau gene-<br />

riert, wird in der folgenden Analyse als Marktfruchtbetrieb deklariert.<br />

Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse der Pflanzenproduktion wird in der <strong>für</strong><br />

Marktfruchtbetriebe üblichen Art und Weise vorgenommen. Dazu gehören in ers-<br />

ter Linie alle Getreidearten und Hackfrüchte. Des Weiteren werden alle Erträge<br />

berücksichtigt, die der Pflanzenproduktion des Betriebes direkt zugeordnet wer-<br />

den können. Hier sind vor allem die staatlichen Förderprogramme und Aus-<br />

gleichszahlungen <strong>für</strong> das Einhalten von Umweltauflagen zu nennen. Es werden<br />

aber nur Subventionszahlungen einbezogen, die von der angebauten Frucht ab-<br />

hängig sind. An die Fläche gebundene Direktzahlungen oder sonstige betriebli-


Daten 38<br />

che Prämien werden außer Acht gelassen. Eine genaue Aufschlüsselung der<br />

berücksichtigten Variablen befindet sich im Anhang 1.<br />

Als Veredlungszweige werden die Schweinhaltung und die Geflügelhaltung be-<br />

rücksichtigt. Die enge Auswahl der zulässigen Veredlungsformen ist in der späte-<br />

ren Kostenaufgliederung begründet. In Betrieben mit Rinderhaltung lassen sich<br />

die Kosten <strong>für</strong> Maschinen nicht eindeutig dem Marktfruchtbau zuordnen, weil hier<br />

<strong>für</strong> die Tierproduktion ebenfalls Schlepper oder ähnliches beispielsweise <strong>für</strong> die<br />

tägliche Futtervorlage oder Grundfutterproduktion von Nöten sind.mEs wird da-<br />

von ausgegangen, dass die Schweine- und Geflügelhaltung keinen nennenswer-<br />

ten Einsatz von landtechnischen Maschinen erfordert.<br />

Daran anschließend werden die Produktionszweige Garten-, Obst- und Weinbau<br />

komplett ausgeschlossen. Für diese Produktionszweige sind ebenfalls Landma-<br />

schinen notwendig, so dass die Maschinenkosten <strong>für</strong> den reinen Marktfruchtbau<br />

nicht exakt zu beziffern sind.<br />

Die Umsatzerlöse aus Forstwirtschaft, Fischerei, Handel und Dienstleistungen<br />

werden nicht völlig ausgeklammert, sondern in ihrer absoluten Höhe auf fünf bzw.<br />

zehn Prozent des Gesamtumsatzerlöses begrenzt. Damit nicht zu viele Betriebe<br />

durch das Raster fallen, gibt es Restriktionen <strong>für</strong> die Hobbytierhaltung. Eine ge-<br />

naue Aufstellung der Grenzen <strong>für</strong> die zulässige Hobbytierhaltung befindet sich im<br />

Anhang 2.<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Verbuchungsart der Geschäftsvorfälle<br />

gelegt. Bei einigen Betrieben ist festzustellen, dass zwar von der Option zur Re-<br />

gelbesteuerung Gebrauch gemacht wurde, die Geschäftsvorfälle aber trotzdem in<br />

Bruttowerten angegeben sind. Da die Input/Output-Relation in diesen Betrieben<br />

von vornherein verzerrt ist, werden sie im weiteren Verlauf der Arbeit nicht mehr<br />

betrachtet. Gleiches gilt <strong>für</strong> den Fall der Pauschalierung bei gleichzeitiger Verbu-<br />

chung von Nettowerten in den Jahresabschlüssen.<br />

In Zeiten von zunehmend volatilen Märkten ist es besonders wichtig, dass die<br />

Erträge und Aufwendungen passend zueinander geordnet werden. Damit keine<br />

Verzerrung der Analyse stattfindet, werden den Aufwendungen aus dem jeweili-<br />

gen Beobachtungsjahr die Erträge aus dem folgenden Wirtschaftjahr zugeordnet<br />

und mit den jeweils gültigen Preisindizes des Statistischen Bundesamtes defla-<br />

tioniert. Somit werden den landwirtschaftlichen Erzeugnissen die dazugehörigen<br />

Inputgrößen zugeordnet.<br />

Laut den Selektionskriterien ist es möglich und gleichzeitig aufgrund der Frage-<br />

stellung erwünscht, dass sowohl reine Ackerbaubetriebe wie auch Ackerbaube-


Daten 39<br />

triebe mit einem Veredlungszweig in dem Datensatz verbleiben. Das gewählte<br />

Selektionsmuster stellt allerdings auch besondere Anforderungen an die weitere<br />

Datenaufbereitung. Ziel der Arbeit soll es sein ausschließlich die Effizienz des<br />

Marktfruchtbaus zu berechnen. Für eine aussagekräftige Untersuchung ist es<br />

sehr wichtig, dass der Input exakt zugeordnet wird. Aus diesem Grund wurden<br />

die zulässigen Veredlungsformen so gewählt, dass in den Betrieben <strong>für</strong> die Tier-<br />

haltung keine landwirtschaftlichen Maschinen notwendig sind. Dennoch gibt es<br />

weitere Aspekte die berücksichtigt werden müssen.<br />

Naturgemäß fällt in den Veredlungsbetrieben organischer Dünger an. Der anfal-<br />

lende organische Dünger kann im Ackerbau ertragssteigernd eingesetzt werden<br />

und ermöglicht somit Einsparungen bei der Aufwandmenge von mineralischen<br />

Düngern. Um Verzerrungen zu vermeiden wird die anfallende Gülle <strong>für</strong> die ein-<br />

zelnen Wirtschaftsjahre exakt bewertet. Mit diesem Ansatz wird <strong>für</strong> den organi-<br />

schen Dünger ein Marktwert definiert, der bei den Vorleistungen des Betriebes<br />

berücksichtigt werden muss. Mit Hilfe der KTBL-Kalkulationsgrundlagen und den<br />

Preisindizes des statistischen Bundesamtes wurden Menge und Wert des orga-<br />

nischen Düngers pro Tierplatz <strong>für</strong> jede Veredlungsform ermittelt.<br />

Es gibt laut Selektionskriterien folgende Veredlungsformen:<br />

� Mastschweinehaltung<br />

� Ferkelerzeugung<br />

� Ferkel-Aufzucht<br />

� Jungsauen-Aufzucht<br />

� Jungeber-Aufzucht<br />

� Junghennen-Aufzucht<br />

� Legehennenhaltung<br />

� Hähnchenmast<br />

� Entenmast<br />

� Putenmast<br />

� Gänsemast<br />

� sonstiges Geflügel<br />

Nachdem der reine Düngerwert der anfallenden organischen Dünger berechnet<br />

wurde, müssen anschließend die Ausbringungskosten einfließen.<br />

Generell sind die Kosten der Ausbringung <strong>für</strong> jegliche Düngerform in dem Auf-<br />

wand <strong>für</strong> Abschreibungen und in den Aufwendungen <strong>für</strong> Lohnarbeit und Maschi-<br />

nenmiete berücksichtigt. Dennoch müssen die Mehrkosten <strong>für</strong> die Ausbringung


Daten 40<br />

von organischen Düngemitteln beachtet werden. Nur so kann der aktuelle Markt-<br />

wert des Rohstoffs Gülle bzw. Mist genau berechnet werden. Die Mehrkosten der<br />

Ausbringung ergeben sich aus der Differenz zwischen den Ausbringungskosten<br />

von mineralischem und organischem Dünger. Als Referenzmethode wurde die<br />

Ausbringung des mineralischen Düngers Kalkammonsalpeter durch einen<br />

Schleuderstreuer gewählt.<br />

Weiterhin wurde unterstellt, dass eine Düngergabe von bis zu 60 kg N pro Hektar<br />

ausgebracht werden sollte. Analog dazu wurde <strong>für</strong> jede Veredlungsform die aus-<br />

zubringende Menge an organischem Dünger und die daraus resultierenden Aus-<br />

bringungskosten mit entsprechenden Güllewagen oder Miststreuern kalkuliert.<br />

Die Berechnungsgrundlage <strong>für</strong> die Ausbringungskosten ist der Feldarbeitsrech-<br />

ner des KTBL. Abschließend werden die entstehenden Mehrkosten der Ausbrin-<br />

gung von dem Marktwert des jeweiligen organischen Düngers abgezogen. Somit<br />

steht ein bereinigter Marktwert zur Verfügung.<br />

Eine Beispielhafte Übersicht der Marktwerte von Gülle und Mist befindet sich in<br />

gekürzter Form in Tabelle 5.<br />

Tabelle 5: Marktwert des organischen Düngers<br />

Veredlungszweig<br />

Einheit<br />

Menge/<br />

Jahr<br />

Kosten f. Ausbrin-<br />

Mastschweine m³ 1.50 2.54 € 3.15 15.00 3.17 €<br />

Ferkelerzeugung m³ 4.00 2.55 € 1.05 25.00 -3.04 €<br />

Ferkelaufzucht m³ 0.60 2.55 € 4.90 12.00 2.54 €<br />

Jungsauen m³ 1.50 2.54 € 3.15 15.00 3.17 €<br />

Jungeber m³ 1.50 2.54 € 3.15 15.00 3.17 €<br />

Junghennen t 0.03 3.95 € 16.80 3.50 0.56 €<br />

Legehennen t 0.03 3.95 € 16.80 3.50 0.56 €<br />

Jungmasthühner t 0.01 3.65 € 6.80 8.00 0.17 €<br />

Mastenten t 0.11 3.48 € 3.20 10.00 0.75 €<br />

Mastputen t 0.08 3.48 € 3.22 10.00 0.50 €<br />

Mastgänse t 0.08 3.48 € 3.22 10.00 0.50 €<br />

Sonst. Geflügel t 0.03 3.87 € 9.60 5.50 0.53 €<br />

gung pro m³ o. t<br />

kg N/m³<br />

Menge/ha<br />

Marktwert Gülle/<br />

Quelle: Eigene Berechnungen<br />

In diesem Szenario wurde das Nährstoffpreisniveau im Wirtschaftsjahr<br />

2005/2006 angenommen. In diesem Zeitraum kostete das Kilogramm Stickstoff<br />

Tierplatz


Daten 41<br />

durchschnittlich 0,69 Euro. Die Preise <strong>für</strong> Phosphor und Kali lagen mit 0,60 bzw.<br />

0,33 Euro auf einem ähnlichen Niveau (BMELV, 2010). Eine exakte Aufstellung<br />

der Kalkulation und der jeweiligen Düngerwerte befindet sich im Anhang. Der<br />

Marktwert der Gülle pro Tierplatz wird anschließend mit der vorhandenen Anzahl<br />

der Tiere multipliziert und zu den Vorleistungen des Betriebes hinzuaddiert. So-<br />

mit ist die ertragssteigernde Wirkung der organischen Düngemittel, die nur in<br />

Betrieben mit Veredlung anfallen, in der Datenaufbereitung berücksichtigt.<br />

Wie aus Tabelle 5 ersichtlich ist, ergibt sich <strong>für</strong> den Betriebszweig der Ferkeler-<br />

zeugung ein negativer Marktwert der Gülle. Die Berücksichtigung von negativen<br />

Marktwerten ist in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll, so dass negative<br />

Marktwerte mit null Euro interpretiert werden.<br />

Von einer Verzerrung der Ergebnisse durch geringeren Düngeraufwand in Vered-<br />

lungsbetrieben ist demnach im weiteren Verlauf der Arbeit nicht mehr auszuge-<br />

hen.<br />

In Marktfruchtbetrieben mit einem Veredlungszweig lassen sich die Arbeitskräfte<br />

nicht eindeutig dem Ackerbau oder der Veredlung zuordnen. Daher ist es von<br />

elementarer Bedeutung, dass in solchen Betrieben die absolute Anzahl der Ar-<br />

beitskräfte um den <strong>für</strong> die Viehhaltung notwendigen Teil bereinigt werden. Zu<br />

diesem Zweck wird mit Hilfe von KTBL-Daten ermittelt, wie viele Arbeitskraftstun-<br />

den pro Tierplatz und Jahr benötigt werden. Anschließend wird der notwendige<br />

Zeitaufwand mit dem durchschnittlichen Tierbestand multipliziert und <strong>für</strong> alle Ver-<br />

edlungszweige des Betriebes aufsummiert. Abschließend wird die Anzahl der<br />

gesamten Arbeitskräfte entsprechend korrigiert. Eine Aufstellung der notwendi-<br />

gen Arbeitskräfte pro Tierplatz befindet sich in Anhang 5.<br />

Als letztes Auswahlkriterium werden alle Variablen, wie bereits oben beschrie-<br />

ben, auf ihre Logik und ihre Existenz überprüft. Jede Beobachtung, die nicht über<br />

alle <strong>für</strong> das Modell und die Selektion der Betriebe notwendigen Variablen verfügt,<br />

wird aus dem Datensatz entfernt.<br />

Nachdem die oben aufgeführten Kriterien erfüllt sind werden die Betriebe aus<br />

dem Datensatz entfernt, die nicht in jeder Periode vorkommen.<br />

Somit steht ein balanciertes Datenpanel über drei Perioden zur Verfügung, wel-<br />

ches die Grundlage <strong>für</strong> die folgende Paneldatenanalyse darstellt.<br />

Nach der Selektion stehen in jedem Beobachtungsjahr 415 Marktfruchtbetriebe<br />

<strong>für</strong> die Analyse zur Verfügung. Die Verteilung der Betriebe auf die Bundesländer<br />

hat sich durch die Selektion verändert, so dass ein großer Teil der Untersu-<br />

chungsbetriebe aus Niedersachsen kommt. In den Stadtstaaten Hamburg, Bre-


Daten 42<br />

men und Berlin liegen nach Durchführung der Selektion keine Vergleichseinhei-<br />

ten vor. Eine genaue Übersicht liefert Tabelle 6.<br />

Tabelle 6: Verteilung der Betriebe in den Bundesländern nach der Selektion<br />

Bundesland Anzahl Betriebe Anteil<br />

Schleswig-Holstein 19 4,58%<br />

Niedersachsen 131 31,57%<br />

Nordrhein-Westfalen 10 2,41%<br />

Hessen 18 4,34%<br />

Rheinland-Pfalz 34 8,19%<br />

Baden-Württemberg 49 11,81%<br />

Bayern 52 12,53%<br />

Saarland 3 0,72%<br />

Brandenburg 6 1,45%<br />

Mecklenburg-Vorpommern 14 3,37%<br />

Sachsen 20 4,82%<br />

Sachsen-Anhalt 42 10,12%<br />

Thüringen 17 4,1%<br />

Betriebe insgesamt 415 100%<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Die Anzahl der verschiedenen Rechtsformen hat sich erwartungsgemäß stark<br />

verändert. Es verbleiben lediglich vier verschiedene Rechtsformen in dem Daten-<br />

satz. Das Verhältnis zwischen Einzelunternehmen und den restlichen Rechtsfor-<br />

men hat sich im Vergleich zur Ausgangssituation (vgl. Tabelle 4) nicht wesentlich<br />

verändert.<br />

Tabelle 7 zeigt eine Übersicht der vorhandenen Rechtsformen nach Abschluss<br />

der Betriebsselektion.<br />

Tabelle 7: Rechtsformen der Betriebe nach der Selektion<br />

Rechtsform Anzahl Betriebe Anteil<br />

Einzelunternehmen 376 90,61%<br />

GbR 37 8,89%<br />

KG 1 0,20%<br />

GmbH & Co.KG 1 0,20%<br />

Betriebe insgesamt 415 100%<br />

Quelle: Eigene Darstellung


Daten 43<br />

Nachdem die Selektion der Betriebe durchgeführt wurde, kann ein Betriebsspie-<br />

gel <strong>für</strong> den durchschnittlichen Untersuchungsbetrieb erstellt werden.<br />

Die Flächenausstattung der Betriebe ist mit 177 ha im Vergleich zu dem Durch-<br />

schnitt des Ausgangsdatensatzes (60 ha) relativ groß. Dieser Größenunterschied<br />

ist vor allem auf die scharfen Selektionskriterien, die ausschließlich auf Acker-<br />

baubetriebe abzielen, zurückzuführen.<br />

Bezüglich der Arbeitsverfassung lässt sich vorab feststellen, dass durchschnitt-<br />

lich 1,41 Arbeitskräfte pro 100 Hektar vorhanden sind. Die nächste Kennziffer<br />

belegt, dass im Mittel 98 Euro pro Hektar <strong>für</strong> Dienstleistungen gezahlt werden.<br />

Der äußerst niedrige Veredlungsgrad resultiert aus der geringen Anzahl von Ver-<br />

edlungsbetrieben, die in dem Datensatz verbleiben. Von 415 Beobachtungen pro<br />

Periode verfügen lediglich 30 Betriebe über einen Veredlungszweig. Das ent-<br />

spricht einem Anteil der Veredlungsbetriebe von circa 7,3 Prozent. Der mittlere<br />

Pachtflächenanteil beträgt über 60 Prozent.<br />

In Marktfruchtbetrieben ist das Wachstum über das Zupachten von Flächen ein<br />

gebräuchliches Verfahren, weil hier im Gegensatz zu dem Kauf von Flächen eine<br />

weniger umfangreiche Kapitalbindung erfolgt. Bei der Anzahl der Früchte in der<br />

Fruchtfolge bleibt festzustellen, dass in der Regel mehr als vier Hauptfrüchte an-<br />

gebaut werden. Die durchschnittliche Ertragsmesszahl pro ha liegt mit 4817<br />

Punkten auf einem <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe typischen Niveau. Bei Ertragsmess-<br />

zahlen von über 4000 Punkten lassen sich bereits die klassischen Fruchtfolgen<br />

mit Raps, Winterweizen und Wintergerste verwirklichen.<br />

Die letzten drei Kennzahlen des Betriebsspiegels geben einen Aufschluss über<br />

die Kostenstruktur des Ackerbaus in den Beobachtungsbetrieben. Die Kostenpo-<br />

sitionen <strong>für</strong> den Aufwand <strong>für</strong> Abschreibungen und Pflanzenschutz sind mit 123<br />

bzw. 186 Euro auf einem normalen Niveau. Die Größenordnungen zeigen, dass<br />

vor allem die Düngerkosten mit 234 Euro einen erheblichen Anteil an den Ge-<br />

samtkosten haben.<br />

Der zusammenfassende Betriebsspiegel am Stichprobenmittelwert ist in Tabelle<br />

8 dargestellt.


Daten 44<br />

Tabelle 8: Mittelwerte der betrieblichen Kennzahlen<br />

Variable Mittelwert Std. Fehler<br />

Ackerfläche<br />

177 8,8644<br />

Arbeitskräfte pro 100 ha<br />

1,41 0,0458<br />

Lohnunternehmerkosten pro ha<br />

98 4,5340<br />

Anteil d. Veredlung am Umsatz<br />

1,38% 0,0024<br />

Pachtflächenanteil<br />

60,48% 0,0137<br />

Anzahl Früchte in Fruchtfolge<br />

4,15 0,0655<br />

EMZ<br />

4817 82,0671<br />

AFA pro ha<br />

123 4,0765<br />

Aufwand <strong>für</strong> Pflanzenschutz pro ha<br />

186 3,0075<br />

Aufwand <strong>für</strong> Dünger pro ha<br />

234 3,6444<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Nachdem die Selektion der Betriebe und die logische Überprüfung der Variablen<br />

abgeschlossen sind, können mit Hilfe der zuvor beschriebenen Methodik die in<br />

Kapitel 2.2 aufgestellten Hypothesen untersucht werden.


Ergebnisse 45<br />

6. Ergebnisse<br />

Im Verlauf der Arbeit wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass <strong>für</strong> alle<br />

drei zur Verfügung stehenden Beobachtungsjahre eine Paneldaten-Analyse<br />

durchgeführt werden soll. Durch die Erhöhung des Stichprobenumfanges ist zu<br />

erwarten, dass die Datenbasis über mehr Informationen und Variation verfügt als<br />

Querschnitts-Daten. Außerdem ist anzunehmen, dass weniger Kollinearität unter<br />

den Variablen bei einer gleichzeitigen Erhöhung der Freiheitsgrade vorhanden ist<br />

(Hsiao, 2007). Weiterhin sollen zwei verschiedene Produktionsfunktionsformen<br />

zur Anwendung kommen. Am Ende der Berechnungen soll die geeignetere Funk-<br />

tionsform ausgewählt werden, bevor die Interpretation und Diskussion der Er-<br />

gebnisse beginnt.<br />

Im folgenden Kapitel werden zuerst die Ergebnisse der einzelnen Regressionen<br />

dargestellt, bevor anschließend die notwendigen Tests zur Modellgüte durchge-<br />

führt werden. Am Ende des Kapitels werden die Betriebe in Effizienzklassen ein-<br />

geteilt und beschrieben.<br />

6.1. Ergebnisse <strong>für</strong> die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion<br />

Zuerst werden die Ergebnisse bei Verwendung einer Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion in Tabelle 9 dargestellt. Die dreigliedrige Tabelle beinhaltet<br />

im oberen Teil die Ergebnisse <strong>für</strong> das Modell der Produktionsfrontier, während im<br />

mittleren Teil die Parameter des Modells der technischen Ineffizienz dokumentiert<br />

sind. Abschließend werden im letzten Tabellenabschnitt die Güteparameter des<br />

Modells angeführt.<br />

Der LR-Wert beschreibt das Ergebnis des ersten Likelihood-Ratio-Tests. Es wur-<br />

de bereits beschrieben, dass mit Hilfe dieses Tests überprüft wird, ob die ver-<br />

wendeten exogenen Kovariablen einen Erklärungsbeitrag leisten oder nicht. Der<br />

LR-Wert von 164,6127 liegt oberhalb des tabellarischen ²-Wertes. Somit muss<br />

davon ausgegangen werden, dass die verwendeten Inputvariablen des Modells<br />

der technischen Ineffizienz einen Erklärungsbeitrag leisten.<br />

Weiterhin kann anhand des Gamma-Wertes abgelesen werden, dass circa 44<br />

Prozent der Varianz durch Ineffizienzen erklärt werden. Ob dieser Wert ausrei-<br />

chend ist oder ob höhere Gamma-Werte zu erreichen sind, wird später überprüft.<br />

Vorerst wird festgestellt, dass immerhin ein wesentlicher Teil der Varianz durch<br />

Ineffizienzen erklärt wird. Bei der Verwendung von Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktionen lassen sich die Elastizitäten der einzelnen Produktionsfak-<br />

toren direkt aus den Koeffizienten ablesen. Auf den ersten Blick sind fast alle<br />

Koeffizienten <strong>für</strong> das Modell der Produktionsfrontier positiv.


Ergebnisse 46<br />

Es ist auffällig, dass die Ackerfläche, die Anzahl der Arbeitskräfte und der Auf-<br />

wand <strong>für</strong> Abschreibungen keinen signifikanten Einfluss auf die Höhe der Umsatz-<br />

erlöse haben. Aus diesem Grund ist eine weitere Interpretation der Regressions-<br />

koeffizienten nicht sinnvoll. Für die Vorleistungen und den sonstigen betriebli-<br />

chen Aufwand konnte ein hoch signifikanter Einfluss festgestellt werden. Es muss<br />

erwähnt werden, dass besonders die Vorleistungen mit 0,89 einen großen Ein-<br />

fluss auf die Höhe der Umsatzerlöse haben. Daran anschließend hat der sonstige<br />

betriebliche Aufwand eine Elastizität von 0,09.<br />

Die verbleibenden exogenen Variablen haben deutlich geringere Elastizitäten.<br />

Warum die Ackerfläche als wesentlicher Produktionsfaktor keinen Einfluss auf die<br />

Höhe der Umsatzerlöse hat, wird später versucht zu erklären. Zunächst wird im<br />

zweiten Teil dieser Ergebnispräsentation das Modell der technischen Ineffizienz<br />

beleuchtet.<br />

Tabelle 9: Ergebnisse Cobb-Douglas-Produktionsfunktion<br />

exogene Variable Koeffizient Std. Fehler t-Wert<br />

Modell der Produktionsfrontier<br />

Konstante α0 1,2885 *** 0,2163 5,9560<br />

lnAF Ackerfläche α1 -0,0019 0,0313 -0,0615<br />

lnAK Arbeitskräfte α2 0,0028 0,0205 0,1387<br />

lnVL Aufw. <strong>für</strong> Vorleistungen α3 0,8942 *** 0,0276 32,4364<br />

lnKAP sonst. betr. Aufwand α4 0,0910 *** 0,0189 4,8131<br />

lnAFA Aufw. <strong>für</strong> Abschreibung α5 0,0066 0,0056 1,1802<br />

Modell der techn. Ineffizienz<br />

Konstante δ0 0,6810 *** 0,0788 8,6380<br />

Ackerfläche δ1 0,0002 * 0,0001 1,9174<br />

Pachtflächenanteil δ2 -0,0094 0,0499 -0,1891<br />

Ertragsmesszahl δ3 -0,0001 *** 0,0000 -5,8695<br />

Arbeitskräfte pro 100 ha δ4 0,0070 0,0191 0,3642<br />

Lohnunternehmerkosten pro ha δ5 -0,0004 * 0,0002 -1,7920<br />

Dummy <strong>für</strong> Familienarbeitskräfte δ6 0,0703 *** 0,0255 2,7534<br />

Dummy <strong>für</strong> Wachstum δ7 0,0234 0,0234 1,0018<br />

Dummy <strong>für</strong> Rechtsform δ8 -0,1045 ** 0,0497 -2,1028<br />

Anteil d. Veredlung am Umsatz δ9 -0,4479 ** 0,2144 -2,0894<br />

Anzahl Früchte in Fruchtfolge δ10 -0,0344 *** 0,0111 -3,0918<br />

Log Likelihood Wert -15,0575<br />

Likelihood-Ratio-Test 164,6127<br />

Sigma squared σ² 0,0672 0,0055 12,1372<br />

Gamma γ 0,4428 *** 0,1179 3,7574<br />

***/**/* entspricht signifikant auf dem Niveau 0,01 / 0,05 / 0,1 (2-seitig)<br />

Quelle: Eigene Berechnungen


Ergebnisse 47<br />

Zur Erklärung der Ineffizienzen wurden alle Kovariablen, die in den vorigen Kapi-<br />

teln diskutiert wurden, in das Modell integriert. Im zweiten Teil der Ergebnisse<br />

wird die Ineffizienz eines landwirtschaftlichen Betriebes erklärt. Es ist zu beach-<br />

ten, dass Koeffizienten mit negativen Vorzeichen sich positiv auf die Effizienz des<br />

jeweiligen Unternehmens auswirken.<br />

Zunächst wurde <strong>für</strong> die Variable Ackerfläche ein leicht signifikant positiver Ein-<br />

fluss auf die Ineffizienz festgestellt. Daraus kann somit abgeleitet werden, dass<br />

es in Bezug auf die einzelbetriebliche Effizienz leichte negative Skaleneffekte<br />

gibt. Die nächste Variable berücksichtigt den Anteil der Pachtflächen an der ge-<br />

samten Ackerfläche des Betriebes. Für diese Variable konnte kein signifikanter<br />

Einfluss festgestellt werden. In Bezug auf die Ertragsmesszahl ergeben die Be-<br />

rechnungen, dass ein hoch signifikanter Einfluss besteht. Und zwar steigt mit<br />

höherer Ertragsmesszahl auch die Effizienz des Betriebes. Daran anschließend<br />

wurden die Anzahl der Arbeitskräfte pro 100 Hektar erfasst und in das Modell<br />

integriert. Für diese Kovariable gilt wiederum, dass keine Auswirkungen des Ar-<br />

beitskräftebesatzes auf die Effizienz des Marktfruchtbaus vorhanden sind. Analog<br />

dazu wurden die Betriebe mit reinem Familienarbeitskräftebesatz mit einer<br />

Dummy-Variable gekennzeichnet. Weitergehend wurden die Ausgaben <strong>für</strong> Lohn-<br />

unternehmen und landwirtschaftliche Dienstleistungen berücksichtigt, um even-<br />

tuelle Effekte durch den Einsatz von effizienterer Großtechnik aufzudecken. Hier<br />

konnte unter Verwendung der Cobb-Douglas-Produktionsfunktion ein signifikant<br />

positiver Effekt errechnet werden. Nach der ersten Untersuchung scheint sich die<br />

Fremdmechanisierung positiv auf die Effizienz des Marktfruchtbaus auszuwirken.<br />

Durch die Berücksichtigung der Dummy-Variable <strong>für</strong> Familienarbeitskräfte wird<br />

untersucht, welche Auswirkungen das ausschließliche Beschäftigen von Fami-<br />

lienangehörigen auf die Effizienz des Marktfruchtbaus hat. In Bezug auf diese<br />

Variable muss festgehalten werden, dass sich ein reiner Familienarbeitskräftebe-<br />

satz negativ auf die Effizienz auswirkt. Das Signifikanzniveau <strong>für</strong> diese Kovariab-<br />

le liegt bei einem Prozent. Die Variable Wachstum kennzeichnet Betriebe, die ein<br />

Flächenwachstum realisieren konnten. Für diese Kovariable konnten keinerlei<br />

Einflüsse festgestellt werden. Für die Dummy-Variable Rechtsform ist hingegen<br />

ein positiver Einfluss auf die Effizienz feststellbar. Des Weiteren wurde der Ein-<br />

fluss der Veredlung berücksichtigt. Auch hier ergeben die Berechnungen einen<br />

positiven Einfluss auf die Effizienz des Marktfruchtbaus. Zuletzt wurden die An-<br />

zahl der verschiedenen Früchte in der Fruchtfolge gezählt und als Einflussgröße<br />

berücksichtigt. Auch hier ergab sich ein positiver Effekt einer diversifizierten<br />

Fruchtfolge auf die Effizienz des Marktfruchtbaus.


Ergebnisse 48<br />

Nachdem die Ergebnisse der Stochastischen Frontier Analyse bei Verwendung<br />

einer Cobb-Douglas-Produktionsfunktion dargestellt wurden, gibt es noch einige<br />

Aspekte die weitergehend Berücksichtigung finden müssen. Vor allem ist am<br />

Anfang der Ergebnisbetrachtung aufgefallen, dass die Ackerfläche keinen signifi-<br />

kanten Einfluss auf die Höhe der Umsatzerlöse des Marktfruchtbaus hat. Um zu<br />

klären warum ein wesentlicher Produktionsfaktor keinen Einfluss auf die Höhe<br />

der Umsatzerlöse des Marktfruchtbaus hat, wird der Rangkorrelationskoeffizient<br />

nach Spearman berechnet (vgl. Kapitel 3.5.2.).<br />

In Tabelle 10 ist die Korrelationsmatrix nach Spearman <strong>für</strong> die exogenen Variab-<br />

len des Frontiermodells dargestellt.<br />

Während der Methodenbeschreibung wurde erklärt, dass Werte, die im Betrag<br />

unter 0,5 liegen, auf eine schwache Korrelation hinweisen. Werte, die im Betrag<br />

zwischen 0,5 und 0,8 liegen, weisen auf eine mittlere Korrelation hin. Zuletzt wei-<br />

sen Werte, die im Betrag über 0,8 liegen, auf eine starke Korrelation hin. Beson-<br />

ders auffällig ist, dass die Vorleistungen (lnVL) sehr stark mit der Ackerfläche<br />

(lnAF) korrelieren. Bei einer hohen Korrelation zwischen zwei Inputs spricht man<br />

von Multikollinearität. Multikollinearität kann dazu führen, dass negative Auswir-<br />

kungen auf die Aussagekraft des jeweiligen Regressionsmodells hervorgerufen<br />

werden. Während die Multikollinearität zu nicht verzerrten Schätzern führt, steigt<br />

gleichzeitig deren Varianz. Die Varianz kann so groß sein, dass die geschätzten<br />

Koeffizienten sich sehr weit von den tatsächlichen Werten entfernen können<br />

(Wiebusch et al., 2003).<br />

Zur Beseitigung des Problems gibt es verschiedene Lösungsansätze. Zuerst bie-<br />

tet es sich an Variablen, die miteinander hochgradig korreliert sind, zu einem<br />

Input zu aggregieren. Außerdem kann das Problem der Multikollinearität behoben<br />

werden, indem man betroffene Variablen nicht berücksichtigt oder den Stichpro-<br />

benumfang erhöht (Brooks, 2002). Bei einem empirischen Datensatz ist immer<br />

einer gewisser Grad an Multikollineariät vorhanden (Rybnikova, 2011). Wiebusch<br />

et al. (2003) weisen ebenfalls daraufhin, dass Multikollinearität durch die Be-<br />

schaffenheit des Datensatzes hervorgerufen werden kann und nicht immer ein<br />

Problem der Modellspezifikation sein muss. Weil im Rahmen dieser Arbeit die<br />

Einflussgrößen der einzelbetrieblichen Effizienz und nicht die Einflussgrößen der<br />

Umsatzerlöse erklärt werden sollen, wird von einer weiteren Behandlung des<br />

Problems abgesehen.


Ergebnisse 49<br />

Tabelle 10: Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman<br />

lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA<br />

Wirtschaftsjahr 2005/2006<br />

lnAF 1,0000<br />

lnAK 0,5464 1,0000<br />

lnVL 0,9213 0,5607 1,0000<br />

lnKAP 0,6815 0,4112 0,7538 1,0000<br />

lnAFA 0,7028 0,4559 0,7298 0,4894 1,0000<br />

Wirtschaftsjahr 2006/2007<br />

lnAF 1,0000<br />

lnAK 0,5717 1,0000<br />

lnVL 0,9034 0,5924 1,0000<br />

lnKAP 0,6766 0,4476 0,7505 1,0000<br />

lnAFA 0,6761 0,4464 0,7195 0,4824 1,0000<br />

Wirtschaftsjahr 2007/2008<br />

lnAF 1,0000<br />

lnAK 0,5704 1,0000<br />

lnVL 0,9200 0,5842 1,0000<br />

lnKAP 0,6741 0,4366 0,7547 1,0000<br />

lnAFA 0,6717 0,4647 0,7093 0,4765 1,0000<br />

Quelle: Eigene Berechnungen<br />

Um sicherzustellen, dass zwischen den Kovariablen keine starken Zusammen-<br />

hänge bestehen, wird auch <strong>für</strong> die Variablen des Ineffizienz-Modells eine Korrela-<br />

tionsmatrix erstellt.<br />

Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die ausführliche Korrelationsmatrix im An-<br />

hang 6 aufgeführt.<br />

Bezüglich der Kovariablen kann festgehalten werden, dass <strong>für</strong> keine der Variab-<br />

len Multikollinearität vorliegt. Lediglich <strong>für</strong> die Variablen Ackerfläche und Anzahl<br />

der Arbeitskräfte pro 100 Hektar wurde ein Korrelationskoeffizient von -0,80 er-<br />

rechnet. Für alle weiteren Variablenpaare wurden deutlich geringer Werte ermit-<br />

telt. Somit lässt sich abschließend festhalten, dass <strong>für</strong> das Modell der techni-<br />

schen Ineffizienz keine Verzerrungen der Aussagekraft durch Multikollinearität zu<br />

erwarten sind.<br />

6.2. Ergebnisse <strong>für</strong> die Translog-Produktionsfunktion<br />

Nachdem die Ergebnisse <strong>für</strong> die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion beschrieben<br />

wurden, soll nun mit Hilfe der Translog-Produktionsfunktion ein weiterer Erklä-<br />

rungsversuch unternommen werden.


Ergebnisse 50<br />

Die Ergebnisse der stochastischen Frontier-Analyse unter Verwendung der<br />

Translog-Funktion sind in Tabelle 12 dargestellt.<br />

Der obere Teil der Tabelle zeigt die Ergebnisse <strong>für</strong> das Modell der Produktions-<br />

frontier. Im mittleren Abschnitt der Tabelle sind die Parameter des Modells der<br />

technischen Ineffizienz aufgeführt, während im letzten Teil der Tabelle die Para-<br />

meter zur Modellgüte enthalten sind.<br />

Die Aussagekraft des Modells wurde ebenfalls mit dem Likelihood-Ratio-Test<br />

überprüft. Der ermittelte LR-Wert von 174,0541 liegt deutlich über dem tabellari-<br />

schen Chi-Quadrat-Wert. Somit ist von einem entsprechenden Erklärungsbeitrag<br />

der exogenen Kovariablen auszugehen. Außerdem werden über 47 Prozent der<br />

Varianzen durch das Modell der technischen Ineffizienz erklärt. Der Gamma-Wert<br />

bei Verwendung der Translog-Funktion liegt circa 3 Prozentpunkte über dem er-<br />

mittelten Gamma-Wert <strong>für</strong> die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion.<br />

Nachdem die Parameter zur Beschreibung der Modellgüte abgehandelt wurden,<br />

folgt nun eine Darstellung der ermittelten Koeffizienten mit den entsprechenden<br />

Signifikanzniveaus. Mehr als ein Drittel der exogenen Variablen des Modells der<br />

Produktionsfrontier haben einen signifikanten Einfluss auf die Höhe der Umsatz-<br />

erlöse. Im Gegensatz zu dem Cobb-Douglas-Modell muss die Interpretation der<br />

Koeffizienten <strong>für</strong> die exogenen Variablen differenzierter erfolgen. Durch das Im-<br />

plementieren von Kreuztermen lassen sich die Elastizitäten der einzelnen Inputs<br />

nicht mehr an den Koeffizienten ablesen. Um die Elastizitäten der jeweiligen Pro-<br />

duktionsfaktoren berechnen zu können, muss die erste Ableitung der Produkti-<br />

onsfunktion nach dem entsprechenden Produktionsfaktor gebildet werden. Die<br />

Produktionselastizität kann entweder <strong>für</strong> jede Beobachtungseinheit oder <strong>für</strong> den<br />

Stichprobenmittelwert berechnet werden. Weil eine Berechnung der Elastizitäten<br />

<strong>für</strong> jede Beobachtung keinen Vergleich mit den Elastizitäten der Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion zulässt, wird die Variante der Mittelwerte gewählt. Die Pro-<br />

duktionselastizitäten am Stichprobenmittelwert sind in Tabelle 11 aufgeführt.<br />

Tabelle 11: Elastizitäten der Produktionsfaktoren<br />

Elastizität<br />

Std. Fehler <br />

Ackerfläche <br />

Arbeitskräfte<br />

Aufw. <strong>für</strong> Vorleistungen<br />

sonst. betr.<br />

Aufwand<br />

Aufw. <strong>für</strong> Abschreibung<br />

-0,0123 -0,0095 0,8673 *** 0,1039 (*) 0,0340<br />

0,1592 0,1116 0,1420 0,0757 0,0313<br />

***/**/*/(*) entspricht signifikant auf dem Niveau 0,01 / 0,05 / 0,1 (2-seitig)/ 0,1 (1-seitig)<br />

Quelle: Eigene Berechnungen


Ergebnisse 51<br />

Die Aufteilung der Elastizitäten ähnelt der Aufteilung bei der Cobb-Douglas Pro-<br />

duktionsfunktion (vgl. Regressionskoeffizienten ß1-ß5 in Tabelle 9). Den größten<br />

Einfluss auf die Höhe der Umsatzerlöse haben weiterhin die Vorleistungen. Auf-<br />

fällig ist auch in diesem Fall, dass die Ackerfläche keinen Einfluss auf die Höhe<br />

der Umsatzerlöse des Marktfruchtbaus hat. Der sonstige betriebliche Aufwand<br />

hat lediglich bei einer einseitigen Testprozedur noch einen leicht signifikanten<br />

Einfluss auf den Output. Da sich beide Betrachtungsweisen auf die gleiche Da-<br />

tengrundlage stützen, liegt auch bei der Verwendung der Translog-Funktionsform<br />

das Problem der Multikollinearität vor. Es ist daher möglich, dass durch die hohe<br />

Korrelation zwischen Vorleistungen und Ackerfläche eine Verzerrung der Reg-<br />

ressionskoeffizienten hervorgerufen wird. In Bezug auf das Modell der Produkti-<br />

onsfrontier kann davon ausgegangen werden, dass die Multikollineariät durch<br />

den vorhandenen Datensatz hervorgerufen wird (Wiebusch et al., 2003).<br />

Für die Kovariablen gelten weiterhin die Korrelationskoeffizienten aus Anhang 6.<br />

Es wird aus diesem Grund angenommen, dass <strong>für</strong> die exogenen Variablen des<br />

Modells der technischen Ineffizienz keine Multikollinearität vorliegt. Die Ergebnis-<br />

se <strong>für</strong> das Modell der technischen Ineffizienz sind demnach uneingeschränkt<br />

verwertbar.


Ergebnisse 52<br />

Tabelle 12: Ergebnisse Translog-Produktionsfunktion<br />

exogene Variable Koeffizient Std. Fehler t-Wert<br />

Modell der Produktionsfrontier<br />

Konstante ß0 8,4184 *** 3,0073 2,7994<br />

lnAF Ackerfläche ß1 0,8098 0,6013 1,3467<br />

lnAK Arbeitskräfte ß2 -0,8163 ** 0,4095 -1,9935<br />

lnVL Aufw. <strong>für</strong> Vorleistungen ß3 -1,0498 0,8020 -1,3089<br />

lnKAP sonst. betr. Aufwand ß4 0,5412 0,3817 1,4178<br />

lnAFA Aufw. <strong>für</strong> Abschreibung ß5 -0,0847 0,1826 -0,4640<br />

0,5 (lnAF * lnAF) ß11 -0,0593 0,0479 -1,2382<br />

0,5 (lnAK * lnAK) ß22 -0,0002 0,0117 -0,0175<br />

0,5 (lnVL * lnVL) ß33 0,1370 ** 0,0696 1,9691<br />

0,5 (lnKAP * lnKAP) ß44 0,0373 * 0,0213 1,7502<br />

0,5 (lnAFA * lnAFA) ß55 0,0022 0,0019 1,1489<br />

lnAF * lnAK ß12 -0,1177 ** 0,0514 -2,2896<br />

lnAF * lnVL ß13 -0,0595 0,0962 -0,6186<br />

lnAF * lnKAP ß14 0,0090 0,0481 0,1877<br />

lnAF * lnAFA ß15 0,0394 * 0,0228 1,7271<br />

lnAK * lnVL ß23 0,0661 0,0620 1,0661<br />

lnAK * lnKAP ß24 0,1152 *** 0,0391 2,9446<br />

lnAK * lnAFA ß25 -0,0548 *** 0,0193 -2,8473<br />

lnVL * lnKAP ß34 -0,0965 0,0606 -1,5916<br />

lnVL * lnAFA ß35 0,0107 0,0247 0,4324<br />

lnKAP * lnAFA<br />

Modell der techn. Ineffizienz<br />

ß45 -0,0212 0,0165 -1,2825<br />

Konstante δ0 0,6621 *** 0,0793 8,3531<br />

Ackerfläche δ1 0,0001 0,0001 0,7533<br />

Pachtflächenanteil δ2 0,0202 0,0378 0,5358<br />

Ertragsmesszahl δ3 -0,0001 *** 0,0000 -6,6810<br />

Arbeitskräfte pro 100 ha δ4 0,0036 0,0319 0,1128<br />

Lohnunternehmerkosten pro ha δ5 -0,0002 0,0002 -1,1022<br />

Dummy <strong>für</strong> Familienarbeitskräfte δ6 0,0835 *** 0,0258 3,2409<br />

Dummy <strong>für</strong> Wachstum δ7 0,0277 0,0200 1,3841<br />

Dummy <strong>für</strong> Rechtsform δ8 -0,1019 ** 0,0450 -2,2646<br />

Anteil d. Veredlung am Umsatz δ9 -0,3759 ** 0,1846 -2,0358<br />

Anzahl Früchte in Fruchtfolge δ10 -0,0326 *** 0,0113 -2,8975<br />

Log Likelihood Wert 25,1209<br />

Likelihood-Ratio-Test 174,0541<br />

Sigma squared σ² 0,0647 0,0056 11,6333<br />

Gamma γ 0,4717 *** 0,1045 4,5153<br />

***/**/* entspricht signifikant auf dem Niveau 0,01 / 0,05 / 0,1 (2-seitig)<br />

Quelle: Eigene Berechnungen<br />

Das Modell der technischen Ineffizienz liefert ähnliche Ergebnisse wie die zuvor<br />

dargestellte Regressionsanalyse. Die Ackerfläche und der Pachtflächenanteil<br />

haben in dieser Betrachtungsform keinen signifikanten Einfluss auf die Effizienz.


Ergebnisse 53<br />

Es gibt demnach keine Skaleneffekte in Bezug auf die Effizienz. Weiterhin ist<br />

davon auszugehen, dass auch der Pachtflächenanteil keinerlei Einfluss auf die<br />

Höhe der einzelbetrieblichen Effizienz hat. Demgegenüber konnte der signifikan-<br />

te Einfluss der Variablen Ertragsmesszahl und Dummy <strong>für</strong> Familienarbeitskräfte<br />

bestätigt werden. Die Vorzeichen der entsprechenden Koeffizienten sind iden-<br />

tisch zu den Vorzeichen aus der Analyse mit Hilfe der Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion. Mit steigenden Ertragsmesszahlen wird laut diesem Modell<br />

die Effizienz der jeweiligen Betriebe steigen. Lediglich das Ausmaß des Einflus-<br />

ses auf die Effizienz ist unterschiedlich, nicht die Richtung in die beide Variablen<br />

wirken aber. Es wurde ebenfalls durch die Transzendent-logarithmierte Funkti-<br />

onsform bestätigt, dass sich die ausschließliche Beschäftigung von Familienar-<br />

beitskräften negativ auf die Effizienz des Marktfruchtbaus auswirkt. Die Dummy-<br />

Variable <strong>für</strong> Wachstumsbetriebe wird auch in dieser Untersuchung als nicht signi-<br />

fikant bewertet. Der Dummy-Variable <strong>für</strong> die Rechtsform wird in diesem Fall<br />

ebenfalls ein signifikant positiver Einfluss auf die Effizienz unterstellt. Es wird<br />

deutlich, dass Einzelpersonengesellschaften weniger effektiv geführt werden als<br />

Mehrpersonengesellschaften. Als vorletzte Kovariable wurde der Anteil der Ver-<br />

edlung am Umsatz des Unternehmens berücksichtigt. Es hat sich gezeigt, dass<br />

mit steigenden Umsatzanteilen durch die Veredlung auch die Effizienz des Markt-<br />

fruchtbaus steigen wird. Abschließend wurde wieder die Anzahl der Früchte in<br />

der Fruchtfolge berücksichtigt. Entsprechend der ersten Ergebnisse wurde auch<br />

in diesem Fall ebenfalls ein signifikant positiver Einfluss auf die Effizienz bestä-<br />

tigt. Somit gilt auch laut dieser Berechnung, dass Betriebe mit einer diversifizier-<br />

ten Fruchtfolge zu signifikant höheren Effizienzwerten tendieren als Betriebe mit<br />

spezialisierten Fruchtfolgen.<br />

Nachdem die Ergebnisse <strong>für</strong> die einzelnen Koeffizienten dargestellt wurden, wird<br />

zunächst der Likelihood-Ratio-Test durchgeführt, bevor die ermittelten Effizienz-<br />

maße und die daraus resultierenden Charakteristika <strong>für</strong> effiziente und weniger<br />

effiziente Betriebe ausführlich erläutert werden.<br />

6.3. Ergebnisse der Likelihood-Ratio-Tests <strong>für</strong> Paneldaten<br />

Wie in Kapitel 3.5.1 erklärt wurde, eignet sich der Likelihood-Ratio-Test zum Ver-<br />

gleich zweier Modelle. Zur Durchführung des Likelihood-Ratio-Tests sind immer<br />

zwei Modelle (Nullmodell und Alternativmodell) notwendig. In dem vorliegenden<br />

Fall handelt es sich bei dem Cobb-Douglas-Modell um das Nullmodell, während<br />

die Transzendent logarithmierte Funktionsform das Alternativmodell darstellt.<br />

Aus Tabelle 13 wird ersichtlich, dass die Nullhypothese auf einem Signifikanzni-<br />

veau von einem Prozent abgelehnt werden kann. Es ist also davon auszugehen,


Ergebnisse 54<br />

dass die zusätzlichen Kreuzterme der Translog-Funktionsform einen Erklärungs-<br />

beitrag zur Höhe der Umsatzerlöse leisten.<br />

Aus diesem Grund ist die Modellformulierung mit Hilfe der transzendent logarith-<br />

mierten Funktionsform dem Modell auf Basis der Cobb-Douglas-<br />

Produktionsfunktion vorzuziehen.<br />

Tabelle 13: Ergebnisse des Likelihood-Ratio-Tests <strong>für</strong> Paneldaten<br />

Paneldaten<br />

LRT-Wert 80,36 ***<br />

H0: δ1 -10 = 0<br />

tabellarischer Chi-Quadrat-Wert<br />

α 0,01<br />

Χ² 32,80<br />

Quelle: Eigene Berechnungen<br />

Das Ergebnis des Likelihood-Ratio-Tests wird durch den Vergleich der Gamma-<br />

Werte untermauert (vgl. Tabelle 9 und Tabelle 12). Bei diesem Vergleich fiel be-<br />

reits auf, dass die Translog-Funktionsform in der Lage ist einen höheren prozen-<br />

tualen Anteil der Varianz durch Ineffizienzen zu erklären.<br />

Somit wurde anhand von zwei Merkmalen gezeigt, dass die Translog-<br />

Funktionsform zur Erklärung der Effizienz von Marktfruchtbetrieben als besser<br />

geeignet angesehen werden muss. Aus diesem Grund werden sich alle an-<br />

schließenden Diskussionen und Interpretationen auf die Grundlage der Translog-<br />

Produktionsfunktion stützen.<br />

6.4. Test auf Heteroskedastizität<br />

Während der Beschreibung von statistischen Tests in Kapitel 3.5 wurde unter<br />

anderem der Breusch-Pagan-Test erläutert. Dieser Test ist geeignet <strong>für</strong> die<br />

Überprüfung der Konstanz der Varianz der Residuen. Nur wenn die Varianz der<br />

Residuen konstant ist, kann von effizienten Schätzungen ausgegangen werden.<br />

Andernfalls würde das Modell verzerrte Ergebnisse liefern. Der Breusch-Pagan-<br />

Test hat <strong>für</strong> beide Modellvarianten die folgenden Ergebnisse geliefert.<br />

Tabelle 14: Ergebnisse Breusch-Pagan-Test<br />

Cobb-Douglas-Modell Translog-Modell<br />

BG-Wert 1,7207 1,7161<br />

Χ²tab 6,6349 6,6349<br />

α = 1 Prozent<br />

Quelle: Eigene Berechnungen


Ergebnisse 55<br />

Aus Tabelle 14 kann abgelesen werden, dass in beiden Fällen der empirische<br />

Chi-Quadrat-Wert höher ist als der tabellarische Wert der Chi-Quadrat-Verteilung<br />

bei einem Signifikanzniveau von einem Prozent. Aus diesem Grund ist <strong>für</strong> beide<br />

Modellvarianten nicht von Heteroskedastizität auszugehen. Damit ist eine we-<br />

sentliche Grundannahme <strong>für</strong> das Schätzen von Regressionsgleichungen erfüllt.<br />

6.5. Effizienzwerte der Marktfruchtbetriebe im Vergleich<br />

Auf Grundlage der eingangs formulierten Hypothesen wurden sowohl die klassi-<br />

schen Inputgrößen eines Marktfruchtbetriebes (Arbeit, Kapital und Boden) wie<br />

auch einige weitere betriebsbeschreibende Einflussgrößen in die Modelle inte-<br />

griert. Vor allem die betriebsbeschreibenden Einflussgrößen sollen dazu dienen,<br />

die zentrale Fragestellung nach dem Einfluss der Organisationsform auf die Effi-<br />

zienz von Marktfruchtbetrieben zu beantworten. Nachdem in den vorigen Ab-<br />

schnitten geklärt wurde, ob die gewählten exogenen Variablen tatsächlich einen<br />

Einfluss auf die einzelbetriebliche Effizienz des Marktfruchtbaus ausüben, sollen<br />

nun die tatsächlichen Effizienzwerte der Betriebe kurz dargestellt werden. Mit<br />

dieser Darstellung wird deutlich, welche Eigenschaften ein Marktfruchtbetrieb<br />

haben muss, damit er langfristig zu den effizienteren oder zu den ineffizienteren<br />

Betrieben gehört.<br />

Um eine entsprechende Aufstellung der Betriebe zu ermöglichen, steht am An-<br />

fang die Betrachtung aller ermittelten Effizienzwerte. Die durchschnittliche Effizi-<br />

enz über alle drei Beobachtungsjahre und über alle 415 Betriebe beträgt 75,69<br />

Prozent. Um eine Klassifizierung der Betriebe zu ermöglichen, werden die Effizi-<br />

enzwerte in Quantile eingeteilt. Die Einteilung erfolgt dabei in folgende zwei<br />

Quantile:<br />

� 0,15-Quantil<br />

� 0,85-Quantil<br />

Die Quantile geben auf eine einfache Art Hinweise über die Verteilung von Da-<br />

ten. Links von dem 0,15-Quantil liegen 15 Prozent der Daten, während rechts<br />

von dem 0,85-Quantil ebenfalls 15 Prozent der Daten liegen. Die verbleibenden<br />

Daten liegen zwischen den beiden äußeren Quantilen (Fahrmeir et al., 2007).<br />

In Abbildung 6 ist die Dichtefunktion <strong>für</strong> die Effizienzwerte des Translog-Modells<br />

aller Betriebe in den drei Wirtschaftsjahren mit den drei beschriebenen Quantilen<br />

dargestellt. Die roten Linien markieren die Grenzen zwischen den einzelnen<br />

Quantilen. Im linken Teil wird das 0,15-Quantil gezeigt, während der rechte Teil<br />

das 0,85-Quantil darstellt.


Ergebnisse 56<br />

Abbildung 6: Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Effizienzwerte<br />

0 1 2 3 4<br />

.4 .6 .8 1<br />

einzelbetriebliche Effizienzwerte<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Von besonderem Interesse sind die Betriebe, die dauerhaft (also in allen drei<br />

Perioden) in einem der beiden äußeren Quantile liegen. Bevor die Betriebe und<br />

ihre charakteristischen Eigenschaften weiter beschrieben werden, sind alle Be-<br />

triebe, die nicht genau dreimal in dem jeweiligen Quantil liegen auszusortieren.<br />

Die Grenze <strong>für</strong> das linke Quantil liegt bei einem Effizienzwert von 0,6449 <strong>für</strong> das<br />

obere Quantil bei 0,8634.<br />

Die Zuteilung der Betriebe in die jeweiligen Quantile ergibt folgende zahlenmäßi-<br />

ge Aufgliederung. In den beiden äußeren Quantilen liegen jeweils 62 Betriebe,<br />

während die restlichen 291 Betriebe in dem mittleren Quantil verbleiben. Im An-<br />

schluss daran werden alle Betriebe, die nicht dreimal in den beiden äußeren<br />

Quantilen liegen aussortiert. Nach Beenden dieser Selektion zeigt sich, dass in<br />

beiden Quantilen nur circa ein Drittel der Betriebe übrig bleibt. Somit sind 23 Be-<br />

triebe in dem Datensatz vorhanden, die in allen Beobachtungsjahren zu den effi-<br />

zientesten 15 Prozent gehören. Analog dazu verbleiben 19 Betriebe, die kontinu-<br />

ierlich zu den 15 Prozent ineffizientesten Betrieben gehören.


Ergebnisse 57<br />

Tabelle 15: Teil 1 des Betriebsspiegels der äußeren Quantile<br />

Ackerfläche<br />

Pacht<br />

15% effizientesten Betriebe (n=62)<br />

EMZ<br />

Arbeitskräfte pro<br />

100 ha<br />

Lohnunternehmerkosten<br />

pro<br />

ha<br />

WJ 05/06 245,35 0,71 7246 1,23 115,31 133,57<br />

WJ 06/07 248,80 0,68 7246 1,16 120,20 125,00<br />

WJ 07/08 246,77 0,65 7073 1,21 123,09 118,74<br />

Mittel 246,97 0,68 7188 1,20 119,53 125,77<br />

15% ineffizientesten Betriebe (n=62)<br />

WJ 05/06 112,44 0,54 2996 1,45 53,57 101,56<br />

WJ 06/07 112,17 0,53 2991 1,46 54,65 93,65<br />

WJ 07/08 114,11 0,54 3065 1,43 61,40 96,73<br />

Mittel 112,91 0,54 3017 1,45 56,54 97,31<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

In Tabelle 15 ist der erste Teil des Betriebsspiegels <strong>für</strong> die in den äußeren Quan-<br />

tilen verbleibenden Beobachtungseinheiten. Es ist deutlich zu erkennen, dass die<br />

Betriebsgröße in den beiden Klassen unterschiedlich ist. Während ein effizienter<br />

Betrieb im Durchschnitt 247 Hektar bewirtschaftet, verfügen die ineffizienteren<br />

Betriebe lediglich über knapp 113 Hektar Ackerfläche. In beiden Klassen wurde<br />

Flächenwachstum in den verschieden Perioden realisiert. Aus der nächsten Spal-<br />

te wird ersichtlich, dass in beiden Gruppen ein hoher Pachtflächenanteil vorliegt.<br />

Die effizienteren Betriebe pachteten durchschnittlich 68 Prozent ihrer Flächen,<br />

die Betriebe des linken Quantils pachteten nur 54 Prozent der. Während die<br />

Gruppe der ineffizienten Betriebe einen rückläufigen Pachtflächenanteil hat, ist<br />

zumindest während der drei Beobachtungsjahre <strong>für</strong> die Gruppe der 15 Prozent<br />

ineffizientesten Marktfruchtbetriebe ein konstantes Pachtniveau zu erkennen.<br />

Einen sehr deutlichen Unterschied gibt es bei den Ertragsmesszahlen. Landwirt-<br />

schaftliche Unternehmen mit hohen Effizienzwerten haben im Durchschnitt um<br />

ca. 4000 Punkte höhere Ertragsmesszahlen als Betriebe, die ineffizient wirtschaf-<br />

ten.<br />

Die letzten drei Spalten der Tabelle sollen einen kleinen Eindruck über die Orga-<br />

nisation des Produktionsprozesses geben. Bezüglich der Ausstattung mit Ar-<br />

beitskräften ist festzustellen, dass der Arbeitskräftebesatz pro 100 Hektar in den<br />

AfA pro ha


Ergebnisse 58<br />

effizienten Betrieben geringer ist als in den weniger effizient produzierenden Be-<br />

trieben. Die beobachteten Unternehmen in dem linken Quantil verfügen durch-<br />

schnittlich über 1,45 Arbeitskräfte pro 100 Hektar, während die Betriebe des<br />

rechten Quantils mit 1,20 Arbeitskräften pro 100 Hektar auskommen.<br />

Die Intensität des Ackerbaus lässt sich unter anderem an den Maschinenkosten<br />

ablesen. Dazu sind in den letzten beiden Spalten die Kosten <strong>für</strong> Dienstleistungen<br />

durch Lohnunternehmer und die Aufwendungen <strong>für</strong> Abschreibungen dargestellt.<br />

Bei den Lohnunternehmerkosten zeigt sich, dass die effizienten Betriebe etwa<br />

doppelt so hohe Ausgaben <strong>für</strong> landwirtschaftliche Dienstleistungen aufweisen wie<br />

die 15 Prozent ineffizientesten Betriebe. Ein ähnlicher Trend findet sich bei den<br />

Aufwendungen <strong>für</strong> Abschreibungen wieder. Hier geben die besseren Betriebe in<br />

etwa 125 Euro pro Hektar aus, während die schlechteren Betriebe nur 97 Euro<br />

pro Hektar als Aufwand <strong>für</strong> Abschreibungen verbuchen. Das Verhältnis dieser<br />

Zahlen entspricht etwa 30 Prozent höheren Aufwendungen bei den effizienteren<br />

Betrieben.<br />

Tabelle 16 zeigt die zweite Hälfte des vergleichenden Betriebsspiegels <strong>für</strong> die<br />

äußeren Quantile der Dichtefunktion<br />

Tabelle 16: Teil 2 des Betriebsspiegels der äußeren Quantile<br />

15% effizientesten Betriebe<br />

Anzahl d. Früchte Pflanzenschutzkosten<br />

pro ha<br />

Düngerkosten pro<br />

ha<br />

WJ 05/06 4,41 127,91 133,28<br />

WJ 06/07 4,45 140,88 143,55<br />

WJ 07/08 4,57 189,69 208,54<br />

Mittel 4,48 152,83 161,79<br />

15% ineffizientesten Betriebe<br />

WJ 05/06 3,26 135,65 179,92<br />

WJ 06/07 3,74 148,39 178,09<br />

WJ 07/08 3,63 178,17 254,82<br />

Mittel 3,54 154,07 204,28<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Zunächst wird ersichtlich, dass die besseren Betriebe im Durchschnitt eine Frucht<br />

mehr in ihrer Fruchtfolge anbauen als Betriebe mit einem geringen Effizienzwert.<br />

Bei den Kosten <strong>für</strong> Pflanzenschutzmittel gibt es zwischen den beiden Effizienz-<br />

klassen keine wesentlichen Unterschiede. Anders stellen sich dagegen die Kos-<br />

ten <strong>für</strong> Düngemittel dar. Vor dem Hintergrund, dass von dem WJ 2005/ 2006 bis


Ergebnisse 59<br />

zum WJ 2007/2008 Produktpreissteigerungen stattgefunden haben, sind eben-<br />

falls steigende Ausgaben <strong>für</strong> ertragssteigernde Mittel zu erkennen. Dies kann<br />

zum einen durch steigende Faktor-Preise und zum anderen durch höhere Intensi-<br />

täten in der Produktion bei hohen Weizenpreisen induziert werden (Hartl, 2008).<br />

Abbildung 7: Verteilung aller Betriebe in den Bundesländern<br />

Thüringen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Brandenburg<br />

Saarland<br />

Bayern<br />

Baden-Württemberg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Hessen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Niedersachsen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Alle Betriebe<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Während der Datenselektion wurde bereits kurz auf die Verteilung der Untersu-<br />

chungsbetriebe in den Bundesländern eingegangen. In Abbildung 7 ist dargestellt<br />

wie viel Prozent der Betriebe aus den jeweiligen Bundesländern kommen. Bun-<br />

desländer in denen nach der Datenselektion keine Betriebe mehr vorhanden<br />

sind, werden in der Abbildung nicht mehr berücksichtigt. Eindeutig ist zu erken-<br />

nen, dass etwa ein Drittel aller Beobachtungen aus Niedersachsen stammen.<br />

Dies ist unter anderem mit der starken Präsenz das landwirtschaftlichen Buchfüh-<br />

rungsverbandes in Niedersachsen zu erklären.<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Anteil in Prozent


Ergebnisse 60<br />

Abbildung 8: Verteilung der 15% effizientesten Betriebe in Deutschland<br />

Thüringen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Brandenburg<br />

Saarland<br />

Bayern<br />

Baden-Württemberg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Hessen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Niedersachsen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Abbildung 8 zeigt die Verteilung der Betriebe des 0,85-Quantils innerhalb der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Dabei ist auffällig, dass in einigen Bundesländern<br />

keine Betriebe vorhanden sind, die zu den 15 Prozent effizientesten Unterneh-<br />

men gehören (Vgl. Abbildung 8). Zu diesen Bundesländern gehören Thüringen,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Saarland, Hessen und Schleswig-<br />

Holstein. Jeweils mehr als ein Viertel der erfolgreichen Betriebe stammt aus Nie-<br />

dersachsen und Sachsen-Anhalt. Während Bayern, Baden-Württemberg und<br />

Rheinland-Pfalz jeweils einen Anteil von circa 13 Prozent an den erfolgreicheren<br />

Betrieben haben. Die restlichen Betriebe des 0,85-Quantils liegen in Sachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen.<br />

15% effizientesten Betriebe<br />

0 10 20 30<br />

Anteil in Prozent


Ergebnisse 61<br />

Abbildung 9: Verteilung der 15% ineffizientesten Betriebe in Deutschland<br />

15% ineffizientesten Betriebe<br />

Thüringen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Brandenburg<br />

Saarland<br />

Bayern<br />

Baden-Württemberg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Hessen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Niedersachsen<br />

Schleswig-Holstein<br />

0 10 20 30<br />

Anteil in Prozent<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Abbildung 9 zeigt die Verteilung der ineffizienteren Betriebe innerhalb Deutsch-<br />

lands. In den Bundesländern Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland<br />

und Nordrhein-Westfalen gibt es keine Beobachtungseinheiten, die in dem 0,15<br />

Quantil liegen. Auffällig an der Grafik ist, dass mehr als ein Viertel der weniger<br />

erfolgreichen Betriebe aus Schleswig-Holstein stammen. Danach folgen Sachsen<br />

und Niedersachsen mit einem etwas mehr als 15 prozentigen Anteil an der Grup-<br />

pe der ineffizientesten Betriebe. Die verbleibenden Bundesländer weisen annä-<br />

hernd gleich hohe Anteile an der Vergleichsgruppe auf. Signifikante Einflüsse auf<br />

die einzelbetriebliche Effizienz lassen sich aus dieser Vorgehensweise nicht ab-<br />

leiten. Dennoch kann festgehalten werden, dass die Bundesländer in Bezug auf<br />

die Streuung der Effizienzwerte unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Ob<br />

die differenzierte Ausgestaltung von Prämienmodellen oder gesetzlichen Aufla-<br />

gen auf Bundeslandebene zu den unterschiedlichen Verteilungen führen, lässt<br />

sich abschließend nicht sagen. Die weitergehende Analyse auf statistische signi-<br />

fikante Einflüsse der Bundesländer und ihrer jeweiligen Gesetzgebung auf die<br />

Effizienz des Marktfruchtbaus wird im Rahmen dieser Arbeit nicht vorgenommen.


Diskussion 62<br />

7. Diskussion<br />

Nachdem die Ergebnisse der stochastischen Frontier-Analyse und der dazugehö-<br />

rigen statistischen Tests dargestellt wurden, sollen diese nun einer intensiven<br />

Diskussion unterworfen werden. Dazu werden <strong>für</strong> jede der zehn Hypothesen aus<br />

Kapitel 2.2 die dazugehörigen Ergebnisse der Berechnungen kurz repetiert, be-<br />

vor die anschließende Diskussion erfolgt. Zuvor werden die allgemeinen Ergeb-<br />

nisse <strong>für</strong> die Produktionsfrontiers analysiert.<br />

Am Anfang der Berechnung standen die Aufbereitung des Datensatzes und die<br />

Betriebsselektion. Durch die Vorabselektion der Betriebe werden die Ergebnisse<br />

der stochastischen Frontier-Analyse entsprechend determiniert. Die größte Her-<br />

ausforderung besteht darin, die Betriebe mit einem Veredlungszweig vergleichbar<br />

zu behandeln. Es wurde versucht den daraus entstehenden Vor- und Nachteilen<br />

Rechnung zu tragen, in dem zum Beispiel die Arbeitskräfte nach einem Auftei-<br />

lungsschlüssel den passenden Betriebszweigen zugeordnet wurden. Weiterhin<br />

ist durch die Berechnung des Marktwertes <strong>für</strong> Gülle sichergestellt, dass eventuel-<br />

le Vorteile durch die anfallenden organischen Dünger eingeschränkt bzw. elimi-<br />

niert wurden. Dadurch soll der Betriebszweig des Marktfruchtbaus von allen be-<br />

triebszweigfremden Einflüssen bereinigt sein.<br />

Die Kriterien und Kennzahlen <strong>für</strong> die Datenaufbereitung entstammen im Wesent-<br />

lichen den Datenbanken des Kuratoriums <strong>für</strong> Technik und Bauwesen in der<br />

Landwirtschaft. Der Umfang der Beobachtungen ist mit 415 Betrieben in allen<br />

drei Wirtschaftsjahren durchaus zufriedenstellend. Lediglich der Anteil der Vered-<br />

lungsbetriebe ist mit knapp zehn Prozent etwas gering und kann möglicherweise<br />

nicht zu repräsentativen Ergebnissen führen.<br />

In dem vorigen Kapitel wurden die Ergebnisse der Berechnungen präsentiert.<br />

Bezüglich der exogenen Variablen im Modell der Produktionsfrontier galt es fest-<br />

zustellen, dass die Ackerfläche in beiden Untersuchungen keinen signifikanten<br />

Einfluss auf die Höhe der Umsatzerlöse hat. Aus rein logischer Sicht ist dieser<br />

Zustand nicht zu erklären. In anderen Untersuchungen <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe<br />

wurden sowohl <strong>für</strong> die Ackerfläche wie auch <strong>für</strong> die Vorleistungen signifikante<br />

Einflüsse festgestellt (Dreesman, 2006; Gubi, 2006; Pleßman, 2000). In diesem<br />

Zusammenhang wurde der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman berech-<br />

net. Die daraus resultierenden Korrelationsmatrizen haben eindeutig belegt, dass<br />

<strong>für</strong> die Inputs Ackerfläche, Vorleistungen und sonstiger betrieblicher Aufwand das<br />

Problem der Multikollinearität vorliegt. Dies kann eine mögliche Ursache da<strong>für</strong><br />

sein, dass die Koeffizienten <strong>für</strong> das Modell der Produktionsfrontier verzerrt sind


Diskussion 63<br />

und die Aussagen somit verfälscht werden (Rybnikova, 2011). Um das Problem<br />

der Multikollinearität zu umgehen, wäre das Zusammenfassen oder Weglassen<br />

von einzelnen Inputvariablen ein Lösungsansatz (Farrar & Glauber, 1967). Weil<br />

im Rahmen dieser Arbeit der Fokus auf dem Modell der technischen Ineffizienz<br />

liegt, wird von einer weiteren Behandlung der multikollinearen Inputvariablen ab-<br />

gesehen.<br />

Für die verwendete Kovariablen wurden ebenfalls wie beschrieben die Rangkor-<br />

relationskoeffizienten berechnet. Es wurde nur <strong>für</strong> ein Variablenpaar aus Acker-<br />

fläche und Arbeitskräften pro 100 Hektar ein maximaler Wert von -0,80 festge-<br />

stellt. Die anderen Werte liegen deutlich unterhalb dieses Wertes, so dass <strong>für</strong> die<br />

verbleibenden Koeffizienten des Technical-Effects-Modells keine Verzerrung zu<br />

erwarten ist.<br />

Unter anderem wurden auch die Ergebnisse des Likelihood-Ratio-Tests darge-<br />

stellt. Der Likelihood-Ratio-Test hat ergeben, dass die Modellvariante bei Ver-<br />

wendung der Translog-Funktionsform den höheren Erklärungsgehalt gegenüber<br />

der Cobb-Douglas-Funktionsform hat. Somit ist in der weiteren Betrachtung bei<br />

eventuell differenten Ergebnissen zwischen den beiden Modellvarianten dem<br />

Ergebnis des Translog-Modells der Vorrang zu geben. Aus diesem Grund sind<br />

die Ergebnisse des Translog-Modells als entsprechende Diskussionsgrundlage<br />

anzusehen.<br />

Hypothese 1: Große Betriebe sind effizienter, weil Skaleneffekte ausgenutzt wer-<br />

den können.<br />

In dem Modell konnte kein Einfluss der Betriebsgröße auf die technische Effizi-<br />

enz der Untersuchungseinheit festgestellt werden. Somit ist in Bezug auf die Effi-<br />

zienz festzustellen, dass keinerlei Skaleneffekte vorliegen.<br />

In größeren Betrieben werden in der Regel neuere und größere Landmaschinen<br />

zur Produktion von landwirtschaftlichen Gütern eingesetzt. Somit ist nicht zuletzt<br />

durch die Nutzung von Skaleneffekten von einem deutlichen Anstieg der Effizienz<br />

in diesen Betrieben auszugehen (Hofstätter, 2008). Die Ergebnisse von Hofstät-<br />

ter lassen sich in der vorliegenden Arbeit jedoch nicht wiederfinden. Es muss<br />

folglich auch Effekte des Größenwachstums geben, die sich kontraproduktiv auf<br />

die Effizienz des landwirtschaftlichen Betriebes auswirken. Die Anforderungen an<br />

das Management sind in einem Großbetrieb deutlich höher und ackerbauliche<br />

Präzision wird zunehmend erschwert. Daran schließt sich der Aspekt der ma-<br />

schinellen Überkapazitäten an. Kleinere landwirtschaftliche Unternehmen tendie-<br />

ren eher zu einer überdimensionierten maschinellen Ausstattung als Großbetrie-


Diskussion 64<br />

be (Breitschuh, 2000). In Betrieben mit einem hohen Maschinenbesatz pro Hek-<br />

tar landwirtschaftliche Nutzfläche können die anfallenden Arbeiten in den relativ<br />

engen Zeitfenstern termingerecht durchgeführt werden (Bär, 1996). Daher ist in<br />

den kleineren Betrieben tendenziell mit höheren Erträgen und damit einherge-<br />

hend steigenden Umsatzerlösen pro Hektar zu rechnen. Weil in der Regel kleine-<br />

re landwirtschaftliche Unternehmen über maschinelle Überkapazitäten verfügen<br />

und gleichzeitig aufgrund ihrer Größe einen exakteren Pflanzenbau erlauben,<br />

ergeben sich zwei wesentliche Punkte, die gegen Skaleneffekte bei der techni-<br />

schen Effizienz sprechen. Abschließend muss festgestellt werden, dass sowohl<br />

Gründe <strong>für</strong> Skaleneffekte als auch gegen Skaleneffekte angeführt werden kön-<br />

nen. Die Bezugsgröße ist in diesem Fall lediglich die Effizienz des Ackerbaus und<br />

nicht der wirtschaftliche Erfolg des Betriebes.<br />

Hypothese 2: Ein hoher Besatz mit Arbeitskräften pro 100 Hektar wirkt sich nega-<br />

tiv auf die Effizienz eines landwirtschaftlichen Betriebes aus.<br />

Das Modell konnte keinen signifikanten Einfluss des Arbeitskräftebesatzes auf<br />

die Effizienz der untersuchten Marktfruchtbetriebe bestätigen. Es muss also ab-<br />

schließend festgehalten werden, dass die steigenden Kosten <strong>für</strong> Transaktion und<br />

Kontrolle durch die zunehmende Anzahl an Arbeitskräften keinen negativen Ein-<br />

fluss auf die Effizienz haben (Allen & Lueck, 1998).<br />

Seit dem Jahr 1991 ist die Anzahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft fast<br />

kontinuierlich gesunken. Während 1993 noch knapp 800.000 Arbeitskrafteinhei-<br />

ten in der Landwirtschaft eingesetzt, wurden waren es 2007 nur noch annähernd<br />

500.000 Arbeitskrafteinheiten (Statistisches Bundesamt, 2009). In reinen Markt-<br />

fruchtbetrieben stellt sich dieser Trend durch die anhaltenden Weiterentwicklun-<br />

gen im Bereich der Landtechnik noch drastischer dar. Durch immer größere wer-<br />

dende Maschinen ist die Produktion von Marktfrüchten in der heutigen Zeit nicht<br />

mehr arbeitsintensiv, sondern kapitalintensiv (Deutscher Bauernverband, 2012).<br />

Dadurch ist zu erklären, dass der Arbeitskräftebesatz in vielen landwirtschaftli-<br />

chen Unternehmen bereits auf das notwendige Minimum reduziert ist. Diese<br />

Aussage wird durch den vorhandenen Datensatz gestützt. Während der Be-<br />

schreibung der Daten wurde erwähnt, dass der durchschnittliche Betrieb 177,05<br />

Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet. Gleichzeitig werden 1,41<br />

Arbeitskräfte pro 100 Hektar eingesetzt. In der Regel setzt sich der Arbeitskräfte-<br />

besatz aus einem Betriebsleiter und einer Saisonarbeitskraft zusammen. Das<br />

Verhältnis dieser Zahlen verdeutlicht, dass die vorhandenen Marktfruchtbetriebe<br />

in Bezug auf den Arbeitskräftebesatz ein relativ homogenes Bild aufweisen. Auch<br />

beim Vergleich der beiden äußeren Effizienz-Quantile muss bestätigt werden,


Diskussion 65<br />

dass <strong>für</strong> die Kennzahl der Arbeitskräfte pro 100 Hektar keine großen Unterschie-<br />

de zwischen den effizienten und den weniger effizienten Betrieben vorliegen.<br />

Somit ist diese betriebliche Kenngröße kein entscheidendes Merkmal zur Beein-<br />

flussung der einzelbetrieblichen Effizienz des Marktfruchtbaus.<br />

Hypothese 3: Betriebe mit hohen Lohnunternehmerkosten pro Hektar verfügen<br />

über eine höhere Effizienz.<br />

In Bezug auf diese Hypothese konnte kein eindeutiger Einfluss der Lohnunter-<br />

nehmerkosten pro Hektar festgestellt werden. Während die Analyse mit Hilfe der<br />

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion einen signifikanten Einfluss der Ausgaben <strong>für</strong><br />

landwirtschaftliche Dienstleistungen ergab ist bei dem Translog-Modell kein signi-<br />

fikanter Einfluss messbar. Ein Einfluss dieser Kovariable ist daher in Frage zu<br />

stellen. Die Tests zur Modellgüte haben einheitlich ergeben, dass die transzen-<br />

dent logarithmierte Funktionsform besser zur Abbildung der Realität geeignet ist.<br />

Im Zweifelsfall sollten daher den Ergebnissen aus der zweiten Analyse der Vor-<br />

rang gegeben werden.<br />

Eingangs wurde angenommen, dass der Einsatz von Lohnunternehmen gleich-<br />

zeitig den Einsatz von modernen Großmaschinen bedeutet. Diese Annahme gilt<br />

auch weiterhin. Dennoch ist auch ein landwirtschaftlicher Dienstleister daran inte-<br />

ressiert, seine Maschine möglichst maximal auszulasten (Schmid, 2007). Aus<br />

diesem Grund ist der Landwirt eventuell gezwungen Zeitfenster <strong>für</strong> die Durchfüh-<br />

rung von Arbeitsgängen zu nutzen, die aus ackerbaulicher Sicht nicht optimal<br />

sind. Somit ist es möglich, dass der Effekt der effizienteren Technik durch nicht<br />

optimale Einsatzzeitpunkte aufgehoben wird (Bär, 1996). Weiterhin muss zu be-<br />

denken gegeben werden, dass Lohnunternehmen in der Regel Arbeiten ausfüh-<br />

ren, <strong>für</strong> die sehr kapitalaufwendige Spezialmaschinen notwendig sind. Bei diesen<br />

Maschinen handelt es sich in der Regel um Erntemaschinen, die nur <strong>für</strong> einen<br />

sehr kurzen Zeitraum im Jahr benötigt werden (Franz et al., 2010). Das heißt, alle<br />

ertragsbeeinflussenden Arbeiten, wie zum Beispiel die Bestellung der Äcker im<br />

Herbst, das Streuen von Dünger oder die Applikation von Pflanzenschutzmitteln,<br />

werden weiterhin von den landwirtschaftlichen Betrieben durch Eigenmechanisie-<br />

rung ausgeführt. Es werden alle wesentlichen Ertrags und Effizienz beeinflus-<br />

senden Maßnahmen während eines Wirtschaftsjahres weiterhin von den Land-<br />

wirten selbst durchgeführt, auch wenn hohe Ausgaben <strong>für</strong> landwirtschaftliche<br />

Dienstleistungen festzustellen sind. Diese deuten vielmehr auf eine Fremdme-<br />

chanisierung im Bereich der Erntetechnik hin.


Diskussion 66<br />

Hypothese 4: Sobald ein Betrieb ausschließlich Familienarbeitskräfte ein-<br />

setzt, wird die Effizienz des Marktfruchtbaus erhöht.<br />

Die vierte Hypothese wurde durch die Analysen mit Hilfe der stochastischen<br />

Frontier-Analyse nicht bestätigt, sondern widerlegt. Betriebe mit einem Arbeits-<br />

kräftebesatz, der ausschließlich aus Familienarbeitskräften besteht, wurden<br />

durch eine Dummy-Variable gekennzeichnet. In beiden Untersuchungen wurde<br />

<strong>für</strong> diese Dummy-Variable ein signifikant negativer Einfluss auf die Höhe der Effi-<br />

zienz festgestellt. Somit ist anhand der Datengrundlage eindeutig belegt, dass<br />

Betriebe dieser Kategorie tendenziell ineffizienter sind. Ein wesentlicher Aspekt,<br />

den dieses Ergebnis beschreibt, ist die versteckte Arbeitslosigkeit in landwirt-<br />

schaftlichen Betrieben. Von versteckter Arbeitslosigkeit wird genau dann gespro-<br />

chen, wenn Arbeitskräfte aus einem Arbeitsprozess ausscheiden ohne sich als<br />

arbeitslos zu melden bzw. Arbeitskräfte, die ohne Vollauslastung tätig sind (Kryer<br />

& Penker, 2000). In landwirtschaftlichen Betrieben ist der Generationswechsel oft<br />

ein sehr schleichender Prozess (Wenk, 2005). In vielen Fällen beginnen die zu-<br />

künftigen Hoferben ihr Berufsleben auf dem elterlichen Betrieb (Tietje, 2005),<br />

obwohl der derzeitige Betriebsleiter noch nicht im rentenfähigen Alter ist. Aus<br />

diesem Grund arbeiten oftmals zwei Betriebsleitergenerationen zusammen auf<br />

einem Familienbetrieb. Dennoch ist die Größe des Betriebes vielerorts nicht ver-<br />

doppelt worden. An die Definition von Kryer, et al. (2000) anlehnend ist daher<br />

davon auszugehen, dass die vorhandenen Arbeitskräfte nicht voll ausgelastet<br />

sind. Dieser Umstand der versteckten Arbeitslosigkeit spiegelt sich in den niedri-<br />

geren Effizienzwerten dieser Betriebe wider.<br />

Ein zusätzlicher Aspekt ist, dass ein Großteil der Betriebe durch Familienarbeits-<br />

kräfte geführt wird. Das Statistische Bundesamt hat im Jahr 2007 in der Agrar-<br />

strukturerhebung festgestellt, dass 80 Prozent der beschäftigen Arbeitskräfte in<br />

der Landwirtschaft aus Familienarbeitskräften bestehen. In dem vorhandenen<br />

Datensatz beträgt der Anteil der Familienarbeitskräfte an den gesamten Arbeits-<br />

kräften sogar 87 Prozent. Es fällt Familienarbeitskräften oftmals sehr schwer zu<br />

erkennen, dass ihre Arbeitskraft nicht voll ausgelastet ist. Es muss also nicht im-<br />

mer ein Generationswechsel dazu führen, dass eine Überkapazität an Arbeits-<br />

kräften vorhanden ist. Vielmehr kann auch die enge Verbundenheit mit dem Fa-<br />

milienbetrieb dazu führen, dass ein zu hoher Besatz mit Arbeitskräften bestehen<br />

bleibt.<br />

Abschließend muss festgehalten werden, dass die ursprüngliche Hypothese im<br />

Rahmen dieser Arbeit widerlegt wurde. Vielmehr muss gelten, dass Betriebe, die<br />

ausschließlich mit Familienarbeitskräften arbeiten, zur Ineffizienz neigen.


Diskussion 67<br />

Hypothese 5: Hohe Effizienz ist vor allem in Betrieben zu finden, die Flä-<br />

chenwachstum verwirklichen.<br />

Um eine Untersuchung dieser Hypothese zu ermöglichen wurde eine weitere<br />

Dummy-Variable eingeführt. Mit Hilfe dieser Variable wurden Betriebe markiert,<br />

die während eines Wirtschaftsjahres mindestens ein Prozent Flächenwachstum<br />

realisieren konnten. Keine der durchgeführten Untersuchungen konnte belegen,<br />

dass die Eigenschaft eines Wachstumsbetriebes einen signifikanten Einfluss auf<br />

die Effizienz des Marktfruchtbaus in den einzelnen Betrieben aufweist. Bei der<br />

Betrachtung des Einflusses von Flächenwachstum muss dringend darauf hinge-<br />

wiesen werden, dass der Faktor Boden ein zunehmend knapperes Gut wird. Die<br />

Möglichkeit zur Allokation von Boden durch Kauf oder Pacht von Flächen ist regi-<br />

onal sehr unterschiedlich und hängt von vielen verschiedenen Einflüssen ab.<br />

Landwirtschaftliche Flächen werden an dem normalen Bodenmarkt gehandelt<br />

und sind somit im Normalfall <strong>für</strong> jedermann zugänglich. Dennoch ist nicht jeder<br />

Landwirt in der Lage, frei nach Belieben landwirtschaftliche Flächen zu erwerben.<br />

Zum einen ist die Region, in der ein Marktfruchtunternehmen liegt, eine entschei-<br />

dende Einflussgröße auf die Möglichkeit <strong>für</strong> den Zukauf von Flächen. Zum ande-<br />

ren sind persönliche und zwischenmenschliche Einflussgrößen von Bedeutung<br />

<strong>für</strong> die Flächenakquise. In Bezug auf die regionalen Einflüsse gibt es beispiels-<br />

weise vor allem in den neuen Bundesländern bessere Chancen <strong>für</strong> Flächen-<br />

wachstum, als in den dichter besiedelten Regionen Deutschlands (Dirksmeyer et<br />

al., 2005). Gleichwohl muss es dem Unternehmer auch bei reichlichem Angebot<br />

gelingen, rechtzeitig die vakanten Flächen zu erkennen, um dann ein evtl. Flä-<br />

chenwachstum zu realisieren.<br />

Mit Hilfe dieser komprimierten Darstellung des Bodenmarktes soll verdeutlicht<br />

werden, dass auch sehr effiziente Landwirte unter Umständen kein Flächen-<br />

wachstum realisieren können, weil es <strong>für</strong> sie schlichtweg kein Angebot an land-<br />

wirtschaftlichen Ackerflächen gibt. Diese Eigenschaft des knappen Produktions-<br />

faktors Boden könnte einer der Gründe da<strong>für</strong> sein, dass kein signifikanter Ein-<br />

fluss des Flächenwachstums auf die einzelbetriebliche Effizienz von Marktfrucht-<br />

betrieben messbar ist.<br />

Hypothese 6: Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb über einen Veredlungs-<br />

zweig verfügt, wird durch die Diversifikation der Betriebszweig Marktfruchtbau an<br />

Effizienz verlieren.<br />

Es konnte sowohl bei Verwendung der Cobb-Douglas-Produktionsfunktion wie<br />

auch bei Verwendung der Translog-Produktionsfunktion ein signifikant positiver


Diskussion 68<br />

Einfluss durch Diversifikation auf die einzelbetriebliche Effizienz festgestellt wer-<br />

den. Die eingangs formulierte Hypothese ging davon aus, dass die Effizienz mit<br />

einem zunehmenden Veredlungsgrad sinkt. Die Begründung dieser Hypothese<br />

besteht darin, dass die Anforderungen an das Management des Unternehmens<br />

wachsen, sobald mehr als ein Produktionszweig vorhanden ist. Somit ist auf den<br />

ersten Blick davon auszugehen, dass der Ackerbau an Detail verlieren wird. In<br />

beiden Berechnungen weisen die Koeffizienten ein negatives Vorzeichen auf,<br />

wodurch ein Sinken der Ineffizienz bei einem abnehmenden Veredlungsgrad sig-<br />

nalisiert wird. Es lässt sich demnach feststellen, dass ein Veredlungszweig posi-<br />

tive Effekte auf den Marktfruchtbau ausübt.<br />

Obwohl die jeweiligen Effekte der organischen Düngung in dem Modell mit aktu-<br />

ellen Nährstoffpreisen berücksichtigt wurden, scheint es zusätzliche Effekte zu<br />

geben, die im bisherigen Verlauf dieser Arbeit noch nicht berücksichtigt wurden.<br />

Zu diesen Effekten kann unter anderem die Bildung von Humus im Boden ge-<br />

zählt werden (Blume et al., 2008). Des Weiteren stehen einem Marktfruchtbetrieb<br />

mit angegliedertem Veredlungszweig unter Umständen andere Vermarktungswe-<br />

ge zur Verfügung. Die Möglichkeit zur innerbetrieblichen Verwertung von land-<br />

wirtschaftlichen Erzeugnissen während einer Tiefpreis-Phase von Getreide und<br />

Ölsaaten bietet <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe mit einem angegliederten Veredlungs-<br />

zweig eventuell die Möglichkeit einen Teil der Umsatzerlöse abzufangen. Somit<br />

können gleichzeitig tendenziell höhere Effizienzwerte in diesen Perioden erreicht<br />

werden. Der signifikant positive Einfluss eines Veredlungszweiges auf die Effizi-<br />

enz des Marktfruchtbaus bedeutet dennoch nicht, dass alle effizienten Betriebe<br />

auch gleichzeitig Veredlungsbetriebe sein müssen. Es bedeutet vielmehr, dass<br />

sich ein zusätzlicher Betriebszweig in Form von tierischer Veredlung in dem vor-<br />

handenen Modell effizienzerhöhend auswirkt.<br />

Hypothese 7: Betriebe mit hohem Pachtflächenanteil sind effizienter als Betriebe<br />

mit einer hohen Eigenlandquote.<br />

Die Aussage dieser Hypothese bezüglich des Einflusses von Pachtflächen auf<br />

die Effizienz des Marktfruchtbaus konnte nicht bestätigt werden. Es wurde in kei-<br />

ner der Untersuchungen ein signifikanter Einfluss auf die Effizienz festgestellt. In<br />

den beobachteten Betrieben wurde ein durchschnittlicher Pachtflächenanteil von<br />

60,48 Prozent festgestellt. Selbst die ineffizienteren Betriebe verfügen immer<br />

noch über einen Pachtflächenanteil von knapp 54 Prozent, während die Gruppe<br />

der effizienteren Betriebe im Mittel 68 Prozent der Flächen gepachtet hat. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass Betriebe aus allen Effizienzklassen in der Regel <strong>für</strong> ei-<br />

nen erheblichen Anteil ihrer Ackerflächen ein Pachtentgelt zahlen müssen. Dies


Diskussion 69<br />

scheint ein Grund da<strong>für</strong> zu sein, dass bei dem vorhandenen Datensatz kein signi-<br />

fikanter Einfluss des Pachtflächenanteils auf die Effizienz messbar ist.<br />

Es wurde bereits kurz erwähnt, dass die Marktfruchtunternehmen besonders ka-<br />

pitalintensiv geführt werden. Vor diesem Grund stellt die Pacht von Flächen ein<br />

relativ kapitalextensives Instrument zur Flächenakquise dar, welches inzwischen<br />

in allen Betriebsklassen eingesetzt wird. Während 1955 nur circa 12,50 Prozent<br />

der landwirtschaftlichen Nutzfläche gepachtet waren, wurden im Jahr 2005 in<br />

Deutschland durchschnittlich 62,40 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ge-<br />

pachtet (Statistisches Bundesamt, 2009). Anhand dieser Zahlen wird unabhängig<br />

von dem verwendeten Datensatz gezeigt, dass die Pacht von landwirtschaftli-<br />

chen Flächen ein weit verbreitetes Verfahren zur oftmals notwendigen Verwirkli-<br />

chung von Betriebswachstum darstellt. Mit der Flächenausdehnung werden die<br />

Betriebe nicht effizienter (Vgl. Hypothese 1). Gleichzeitig wird aber nicht ausge-<br />

schlossen, dass ein Betrieb durch Wachstum insgesamt rentabler wird.<br />

Hypothese 8: Die Anzahl der verschiedenen Früchte einer Fruchtfolge hat<br />

einen positiven Einfluss auf die Effizienz des Marktfruchtbaus.<br />

Die Ergebnisse der stochastischen Frontier-Analyse zeigen sehr deutlich, dass<br />

diese Hypothese in der Realität wiederzufinden ist. In sämtlichen Untersuchun-<br />

gen konnte dargestellt werden, dass eine steigende Anzahl von Früchten in der<br />

Fruchtfolge einen positiven Einfluss auf die einzelbetriebliche Effizienz von Markt-<br />

fruchtbetrieben ausübt. Auf den ersten Blick erscheint es <strong>für</strong> den Betrachter pa-<br />

radox zu sein. Viele verschiedene Früchte führen zu höheren Effizienzwerten,<br />

wobei die Konzentration auf eine Frucht doch einen effizienteren Produktionsab-<br />

lauf vermuten lässt. Dennoch gibt es verschiedene Gründe, die es plausibel er-<br />

scheinen lassen, dass eine breite Fruchtfolge zu hohen Effizienzwerten führen<br />

kann. Die logische Konsequenz aus einer diversifizierten Fruchtfolge ist, dass der<br />

Betrieb über eine größere Anzahl an verschiedenen Früchten verfügt. Dadurch<br />

werden sich Preisschwankungen bei einzelnen Erzeugnissen nicht so extrem auf<br />

die Umsatzerlöse des Marktfruchtbaus auswirken (Puig-Junoy & Argilés, 2000).<br />

Neben den vermarktungsstrategischen Effekten kommen auch ackerbaulich posi-<br />

tive Effekte zu Stande. Zuerst können die Vorfruchteffekte der verschiedenen<br />

Kulturen angeführt werden. Neben den zu erzielenden Marktpreisen und Erträ-<br />

gen sind auch die Vorfruchtwerte einzelner Kulturen nicht zu unterschätzen. Bei-<br />

spielsweise kann der Anbau von Zuckerrüben zu einer Erhöhung des Rohprote-<br />

ingehaltes bei Winterweizen führen (Dachler & Köchl, 2003). Der Rohrproteinge-<br />

halt ist ein entscheidendes Qualitätskriterium <strong>für</strong> Winterweizen, somit bewirkt<br />

eine generelle Erhöhung bzw. Stabilisierung des Proteingehaltes höhere Um-


Diskussion 70<br />

satzerlöse. Weiterhin ist davon auszugehen, dass der Krankheitsdruck in den<br />

Kulturen durch eine weite Fruchtfolge verringert wird. Enge Fruchtfolgen führen<br />

unter Umständen zu Fruchtfolgekrankheiten (DTR, Kohlhernie), sodass höhere<br />

Ausgaben <strong>für</strong> Pflanzenschutzmittel notwendig sind (Böning, 1968). Bei sinkenden<br />

Erträgen und steigenden Pflanzenschutzkosten wird auch zwangsläufig die Effi-<br />

zienz des Marktfruchtbaus sinken. Somit ist ein weiteres Argument <strong>für</strong> weite<br />

Fruchtfolgen präsent.<br />

Ein zusätzlicher Effekt der diversifizierten Fruchtfolgen ist die Verteilung von Ar-<br />

beitsspitzen auf mehr Feldarbeitstage. Eine Fruchtfolge mit Zuckerrüben ermög-<br />

licht beispielsweise die bessere Auslastung der Maschinen, da ein Teil der Be-<br />

stellung im Frühjahr erfolgt. Weiterhin führen die unterschiedlichen Erntezeit-<br />

punkte dazu, dass die Ernte termingerecht erfolgen kann und die Erntemaschi-<br />

nen höhere Auslastungen erfahren (Heilmann & Ziesemer, n.d.). Diese ackerbau-<br />

lichen Aspekte führen dazu, dass mit weniger Input (Maschinen, Pflanzenschutz)<br />

der gleiche oder evtl. höhere Output (Umsatzerlöse) erzielt werden kann. Die<br />

Folge dessen ist, dass die Effizienz des Marktfruchtbaus steigt.<br />

Hypothese 9: Die Rechtsform der Einzelpersonengesellschaft hat einen negati-<br />

ven Einfluss auf die Effizienz von Marktfruchtbetrieben.<br />

Der Denkansatz dieser Hypothese war ursprünglich, dass alle Rechtsformen. die<br />

nicht in der Form der Einzelpersonengesellschaft geführt werden, tendenziell<br />

effizienter sind. Dazu wurden alle Betriebe, die nicht in der Rechtsform des Ein-<br />

zelunternehmens geführt werden, mit einer weiteren Dummy-Variable gekenn-<br />

zeichnet. Die Berechnungen stützen diese These. Es wurde in beiden Kalkulatio-<br />

nen bestätigt, dass Betriebe in der Rechtsform des Einzelunternehmens tenden-<br />

ziell ineffizienter sind.<br />

Während der Beschreibung des Datensatzes wurde erläutert, dass im Wesentli-<br />

chen Einzelpersonengesellschaften und Gesellschaften des bürgerlichen Rechts<br />

in der Datengrundlage vorhanden sind. Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />

wird oftmals dann gegründet, wenn sich zwei oder mehrere selbständige Land-<br />

wirte dazu entschließen, eine gemeinsame Kooperation einzugehen. Die damit<br />

verfolgten Ziele sind vielfältig. Sie reichen von wirtschaftlichen bis hin zu sozialen<br />

Zielen. Die wirtschaftlichen Ziele sind vor allem die Verbesserung der Einkom-<br />

menssituation und die dauerhafte Existenzsicherung der Betriebe. Durch das<br />

Zusammenlegen von Wirtschaftseinheiten werden größere Einheiten erzeugt, die<br />

eine Senkung der Produktionskosten ermöglichen. Gleichzeitig ergeben sich<br />

möglicherweise bessere Vermarktungspositionen durch die Bündelung von Men-<br />

gen beim Einkauf von Betriebsmitteln und beim Verkauf von landwirtschaftlichen


Diskussion 71<br />

Erzeugnissen (Theuvsen, 2003). Ein weiterer Aspekt ist, dass die Unternehmer<br />

im Falle einer Kooperation untereinander Know-how austauschen und es zu ei-<br />

ner möglichen Spezialisierung der Arbeitskräfte kommen kann. Die Spezialisie-<br />

rung von Arbeitskräften führt in letzter Konsequenz zu besseren Erträgen und<br />

somit zu mehr Output.<br />

Hypothese 10: Die Bodengüte hat einen positiven Einfluss auf die Effizienz<br />

von Marktfruchtbetrieben.<br />

Bereits aus früheren Untersuchungen wurde die positive Wirkung der Bodengüte<br />

auf die Effizienz des Ackerbaus festgestellt. Auch <strong>für</strong> diese Arbeit gilt, dass in<br />

allen Analysen ein hochsignifikant positiver Einfluss <strong>für</strong> die Ertragsmesszahl er-<br />

rechnet wurde. Den Landwirten steht nur eine geringe Anzahl von ertragsstei-<br />

gernden Mitteln zu Verfügung. Mit Hilfe dieser Inputs kann in begrenztem Um-<br />

fang ein Defizit in der Bodengüte ausgeglichen werden. Trotzdem wird auf sehr<br />

schlecht bonitierten Böden nie das gleiche Ertragsniveau wie auf den qualitativ<br />

hochwertigeren Böden erreicht werden (Ullrich, 2012). Betriebe auf besser boni-<br />

tierten Standorten sind in der Lage, Höchsterträge zu erreichen. Die höheren<br />

Erträge können aber in Relation zu schlechter bonitierten Standorten mit einer<br />

geringeren Menge an Inputs erzeugt werden. Der daraus resultierende Effekt ist<br />

in letzter Konsequenz eine steigende Effizienz. Diese Argumentationsweise wird<br />

durch die bereits vorgestellten Betriebsspiegel verdeutlicht. Während Betriebe<br />

der unteren Effizienzklasse im Durchschnitt der drei Beobachtungsjahre 204,28<br />

Euro pro Hektar <strong>für</strong> Düngemittel ausgegeben haben, belaufen sich die Dünger-<br />

kosten bei den 15 Prozent effizientesten Betrieben nur auf 161,79 Euro. Gleich-<br />

zeitig ist <strong>für</strong> die Gruppe der 15 Prozent ineffizientesten Betriebe eine durch-<br />

schnittliche Ertragsmesszahl von 3017 zu erkennen, während die Gruppe der<br />

effizienteren Betriebe im Durchschnitt eine Ertragsmesszahl von 7188 aufweist.<br />

Somit sind die Ergebnisse von Ulrich (2012) auch durch diese Untersuchung be-<br />

stätigt.


Zusammenfassung und Fazit 72<br />

8. Zusammenfassung und Fazit<br />

Das Thema der Arbeit ist der Einfluss der Organisationsform von Marktfruchtbe-<br />

trieben auf deren Effizienz. Nach einem kurzen einleitenden Literaturüberblick<br />

werden zehn zu untersuchende Hypothesen aufgestellt. Jede dieser Hypothesen<br />

ist exakt auf die Fragestellung zugeschnitten und soll somit ihren Erklärungsbei-<br />

trag über den Einfluss der Organisationsform auf die Effizienz liefern. Unter dem<br />

Begriff der Organisationsform werden vor allem die Arbeitsverfassung, der Anteil<br />

an Pachtflächen, die Rechtsform, in der ein Unternehmen geführt wird, und die<br />

Gestaltung der Fruchtfolge verstanden. Weitergehend soll im Rahmen dieser<br />

Arbeit geklärt werden, wie sich zusätzliche Betriebszweige auf die Effizienz des<br />

Marktfruchtbaus auswirken.<br />

Zu diesem Zweck werden die Selektionskriterien so gewählt, dass Betriebe den<br />

größeren Teil ihrer Umsatzerlöse aus dem Marktfruchtbau generieren müssen,<br />

wobei der verbleibende Teil aus den Veredlungszweigen der Schweine- oder<br />

Geflügelhaltung stammen darf. Die Intention hinter dieser Fragestellung ist, dass<br />

die Anforderungen an den Betriebsleiter ansteigen und folglich damit zu rechnen<br />

ist, dass die ackerbauliche Präzision und schließlich auch die Effizienz des<br />

Marktfruchtbaus sinken. Die gleichzeitige Berücksichtigung von mehreren Be-<br />

triebszweigen birgt die Gefahr von Verzerrungen in sich, wenn die Effizienz eines<br />

einzelnen Betriebszweiges untersucht werden soll. Daher wird mit Hilfe von Auf-<br />

teilungsschlüsseln versucht, den Input Arbeit den entsprechenden Betriebszwei-<br />

gen zu zuordnen. Des Weiteren werden die anfallenden organischen Dünger mit<br />

Hilfe eines Bewertungsmodells mit den <strong>für</strong> das betrachtete Wirtschaftsjahr gülti-<br />

gen Nährstoffpreisen bewertet. Durch diesen Eingriff wird einer möglichen Ver-<br />

zerrungen der Ergebnisse vorgebeugt.<br />

Die Analysemethode ist eine stochastische Frontier-Analyse. Alle methodischen<br />

Grundlagen werden kurz in den Grundzügen skizziert, bevor die exakte Modell-<br />

formulierung vorgenommen wird. Die Produktionsfunktionen der landwirtschaftli-<br />

chen Betriebe werden mit Hilfe der Cobb-Douglas-Funktionsform und mit Hilfe<br />

der transzendent-logarithmierten Funktionsform abgebildet.<br />

Als Datengrundlage stehen circa 30.000 Jahresabschlüsse des Testbetriebsnet-<br />

zes zur Verfügung. Nach Abschluss einer intensiven Selektion der Betriebe und<br />

einer Überprüfung aller Variablen auf ihre Konsistenz verbleiben 415 Beobach-<br />

tungseinheiten. Die zur Verfügung stehenden Betriebe sind in den Wirtschaftsjah-<br />

ren von 2005/2006 bis 2007/2008 je einmal vertreten, sodass <strong>für</strong> diesen Zeitraum<br />

ein balanciertes Datenpanel zur Verfügung steht.


Zusammenfassung und Fazit 73<br />

Nachdem die stochastische Frontier-Analyse mit den Funktionsformen der Cobb-<br />

Douglas-Produktionsfunktion und der Translog-Produktionsfunktion durchgeführt<br />

wird, schließt sich der Likelihood-Ratio-Test an. Die Durchführung dieses Tests<br />

erlaubt es dem Autor zwei Aussagen zu treffen. Zuerst kann entschieden werden,<br />

ob ein Composed-Error-Modell oder Technical-Effects-Modell zur Abbildung der<br />

Realität besser geeignet ist. Außerdem wird entschieden, welche der beiden ge-<br />

wählten Funktionsformen einen höheren Erklärungsbeitrag leistet.<br />

Die Ergebnisse der Likelihood-Ratio-Tests zeigen, dass ein Technical Effects<br />

Modell mit der Translog-Funktionsform die besten Erklärungen zur vorhandenen<br />

Fragestellung gibt. Der abschließende Breusch-Pagan-Test zeigt, dass keine<br />

Heteroskedastizität der Residuen vorliegt.<br />

Am Ende der Ergebnispräsentation werden die Beobachtungseinheiten in Effizi-<br />

enzklassen eingeteilt und deren Eigenschaften mit Hilfe von Betriebsspiegeln<br />

beschrieben. Zuletzt wird eine Diskussion der Ergebnisse vorgenommen, in de-<br />

ren Rahmen bezüglich der zu untersuchenden Hypothesen sich folgende<br />

Schlussfolgerungen ergeben:<br />

� Es wurde gezeigt, dass die Betriebsgröße keinen signifikanten Einfluss<br />

auf die technische Effizienz des Marktfruchtbaus hat.<br />

� Der Arbeitskräftebesatz pro 100 Hektar ist durch die extrem weit fortge-<br />

schrittene Mechanisierung des Ackerbaus auf einem minimalen Niveau,<br />

sodass in der Regel die Betriebsinhaber als wesentliche Arbeitskräfte<br />

sowohl auf den effizienten wie auf den ineffizienten Betrieben verbleiben.<br />

� Fremdmechanisierung führt nicht zu einer Steigerung der Effizienz.<br />

� Betriebe, die ausschließlich Familienarbeitskräfte beschäftigen, neigen<br />

zur Ineffizienz.<br />

� Wachstumsbetriebe sind nicht effizienter als andere Betriebe.<br />

� Ein zusätzlicher Betriebszweig in Form von Veredlung wirkt sich positiv<br />

auf den Marktfruchtbau aus.<br />

� Der Pachtflächenanteil hat keinen Einfluss auf die Effizienz.<br />

� Eine breite Fruchtfolge erhöht die Effizienz des Ackerbaus.<br />

� Betriebe, die in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />

geführt werden, sind tendenziell effizienter.<br />

� Hohe Ertragsmesszahlen führen zu einem effizienteren Marktfruchtbau.


Zusammenfassung und Fazit 74<br />

Es konnte nicht eindeutig geklärt werden, warum sich ein Veredlungszweig posi-<br />

tiv auf den Ackerbau auswirkt. Es ist davon auszugehen, dass gewisse ertrags-<br />

steigernde Effekte nicht ausreichend in den Modellen berücksichtigt wurden. In<br />

diesem Zusammenhang besteht weiterer Forschungsbedarf. In welchem Umfang<br />

die unterschiedlichen Gesetzgebungen der einzelnen Bundesländer die Effizienz<br />

der Ackerbaubetriebe beeinflussen, sollte ebenfalls in zusätzlichen Analysen un-<br />

tersucht werden.


Anhang i<br />

Anhang<br />

Anhang 1: Bestandteile des Umsatzerlöses der Pflanzenproduktion<br />

Umsatzerlöse Code lt. Codekatalog zum BMELV- Jahresabschluss<br />

Winterweizen, Dinkel 2001<br />

Sommerweizen 2002<br />

Hartweizen, Durum 2003<br />

Roggen 2004<br />

Wintergerste 2005<br />

Sommergerste 2006<br />

Hafer 2007<br />

Körnermais 2010<br />

Triticale 2012<br />

Sonstiges Getreide 2017<br />

Stroh 2018<br />

Ackerbohnen 2020<br />

Futtererbsen 2021<br />

Sonstige Hülsenfrüchte 2023<br />

Winterraps 2024<br />

Sommerraps und Rübsen 2025<br />

Sonnenblumen 2026<br />

Sojabohnen 2027<br />

Energiegetreide 2031<br />

Energierüben 2035<br />

Kartoffeln 2039<br />

Zuckerrüben 2040<br />

Grassamen 2061<br />

Prämie f. Eiweißpflanzen 2394<br />

Beihilfe f. Energiepflanzen 2398<br />

Sonstige Prämien f. Pflanzen 2399<br />

Zahlungen f. Agrarumweltmaßnahmen 2444<br />

Ausgleichszahlungen f. Umweltauflagen 2445<br />

Entschädigung der Hagelversicherung 2457<br />

Innenumsatz f. Saatgut 4099<br />

Innenumsatz f. Futtermittel 4099<br />

Lohnarbeit u. Maschinenmiete 2232<br />

Erlöse aus Landschaftspflege 2335<br />

Quelle: Eigene Darstellung


Anhang ii<br />

Anhang 2: Restriktionen Hobbytierhaltung<br />

1. Pferde:<br />

a. Nicht mehr als zwei Pferde pro 100 ha<br />

b. Nicht mehr als ein Prozent des Umsatzerlöses aus Pferdehaltung<br />

2. Rinder:<br />

a. Nicht mehr als zwei Rinder pro 100 ha<br />

b. Nicht mehr als ein Prozent der Umsatzerlöse aus der Rinderhaltung<br />

3. Schafe:<br />

a. Nicht mehr als fünf Schafe pro 100 ha<br />

b. Nicht mehr als ein Prozent der Umsatzerlöse aus der Schafhaltung<br />

4. Damtiere:<br />

a. Nicht mehr als fünf Damtiere pro 100 ha<br />

b. Nicht mehr als ein Prozent der Umsatzerlöse aus der Damtierhaltung<br />

5. Sonstige Tierproduktion:<br />

a. Nicht mehr als fünf Stück sonstige Tiere pro 100 ha<br />

b. Nicht mehr als ein Prozent der Umsatzerlöse aus sonstiger Tierproduktion


Anhang iii<br />

Anhang 3: Beispielhafte Kalkulation des Marktwertes von Gülle<br />

Produktionszweig<br />

m³/Jahr o.<br />

t/Jahr<br />

Mehrkosten f.<br />

Ausbringung<br />

pro m³ oder t<br />

kg N/m³ insgesamt<br />

anrechenbar<br />

kg N/m³<br />

Nährstoffe pro m³<br />

kg P2O5/m³<br />

kg K20/m³<br />

kg N<br />

Nährstoffe pro<br />

Platz<br />

kg P2O5<br />

kg K2O<br />

Aufwand/<br />

ha <strong>für</strong> ca.<br />

60 kg N<br />

m³/ha o. t/ha<br />

N<br />

Ausgebrachte Nährstoffmengen<br />

Mastschweine 1,50 2,54 € 4,50 70% 3,15 2,50 3,00 4,73 3,75 4,50 15,00 47,25 37,50 45,00 3,19 €<br />

Ferkelerzeugung 4,00 2,55 € 1,50 70% 1,05 0,80 1,80 4,20 3,20 7,20 25,00 26,25 12,00 27,00 -3,01 €<br />

Ferkelaufzucht 0,60 2,55 € 7,00 70% 4,90 3,50 4,00 2,94 2,10 2,40 12,00 58,80 52,50 60,00 2,55 €<br />

Jungsauenaufzucht 1,50 2,54 € 4,50 70% 3,15 2,50 3,00 4,73 3,75 4,50 15,00 47,25 37,50 45,00 3,19 €<br />

Jungeber 1,50 2,54 € 4,50 70% 3,15 2,50 3,00 4,73 3,75 4,50 15,00 47,25 37,50 45,00 3,19 €<br />

Junghennen 0,03 3,95 € 24,00 70% 16,80 17,00 14,00 0,42 0,43 0,35 3,50 58,80 255,00 210,00 0,56 €<br />

Legehennen 0,03 3,95 € 24,00 70% 16,80 17,00 14,00 0,42 0,43 0,35 3,50 58,80 255,00 210,00 0,56 €<br />

Jungmasthühner 0,01 3,65 € 17,00 40% 6,80 15,00 18,00 0,07 0,17 0,20 8,00 54,40 225,00 270,00 0,18 €<br />

Mastenten 0,11 3,48 € 8,00 40% 3,20 9,00 9,00 0,34 0,96 0,96 10,00 32,00 135,00 135,00 0,76 €<br />

Mastputen 0,08 3,48 € 8,04 40% 3,22 9,36 7,24 0,24 0,70 0,54 10,00 32,16 140,40 108,60 0,51 €<br />

Mastgänse 0,08 3,48 € 8,04 40% 3,22 9,40 7,20 0,24 0,71 0,54 10,00 32,16 141,00 108,00 0,51 €<br />

sonstiges Geflügel 0,03 3,87 € 24,00 40% 9,60 17,00 14,00 0,29 0,51 0,42 5,50 52,80 255,00 210,00 0,53 €<br />

P2O5<br />

K2O<br />

Güllewert/<br />

Tierplatz<br />

Quelle: Eigene Berechnungen


Anhang iv<br />

Anhang 4: Übersicht d. Marktwerte in den einzelnen WJ<br />

Wirtschaftsjahr WJ05/06 WJ06/07 WJ07/08 WJ08/09<br />

Nährstoffpreise<br />

€/kg N 0,69 € 0,76 € 0,88 € 1,05 €<br />

€/ kg P2O5 0,60 € 0,64 € 0,86 € 1,30 €<br />

€/kg K2O 0,33 € 0,33 € 0,45 € 0,82 €<br />

Wert d. Gülle pro Tierplatz und Jahr<br />

Mastschweine 3,19 € 3,67 € 5,60 € 9,72 €<br />

Ferkelerzeugung -3,01 € 2,58 € -0,51 € 4,27 €<br />

Ferkelaufzucht 2,55 € 2,84 € 3,94 € 6,26 €<br />

Jungsauenaufzucht 3,19 € 3,67 € 5,60 € 9,72 €<br />

Jungeber 3,19 € 3,67 € 5,60 € 9,72 €<br />

Junghennen 0,56 € 0,61 € 0,79 € 1,18 €<br />

Legehennen 0,56 € 0,61 € 0,79 € 1,18 €<br />

Jungmasthühner 0,18 € 0,19 € 0,26 € 0,42 €<br />

Mastenten 0,76 € 0,82 € 1,19 € 2,03 €<br />

Mastputen 0,51 € 0,55 € 0,80 € 1,35 €<br />

Mastgänse 0,51 € 0,55 € 0,80 € 1,35 €<br />

sonstiges Geflügel 0,53 € 0,57 € 0,76 € 1,19 €<br />

Quelle: Eigene Berechnungen


Anhang v<br />

Anhang 5: Bedarf an Arbeitskräften <strong>für</strong> Tierhaltungsformen<br />

Mastschweine<br />

Ferkelerzeugung<br />

Ferkelaufzucht<br />

Jungsauenaufzucht<br />

Jungeber<br />

Junghennen<br />

Legehennen<br />

Jungmasthühner<br />

Mastenten<br />

Mastputen<br />

Mastgänse<br />

sonstiges Geflügel<br />

Veredlungszweig Arbeitskraftstunden/Tierplatz/Jahr<br />

0,81<br />

9,30<br />

1,10<br />

0,90<br />

0,90<br />

0,05<br />

0,22<br />

0,03<br />

0,30<br />

0,11<br />

0,42<br />

0,11<br />

Quelle: Eigen Darstellung nach KTBL Wirtschaftlichkeitsrechner


Anhang vi<br />

Anhang 6: Korrelationsmatrix nach Spearman<br />

Ackerfläche 1,0000<br />

Pacht 0,3812 1,0000<br />

Ackerfläche<br />

EMZ -0,1139 0,0773 1,0000<br />

AK pro 100ha -0,8131 -0,3382 0,0759 1,0000<br />

Pacht<br />

Kosten LU pro ha -0,2698 -0,1120 0,2694 0,1665 1,0000<br />

EMZ<br />

AK pro 100ha<br />

Kosten LU pro ha<br />

Wirtschaftsjahr 2005/2006<br />

Dummy-FamAK -0,4763 -0,1418 0,0166 0,2665 0,0963 1,0000<br />

Dummy-Wachstum 0,1075 0,0848 -0,0192 -0,1260 0,0180 0,0176 1,0000<br />

Dummy-Rechtsform 0,3064 0,1596 0,0657 -0,1958 0,0670 -0,2150 -0,0001 1,0000<br />

Anteil d. Veredlung -0,0654 0,0385 -0,0990 0,1080 -0,0673 0,0608 0,0614 -0,1004 1,0000<br />

Anzahl Früchte 0,5835 0,2341 -0,1067 -0,4161 -0,1353 -0,3171 0,0798 0,2137 -0,0278 1,0000<br />

Ackerfläche 1,0000<br />

Pacht 0,3777 1,0000<br />

EMZ -0,1181 0,0607 1,0000<br />

AK pro 100ha -0,8067 -0,3137 0,0789 1,0000<br />

Kosten LU pro ha -0,2892 -0,0825 0,2632 0,1944 1,0000<br />

Wirtschaftsjahr 2006/2007<br />

Dummy-FamAK -0,4477 -0,1224 0,0032 0,2359 0,1194 1,0000<br />

Dummy-Wachstum 0,1469 0,0916 -0,0595 -0,0989 -0,0687 -0,0693 1,0000<br />

Dummy-Rechtsform 0,3039 0,1502 0,0457 -0,1878 -0,0008 -0,1821 0,1320 1,0000<br />

Anteil d. Veredlung -0,0529 0,0769 -0,0901 0,0974 -0,0470 0,1019 0,0867 -0,1028 1,0000<br />

Anzahl Früchte 0,5149 0,1718 -0,1031 -0,3544 -0,1522 -0,2109 0,1452 0,2077 -0,0269 1,0000<br />

Ackerfläche 1,0000<br />

Pacht 0,3730 1,0000<br />

EMZ -0,1190 0,0409 1,0000<br />

AK pro 100ha -0,8069 -0,3217 0,0927 1,0000<br />

Kosten LU pro ha -0,2623 -0,1199 0,2294 0,1891 1,0000<br />

Wirtschaftsjahr 2008/2009<br />

Dummy-FamAK -0,4158 -0,0822 -0,0401 0,2308 0,0842 1,0000<br />

Dummy-Wachstum 0,1689 0,0390 -0,0075 -0,1395 -0,0881 0,0011 1,0000<br />

Dummy-Rechtsform 0,3238 0,1423 0,0216 -0,1961 0,0021 -0,1545 -0,0135 1,0000<br />

Anteil d. Veredlung -0,0382 0,0819 -0,1028 0,0775 -0,0588 0,0904 0,1297 -0,0773 1,0000<br />

Anzahl Früchte 0,4523 0,2429 -0,1255 -0,3100 -0,0908 -0,2322 0,0862 0,1592 0,0263 1,0000<br />

Dummy-FamAK<br />

Dummy-Wachstum<br />

Dummy-Rechtsform<br />

Quelle: Eigene Berechnungen<br />

Anteil d. Veredlung<br />

Anzahl Früchte


Anhang vii<br />

Anhang 7: Stata-Syntax zur Aufbereitung des Rohdatensatzes<br />

///Log-File anlegen<br />

capture log close<br />

log using "logifle_datensatzgenerieren.smcl", replace<br />

set more off<br />

//Speicher erweitern<br />

clear<br />

drop _all<br />

clear matrix<br />

set matsize 5000<br />

//Datensatz mit allen Perioden erstellen<br />

*Hinweis <strong>für</strong> Datenmatching: periodeX_Y.txt --> x=Periode (1<br />

bis 4) y=Abfrageteil (Teil 1 und Teil 2)*<br />

//Globale Listen<br />

global flaechen_getr v4001_02 v4002_02 v4003_02 v4003_02<br />

v4004_02 v4005_02 v4006_02 v4007_02 v4012_02 v4017_02<br />

v4031_02 v4061_02 v4010_02 v4026_02 v4027_02<br />

global flaechen_blatt v4035_02 v4039_02 v4040_02 v4024_02<br />

v4025_02 v4020_02 v4021_02<br />

global liste_umsaetze v2001_05 v2002_05 v2003_05 v2004_05<br />

v2005_05 v2006_05 v2007_05 v2010_05 v2012_05 v2017_05<br />

v2018_05 v2020_05 v2021_05 v2023_05 v2024_05 v2025_05<br />

v2026_05 v2027_05 v2031_05 v2035_05 v2039_05 v2040_05<br />

v2061_05 v2394_05 v2398_05 v2399_05 v2444_05 v2445_05<br />

v2457_05 v2332_05 v2335_05 v4099_05 v4099_06 v2339_05<br />

v6100_07<br />

global liste_pflanzenumsaetze v2001_05 v2002_05 v2003_05<br />

v2004_05 v2005_05 v2006_05 v2007_05 v2010_05 v2012_05<br />

v2017_05 v2018_05 v2020_05 v2021_05 v2023_05 v2024_05<br />

v2025_05 v2026_05 v2027_05 v2031_05 v2035_05 v2039_05<br />

v2040_05 v2061_05<br />

global rohvariablen umsatz_pflanze AF AK VL KAP AFA<br />

v_umsatz_pflanze<br />

global mod_var lnQ lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA<br />

global inputs lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA<br />

global liste_bl BL3 BL5 BL6 BL7 BL8 BL9 BL10 BL12 BL13 BL14<br />

BL15 BL16<br />

global liste_test lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA<br />

global liste_cobb lnQ lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA<br />

global liste_trans lnQ lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA lnAF_lnAF<br />

lnAF_lnAK lnAF_lnVL lnAF_lnKAP lnAF_lnAFA lnAK_lnAK<br />

lnAK_lnVL lnAK_lnKAP lnAK_lnAFA lnVL_lnVL lnVL_lnKAP<br />

lnVL_lnAFA lnKAP_lnKAP lnKAP_lnAFA lnAFA_lnAFA<br />

global kovariablen AF Pacht EMZ AK_100ha LU_ha d_fam<br />

d_wachstum RF2 Veredlung Anzahl_Frucht<br />

global liste_elast AF AK VL KAP AFA<br />

global elast e_AF e_AK e_VL e_KAP e_AFA<br />

//Periode1 erzeugen<br />

*Teil 2 von Periode laden*<br />

insheet using "periode1_2.txt", clear


Anhang viii<br />

gen flaeche_getreide = v4001_02 + v4002_02 + v4003_02 +<br />

v4004_02 + v4005_02 + v4006_02 + v4007_02 + v4012_02 +<br />

v4017_02 + v4031_02 + v4061_02 + v4010_02 + v4026_02 +<br />

v4027_02<br />

gen flaeche_blattfruechte = v4035_02 + v4039_02 + v4040_02 +<br />

v4024_02 + v4025_02 + v4020_02 + v4021_02<br />

drop $flaechen_getr<br />

drop $flaechen_blatt<br />

save "periode1_2.dta", replace<br />

*Teil 1 von Periode laden und Umsatzerlöse der Pflanzenproduktion<br />

umbennen*<br />

insheet using "periode1_1.txt", clear<br />

foreach variable in $liste_umsaetze {<br />

rename `variable' `variable'_00<br />

}<br />

save "periode1_1.dta", replace<br />

*Umsatzerlöse aus dem Folgejahr dem aktuellen WJ zuordnen*<br />

insheet using "periode2_1.txt", clear<br />

keep betrieb $liste_umsaetze<br />

save "periode2_1.dta", replace<br />

use "periode1_1.dta", clear<br />

merge m:m betrieb using "periode2_1.dta"<br />

drop if _merge ==1| _merge ==2<br />

drop _merge<br />

save "periode1_1.dta", replace<br />

*Abfrage Teil 1 und Teil 2 matchen*<br />

use "periode1_1.dta", clear<br />

merge m:m betrieb using "periode1_2.dta"<br />

drop if _merge ==1| _merge ==2<br />

drop _merge<br />

gen byte t = 1<br />

save "periode1.dta", replace<br />

save periode1_roh.dta, replace<br />

//Periode 2 erzeugen<br />

*Teil 2 von Periode laden*<br />

insheet using "periode2_2.txt", clear<br />

gen flaeche_getreide = v4001_02 + v4002_02 + v4003_02 +<br />

v4004_02 + v4005_02 + v4006_02 + v4007_02 + v4012_02 +<br />

v4017_02 + v4031_02 + v4061_02 + v4010_02 + v4026_02 +<br />

v4027_02<br />

gen flaeche_blattfruechte = v4035_02 + v4039_02 + v4040_02 +<br />

v4024_02 + v4025_02 + v4020_02 + v4021_02<br />

drop $flaechen_getr<br />

drop $flaechen_blatt<br />

save "periode2_2.dta", replace<br />

*Teil 1 von Periode laden und Umsatzerlöse der Pflanzenproduktion<br />

umbennen*<br />

insheet using "periode2_1.txt", clear<br />

foreach variable in $liste_umsaetze {<br />

rename `variable' `variable'_00<br />

}<br />

save "periode2_1.dta", replace<br />

*Umsatzerlöse aus dem Folgejahr dem aktuellen WJ zuordnen*


Anhang ix<br />

insheet using "periode3_1.txt", clear<br />

keep betrieb $liste_umsaetze<br />

save "periode3_1.dta", replace<br />

use "periode2_1.dta", clear<br />

merge m:m betrieb using "periode3_1.dta"<br />

drop if _merge ==1| _merge ==2<br />

drop _merge<br />

save "periode2_1.dta", replace<br />

*Abfrage Teil 1 und Teil 2 matchen*<br />

use "periode2_1.dta", clear<br />

merge m:m betrieb using "periode2_2.dta"<br />

drop if _merge ==1| _merge ==2<br />

drop _merge<br />

gen byte t = 2<br />

save "periode2.dta", replace<br />

save periode2_roh.dta, replace<br />

//Periode 3 erzeugen<br />

*Teil 2 von Periode laden*<br />

insheet using "periode3_2.txt", clear<br />

gen flaeche_getreide = v4001_02 + v4002_02 + v4003_02 +<br />

v4004_02 + v4005_02 + v4006_02 + v4007_02 + v4012_02 +<br />

v4017_02 + v4031_02 + v4061_02 + v4010_02 + v4026_02 +<br />

v4027_02<br />

gen flaeche_blattfruechte = v4035_02 + v4039_02 + v4040_02 +<br />

v4024_02 + v4025_02 + v4020_02 + v4021_02<br />

drop $flaechen_getr<br />

drop $flaechen_blatt<br />

save "periode3_2.dta", replace<br />

*Teil 1 von Periode laden und Umsatzerlöse der Pflanzenproduktion<br />

umbennen*<br />

insheet using "periode3_1.txt", clear<br />

foreach variable in $liste_umsaetze {<br />

rename `variable' `variable'_00<br />

}<br />

save "periode3_1.dta", replace<br />

*Umsatzerlöse aus dem Folgejahr dem aktuellen WJ zuordnen*<br />

insheet using "periode4_1.txt", clear<br />

keep betrieb $liste_umsaetze<br />

save "periode4_1.dta", replace<br />

use "periode3_1.dta", clear<br />

merge m:m betrieb using "periode4_1.dta"<br />

drop if _merge ==1| _merge ==2<br />

drop _merge<br />

save "periode3_1.dta", replace<br />

*Abfrage Teil 1 und Teil 2 matchen*<br />

use "periode3_1.dta", clear<br />

merge m:m betrieb using "periode3_2.dta"<br />

drop if _merge ==1| _merge ==2<br />

drop _merge<br />

gen byte t = 3<br />

save "periode3.dta", replace<br />

save periode3_roh.dta, replace<br />

//Log File schließen<br />

log close


Anhang x<br />

///Variablen überprüfen<br />

forvalues p = 1/3 {<br />

capture log close<br />

//Log File anlegen<br />

log using selektion_periode`p'.smcl, replace<br />

//Periode laden<br />

use periode`p'.dta, clear<br />

*EMZ vorhanden und nicht unter 700 und nicht über 10000*<br />

drop if v0044_03 ==0 | v0044_03 ==.<br />

drop if v0044_03 =10000<br />

*Fläche vorhanden*<br />

drop if v6100_07 ==0 | v6100_07 ==.<br />

*Bundesland vorhanden*<br />

drop if v0003_02 ==0 | v0003_02 ==.<br />

*Regierungsbezirk vorhanden*<br />

drop if v0004_02 ==.<br />

*Landkreis vorhanden*<br />

drop if v0005_02 ==0 | v0005_02 ==.<br />

*Rechtsform vorhanden*<br />

drop if v0020_02 ==0 | v0020_02 ==.<br />

*Gesamtumsatzerlös vorhanden*<br />

drop if v2339_05 ==.<br />

*AK vorhanden*<br />

drop if v7099_03 ==0 | v7099_03 ==.<br />

*Überprüfen, ob Umsatzsteuersystem zur Verbuchung der Geschäftsvorfälle<br />

passt*<br />

drop if v0028_02 ==0 & v0028_02 ==.<br />

drop if v0027_02 ==0 & v0027_02 ==.<br />

drop if v0028_02 ==1 & v0027_02 ==2<br />

drop if v0028_02 ==2 & v0027_02 ==1<br />

//Güllewert berechnen !!!!!!Werte auf Aktualität überprüfen!!!!!!<br />

*Mastschweine*<br />

gen v_guelle_mastschweine = 0<br />

replace v_guelle_mastschweine = (v3134_09 + v3133_09) * 3.17<br />

if t ==1<br />

replace v_guelle_mastschweine = (v3134_09 + v3133_09) * 3.65<br />

if t ==2<br />

replace v_guelle_mastschweine = (v3134_09 + v3133_09) * 5.58<br />

if t ==3<br />

*Ferkelerzeugung*<br />

gen v_guelle_zuchtsauen = 0<br />

replace v_guelle_zuchtsauen = v3136_09 * -3.04 if t ==1<br />

replace v_guelle_zuchtsauen = v3136_09 * -2.59 if t ==2<br />

replace v_guelle_zuchtsauen = v3136_09 * -0.53 if t ==3<br />

replace v_guelle_zuchtsauen = 0 if v_guelle_zuchtsauen < 0<br />

*Ferkelaufzucht*<br />

gen v_guelle_ferkel = 0<br />

replace v_guelle_ferkel = (v3131_09 + v3130_09) * 2.54 if t<br />

==1 & v3136_09 ==0


Anhang xi<br />

replace v_guelle_ferkel = (v3131_09 + v3130_09) * 2.83 if t<br />

==2 & v3136_09 ==0<br />

replace v_guelle_ferkel = (v3131_09 + v3130_09) * 3.93 if t<br />

==3 & v3136_09 ==0<br />

*Jungsauen*<br />

gen v_guelle_jungsauen = 0<br />

replace v_guelle_jungsauen = v3135_09 * 3.17 if t ==1<br />

replace v_guelle_jungsauen = v3135_09 * 3.65 if t ==2<br />

replace v_guelle_jungsauen = v3135_09 * 5.58 if t ==3<br />

*Jungeber*<br />

gen v_guelle_jungeber = 0<br />

replace v_guelle_jungeber = v3137_09 * 3.17 if t ==1<br />

replace v_guelle_jungeber = v3137_09 * 3.65 if t ==2<br />

replace v_guelle_jungeber = v3137_09 * 5.58 if t ==3<br />

*Junghennen*<br />

gen v_guelle_junghennen = 0<br />

replace v_guelle_junghennen = v3151_09 * 0.56 if t ==1<br />

replace v_guelle_junghennen = v3151_09 * 0.61 if t ==2<br />

replace v_guelle_junghennen = v3151_09 * 0.79 if t ==3<br />

*Legehennen*<br />

gen v_guelle_legehennen = 0<br />

replace v_guelle_legehennen = v3152_09 * 0.56 if t ==1<br />

replace v_guelle_legehennen = v3152_09 * 0.61 if t ==2<br />

replace v_guelle_legehennen = v3152_09 * 0.79 if t ==3<br />

*Jungmasthühner*<br />

gen v_guelle_jungmasthuehner = 0<br />

replace v_guelle_jungmasthuehner = (v3153_09 + v3150_09) *<br />

0.17 if t ==1<br />

replace v_guelle_jungmasthuehner = (v3153_09 + v3150_09) *<br />

0.19 if t ==2<br />

replace v_guelle_jungmasthuehner = (v3153_09 + v3150_09) *<br />

0.26 if t ==3<br />

*Mastenten*<br />

gen v_guelle_mastenten = 0<br />

replace v_guelle_mastenten = v3154_09 * 0.75 if t ==1<br />

replace v_guelle_mastenten = v3154_09 * 0.82 if t ==2<br />

replace v_guelle_mastenten = v3154_09 * 1.19 if t ==3<br />

*Mastputen*<br />

gen v_guelle_mastputen = 0<br />

replace v_guelle_mastputen = v3155_09 * 0.50 if t ==1<br />

replace v_guelle_mastputen = v3155_09 * 0.55 if t ==2<br />

replace v_guelle_mastputen = v3155_09 * 0.80 if t ==3<br />

*Mastgänse*<br />

gen v_guelle_mastgaense = 0<br />

replace v_guelle_mastgaense = v3156_09 * 0.50 if t ==1<br />

replace v_guelle_mastgaense = v3156_09 * 0.55 if t ==2<br />

replace v_guelle_mastgaense = v3156_09 * 0.80 if t ==3<br />

*Geflügel*<br />

gen v_guelle_gefluegel = 0<br />

replace v_guelle_gefluegel = (v3157_09 + v3159_09) * 0.53 if t<br />

==1


Anhang xii<br />

replace v_guelle_gefluegel = (v3157_09 + v3159_09) * 0.57 if t<br />

==2<br />

replace v_guelle_gefluegel = (v3157_09 + v3159_09) * 0.76 if t<br />

==3<br />

*Güllewert insgesamt*<br />

gen v_guelle = v_guelle_mastschwein + v_guelle_zuchtsauen +<br />

v_guelle_ferkel + v_guelle_jungsauen + v_guelle_jungeber +<br />

v_guelle_junghennen + v_guelle_legehennen +<br />

v_guelle_jungmasthuehner + v_guelle_mastenten +<br />

v_guelle_mastputen + v_guelle_mastgaense +<br />

v_guelle_gefluegel<br />

//Variablen generieren<br />

*Gesamtumsatz des Unternehmens aus ldw. Produktion*<br />

gen umsatz = v2339_05<br />

*Umsatzerlös Marktfrucht <strong>für</strong> Selektion*<br />

gen v_umsatz_pflanze = v2001_05_00 + v2002_05_00 + v2003_05_00<br />

+ v2004_05_00 + v2005_05_00 + v2006_05_00 + v2007_05_00 +<br />

v2010_05_00 + v2012_05_00 + v2017_05_00 + v2018_05_00 +<br />

v2020_05_00 + v2021_05_00 + v2023_05_00 + v2024_05_00 +<br />

v2025_05_00 + v2026_05_00 + v2027_05_00 + v2031_05_00 +<br />

v2035_05_00 + v2039_05_00 + v2040_05_00 + v2061_05_00 +<br />

v2394_05_00 + v2398_05_00 + v2399_05_00 + v2444_05_00 +<br />

v2445_05_00 + v2457_05_00 + v4099_05_00 + v4099_06_00 +<br />

v2332_05_00 + v2335_05_00<br />

*Umsatzerlöse der Pflanzenproduktion als Output*<br />

gen umsatz_getreide = v2004_05 + v2007_05 + v2012_05 +<br />

v2017_05 + v2031_05 + v2035_05 + v4099_05<br />

gen umsatz_weizen = v2001_05 + v2002_05 + v2003_05<br />

gen umsatz_wgerste = v2005_05<br />

gen umsatz_sgerste = v2006_05<br />

gen umsatz_kmais = v2010_05<br />

gen umsatz_getreidesaatgut = v4099_06<br />

gen umsatz_raps = v2024_05 + v2025_05<br />

gen umsatz_zrueben = v2040_05<br />

gen umsatz_kartoffel = v2039_05<br />

gen umsatz_sonstige = v2018_05 + v2020_05 + v2021_05 +<br />

v2023_05 + v2026_05 + v2027_05 + v2061_05<br />

gen umsatz_geld = v2394_05 + v2398_05 + v2399_05 + v2444_05 +<br />

v2445_05 + v2457_05<br />

//Zählen der verschiedenen Früchte<br />

gen Anzahl_Frucht = 0<br />

foreach frucht in $liste_pflanzenumsaetze {<br />

replace Anzahl_Frucht = Anzahl_Frucht + 1 if `frucht' > 5000<br />

}<br />

//Deflationieren auf Vorjahresniveau !!!!!!Werte auf Aktualität<br />

überprüfen!!!!!!<br />

*Getreide allgemein*<br />

replace umsatz_getreide = umsatz_getreide / (1+0.19) if t ==1<br />

replace umsatz_getreide = umsatz_getreide / (1+0.64) if t ==2<br />

replace umsatz_getreide = umsatz_getreide / (1-0.06) if t ==3<br />

*Weizen*<br />

replace umsatz_weizen = umsatz_weizen / (1+0.20) if t ==1<br />

replace umsatz_weizen = umsatz_weizen / (1+0.65) if t ==2


Anhang xiii<br />

replace umsatz_weizen = umsatz_weizen / (1-0.04) if t ==3<br />

*Wintergerste*<br />

replace umsatz_wgerste = umsatz_wgerste / (1+0.07) if t ==1<br />

replace umsatz_wgerste = umsatz_wgerste / (1+0.65) if t ==2<br />

replace umsatz_wgerste = umsatz_wgerste / (1+0.04) if t ==3<br />

*Sommergerste*<br />

replace umsatz_sgerste = umsatz_sgerste / (1+0.12) if t ==1<br />

replace umsatz_sgerste = umsatz_sgerste / (1+0.76) if t ==2<br />

replace umsatz_sgerste = umsatz_sgerste / (1-0.02) if t ==3<br />

*Körnermais*<br />

replace umsatz_kmais = umsatz_kmais / (1+0.29) if t ==1<br />

replace umsatz_kmais = umsatz_kmais / (1+0.42) if t ==2<br />

replace umsatz_kmais = umsatz_kmais / (1-0.31) if t ==3<br />

*Getreidesaatgut*<br />

replace umsatz_getreidesaatgut = umsatz_getreidesaatgut /<br />

(1+0.09) if t ==1<br />

replace umsatz_getreidesaatgut = umsatz_getreidesaatgut /<br />

(1+0.28) if t ==2<br />

replace umsatz_getreidesaatgut = umsatz_getreidesaatgut / (1-<br />

0.01) if t ==3<br />

*Raps*<br />

replace umsatz_raps = umsatz_raps / (1+0.21) if t ==1<br />

replace umsatz_raps = umsatz_raps / (1+0.24) if t ==2<br />

replace umsatz_raps = umsatz_raps / (1+0.34) if t ==3<br />

*Zuckerrüben*<br />

replace umsatz_zrueben = umsatz_zrueben / (1-0.13) if t ==1<br />

replace umsatz_zrueben = umsatz_zrueben / (1-0.08) if t ==2<br />

replace umsatz_zrueben = umsatz_zrueben / (1-0.06) if t ==3<br />

*Kartoffel*<br />

replace umsatz_kartoffel = umsatz_kartoffel / (1+0.83) if t<br />

==1<br />

replace umsatz_kartoffel = umsatz_kartoffel / (1-0.04) if t<br />

==2<br />

replace umsatz_kartoffel = umsatz_kartoffel / (1-0.24) if t<br />

==3<br />

*Sonstige*<br />

replace umsatz_sonstige = umsatz_sonstige / (1+0.15) if t ==1<br />

replace umsatz_sonstige = umsatz_sonstige / (1+0.20) if t ==2<br />

replace umsatz_sonstige = umsatz_sonstige / (1+0.00) if t ==3<br />

*Pflanzenbezogene Prämien*<br />

replace umsatz_geld = umsatz_geld / (1+0.02) if t ==1<br />

replace umsatz_geld = umsatz_geld / (1+0.02) if t ==2<br />

replace umsatz_geld = umsatz_geld / (1+0.03) if t ==3<br />

*Aufsummierter Umsatz der Pflanzenproduktion aus dem Folgejahr*<br />

gen umsatz_pflanze = umsatz_getreide + umsatz_weizen + umsatz_wgerste<br />

+ umsatz_sgerste + umsatz_kmais + umsatz_getreidesaatgut<br />

+ umsatz_raps + umsatz_zrueben + umsatz_kartoffel<br />

+ umsatz_sonstige + umsatz_geld<br />

*Vorleistung Marktfrucht*<br />

gen VL = (v2509_05 + v2539_05 + v2559_05 + (v2773_05 -<br />

v2380_05) + v2774_05)*-1 + v_guelle<br />

drop if VL < 0<br />

*sonsitger Kapitalaufwand Marktfrucht*<br />

gen KAP = (v2598_05 + v2832_05 + v2833_05 + v2765_05 +<br />

v2767_05 + v2782_05 + v2810_05 + v2817_05 + v2841_05 +<br />

v2842_05 + v2849_05)*-1


Anhang xiv<br />

*Aufwand <strong>für</strong> Abschreibung*<br />

gen AFA = v3022_09 + v3031_09 + v3041_09 + v3043_09 + v3048_09<br />

replace AFA = 1 if AFA < 1| AFA ==.<br />

*Pachtanteil generieren*<br />

gen Pacht = v6100_05/v6100_07_00<br />

drop if v6100_05 > v6100_07_00<br />

*Veredlungsgrad generieren*<br />

gen Veredlung = v2199_05 / umsatz<br />

*Aufwand PSM/ ha*<br />

gen PSM_ha = v2559_05 / v6100_07_00<br />

*Aufwand Dünger/ ha*<br />

gen Duenger_ha = v2539_05 / v6100_07_00<br />

*Arbeitskräfte von Bedarf <strong>für</strong> Tierhaltung bereinigen*<br />

gen AK = (v7099_03 * 1800 - (v3134_09 + v3133_09) * 0.81 -<br />

v3136_09 * 9.3 - (v3131_09 + v3130_09) * 1.1 - v3135_09 *<br />

0.9 - v3137_09 * 0.9 - v3151_09 * 0.05 - v3152_09 * 0.22 -<br />

(v3153_09 + v3150_09) * 0.03 - v3154_09 * 0.3 - v3155_09 *<br />

0.11 - v3156_09 * 0.42 - (v3157_09 + v3159_09) * 0.11) /1800<br />

///Betriebe selektieren---------------------------------------<br />

-----------------------------<br />

//Spezifikation von Marktfruchtbetrieben<br />

*min. 60% d. Umsatzerlöse aus Marktfruchtbau*<br />

drop if umsatz_pflanze 0.4<br />

//Fruchtfolge Restriktion*<br />

*Überprüfung der Flächen Variable*<br />

drop if flaeche_blattfruechte + flaeche_getreide > v6100_07<br />

*max. 50% Blattfrüchte*<br />

drop if flaeche_blattfruechte > v6100_07 * 0.5<br />

*max. 100% Getreide*<br />

drop if flaeche_getreide > v6100_07 * 1<br />

//keine anderen Anbauarten<br />

*kein Obstbau*<br />

drop if v2209_05 > 0<br />

*kein Gartenbau*<br />

drop if v2269_05 > 0<br />

*kein Weinbau*<br />

drop if v2299_05 > 0<br />

*Handel und Dienstleistungen max. 10% der Umsatzerlöse*<br />

drop if v2337_05 >= umsatz * 0.1<br />

*Forstwirtschaft und Jagd max. 5% der Umsatzerlöse*<br />

drop if v2309_05 >= umsatz * 0.05<br />

*Fischerei max. 5% der Umsatzerlöse*<br />

drop if v2319_05 >= umsatz * 0.05<br />

//Restriktionen <strong>für</strong> die Hobbytierhaltung


Anhang xv<br />

//Pferde<br />

*nicht mehr als 2 Pferde pro 100 ha*<br />

drop if v3109_09 / (v6100_07 / 100) >= 2<br />

*nicht mehr als 1% des Umsatzes aus Pferden*<br />

drop if v2109_05 >= umsatz * 0.01<br />

//Rinder<br />

*nicht mehr als 2 Rinder pro 100 ha*<br />

drop if v3129_09 / (v6100_07 / 100) >= 2<br />

*nicht mehr als 1% des Umsatzes aus Rindern*<br />

drop if v2129_05 >= umsatz * 0.01<br />

//Schafe<br />

*nicht mehr als 5 Schafe pro 100 ha*<br />

drop if v3149_09 / (v6100_07 / 100) >= 5<br />

*nicht mehr als 1% des Umsatzes aus Schafen*<br />

drop if v2149_05 >= umsatz * 0.01<br />

//Damtiere<br />

*nicht mehr als 5 Damtiere pro 100 ha*<br />

drop if v3169_09 / (v6100_07 / 100) >= 5<br />

*nicht mehr als 1% des Umsatzes aus Damtieren*<br />

drop if v2169_05 >= umsatz * 0.01<br />

//sonstige Tierproduktion<br />

*nicht mehr als 5 Stück sonstige Tiere*<br />

drop if v3198_09 / (v6100_07 / 100) >= 5<br />

*nicht mehr als 1% des Umsatzes aus sonstiger Tierproduktion*<br />

drop if v2198_05 >= umsatz * 0.01<br />

//Dummy Variablen <strong>für</strong> die Bundesländer<br />

local i 1<br />

while `i' 0.05<br />

//Dummy <strong>für</strong> reine Familien AK Betriebe*<br />

gen d_fam = 0<br />

replace d_fam = 1 if v7098_03 ==0<br />

//Dummy <strong>für</strong> Flächenwachstum eines Betriebes --> ein Betrieb<br />

gilt dann als Wachstumsbetrieb, wenn er mindestens 1% Flächenwachstum<br />

realisiert hat!


Anhang xvi<br />

gen wachstum = (v6100_07 - v6100_07_00) / v6100_07_00<br />

gen byte d_wachstum = 0<br />

replace d_wachstum = 1 if wachstum > 0<br />

//Dummy Variable <strong>für</strong> reinen Pachtbetrieb<br />

gen byte d_pacht = 0<br />

replace d_pacht = 1 if Pacht ==1<br />

//Variablen generieren und umbenennen<br />

*Lohnunternehmerkosten pro ha*<br />

gen LU_ha = (v2782_05 / v6100_07)*-1<br />

*AK pro 100 ha*<br />

gen AK_100ha = v7099_03 / (v6100_07_00 / 100)<br />

*Variablen umbenennen*<br />

rename v6100_07_00 AF<br />

rename v0044_03 EMZ<br />

rename v0003_02 BL<br />

rename v0004_02 RegB<br />

rename v0005_02 LK<br />

*Logarithmieren der Variablen*<br />

gen output = umsatz_pflanze<br />

gen lnQ = log(output)<br />

gen lnAF = log(AF)<br />

gen lnAK = log(AK)<br />

gen lnVL = log(VL)<br />

gen lnKAP = log(KAP)<br />

gen lnAFA = log(AFA)<br />

//Kreuzterme bilden<br />

gen lnAF_lnAF = lnAF * lnAF<br />

gen lnAF_lnAK = lnAF * lnAK<br />

gen lnAF_lnVL = lnAF * lnVL<br />

gen lnAF_lnKAP = lnAF * lnKAP<br />

gen lnAF_lnAFA = lnAF* lnAFA<br />

gen lnAK_lnAK = lnAK * lnAK<br />

gen lnAK_lnVL = lnAK * lnVL<br />

gen lnAK_lnKAP = lnAK * lnKAP<br />

gen lnAK_lnAFA = lnAK * lnAFA<br />

gen lnVL_lnVL = lnVL * lnVL<br />

gen lnVL_lnKAP = lnVL * lnKAP<br />

gen lnVL_lnAFA = lnVL * lnAFA<br />

gen lnKAP_lnKAP = lnKAP * lnKAP<br />

gen lnKAP_lnAFA = lnKAP * lnAFA<br />

gen lnAFA_lnAFA = lnAFA * lnAFA<br />

//Datensatz abspeichern<br />

save periode`p'.dta, replace<br />

log close<br />

}<br />

//Betriebe so selektieren, dass sie in allen 3 Perioden vorhanden<br />

sind


Anhang xvii<br />

use periode1.dta, clear<br />

append using periode2.dta<br />

append using periode3.dta<br />

*Nur Betriebe, die in allen Perioden vorhanden sind im Datensatz<br />

lassen*<br />

quietly: count<br />

local ende1 = r(N)<br />

local ende2 = `ende1'<br />

local i = 1<br />

while `i' < `ende2' {<br />

local betriebsnr = betrieb in `i'<br />

quietly: count if betrieb == `betriebsnr'<br />

if r(N) < 3 {<br />

drop if betrieb == `betriebsnr'<br />

local i = `i' -1<br />

}<br />

dis "Zeile: " `i'<br />

dis "Betrieb: " `betriebsnr'<br />

quietly: count<br />

local ende2 = r(N)<br />

local i = `i' +1<br />

}<br />

display `ende1' - `ende2'<br />

*Datensatz speichern*<br />

save datensatz_insgesamt.dta, replace<br />

//Datensätze <strong>für</strong> Frontier 4.1 erstellen<br />

//Verschiede Datensätze erstellen<br />

*gesamten Datensatz <strong>für</strong> Panel-Analyse speichern*<br />

keep betrieb t $liste_trans $kovariablen<br />

order betrieb t $liste_trans $kovariablen<br />

sort betrieb<br />

save panel_datensatz_trans.dta, replace<br />

use datensatz_insgesamt.dta, clear<br />

keep betrieb t $liste_cobb $kovariablen<br />

order betrieb t $liste_cobb $kovariablen<br />

sort betrieb<br />

save panel_datensatz_cobb.dta, replace<br />

*Datensätze <strong>für</strong> die Perioden-Analyse in Stata speichern*<br />

forvalues a = 1/3 {<br />

use datensatz_insgesamt.dta, clear<br />

drop if t != `a'<br />

save periode`a'.dta, replace<br />

}<br />

//Datensätze der einzelnen Perioden<br />

forvalues a = 1/3 {<br />

use periode`a'.dta, clear<br />

replace t = 1<br />

keep betrieb t $liste_cobb $kovariablen<br />

order betrieb t $liste_cobb $kovariablen<br />

sort betrieb<br />

//jeweilige Periode laden<br />

save periode_frontier`a'.dta, replace<br />

}


Anhang xviii<br />

Anhang 8: Stata-Syntax zur Aufbereitung der Frontier 4.1 Ergebnisse<br />

//Log File anlegen<br />

set more off<br />

capture log close<br />

log using logfile_deskrip_panel.smcl, replace<br />

//Globale Listen<br />

global liste_cobb lnQ lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA<br />

global hetliste_cobb lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA<br />

global liste_trans lnQ lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA lnAF_lnAF<br />

lnAF_lnAK lnAF_lnVL lnAF_lnKAP lnAF_lnAFA lnAK_lnAK<br />

lnAK_lnVL lnAK_lnKAP lnAK_lnAFA lnVL_lnVL lnVL_lnKAP<br />

lnVL_lnAFA lnKAP_lnKAP lnKAP_lnAFA lnAFA_lnAFA<br />

global hetliste_trans lnAF lnAK lnVL lnKAP lnAFA lnAF_lnAF<br />

lnAF_lnAK lnAF_lnVL lnAF_lnKAP lnAF_lnAFA lnAK_lnAK<br />

lnAK_lnVL lnAK_lnKAP lnAK_lnAFA lnVL_lnVL lnVL_lnKAP<br />

lnVL_lnAFA lnKAP_lnKAP lnKAP_lnAFA lnAFA_lnAFA<br />

global variablen AF AK_100ha LU_ha d_fam d_wachstum Veredlung<br />

Pacht Anzahl_Frucht RF2 EMZ PSM_ha Duenger_ha VL KAP AFA BL<br />

global spiegel AF AK_100ha FamAK LU_ha Anzahl_Frucht Veredlung<br />

Pacht EMZ AFA_ha PSM_ha Duenger_ha<br />

global rohvariablen umsatz_pflanze AF AK VL KAP AFA<br />

v_umsatz_pflanze<br />

global kovariablen AF Pacht EMZ AK_100ha LU_ha d_fam<br />

d_wachstum RF2 Veredlung Anzahl_Frucht<br />

global koeffizienten _blnaf _blnak _blnvl _blnkap _blnafa<br />

_blnaf_lnaf _blnaf_lnak _blnaf_lnvl _blnaf_lnkap<br />

_blnaf_lnafa _blnak_lnak _blnak_lnvl _blnak_lnkap<br />

_blnak_lnafa _blnvl_lnvl _blnvl_lnkap _blnvl_lnafa<br />

_blnkap_lnkap _blnkap_lnafa _blnafa_lnafa<br />

global liste_elast AF AK VL KAP AFA<br />

global elast e_AF e_AK e_VL e_KAP e_AFA<br />

//Effizienzwerte laden<br />

insheet using eff_2.txt, clear<br />

keep betrieb t eff_2<br />

save eff_2.dta, replace<br />

//Datensatzerstellen<br />

forvalues a = 1/3 {<br />

use datensatz_insgesamt.dta, clear<br />

keep if t == `a'<br />

save periode_panel`a'.dta, replace<br />

use eff_2.dta, clear<br />

keep if t == `a'<br />

save eff_2_tmp.dta, replace<br />

use periode_panel`a'.dta, clear<br />

merge m:m betrieb using eff_2_tmp.dta<br />

drop _merge<br />

save periode_panel`a'.dta, replace<br />

}<br />

use periode_panel1.dta, clear<br />

append using periode_panel2.dta<br />

append using periode_panel3.dta<br />

//Variablen <strong>für</strong> Betriebsspiegel*<br />

gen FamAK = AK - v7098_03<br />

gen VL_ha = VL / AF


Anhang xix<br />

gen KAP_ha = KAP / AF<br />

gen AFA_ha = AFA / AF<br />

replace PSM_ha = PSM_ha * -1<br />

replace Duenger_ha = Duenger_ha * -1<br />

//Variablen labeln<br />

label define BLlb 1 "Schleswig-Holstein" 2 "Hamburg" 3 "Niedersachsen"<br />

4 "Bremen" 5 "Nordrhein-Westfalen" 6 "Hessen" 7<br />

"Rheinland-Pfalz" 8 "Baden-Württemberg" 9 "Bayern" 10 "Saarland"<br />

11 "Berlin" 12 "Brandenburg" 13 "Mecklenburg-<br />

Vorpommern" 14 "Sachsen" 15 "Sachsen-Anhalt" 16 "Thüringen"<br />

label values BL BLlb<br />

replace RF = 12 if RF ==13<br />

label define RFlb 11 "Einzelunternehmen" 12 "GbR" 14 "OHG" 15<br />

"KG" 16 "sonstige Personengesellschaften" 17 "GmbH&CoKG" 61<br />

"e.V." 62 "e.G." 63 "GmbH" 64 "AG" 66 "sonstige Rechtsformen"<br />

label values RF RFlb<br />

//Statistik des Datensatzes ----------------------------------<br />

------------------------------------------------------------<br />

----<br />

//Percentile einteilen<br />

sum $spiegel, d<br />

sum eff_2, d<br />

centile eff_2, centile(15 85)<br />

scalar eff_schlecht_25 = r(c_1)<br />

scalar eff_besten_25 = r(c_2)<br />

save datensatz_final.dta, replace<br />

//Test auf Heteroskeasdizität<br />

*Cobb-Douglas-Funktion*<br />

regress $liste_cobb<br />

hettest<br />

foreach variable in $hetliste_cobb {<br />

hettest `variable'<br />

}<br />

*Translog-Funktion*<br />

regress $liste_trans<br />

hettest<br />

foreach variable in $hetliste_trans {<br />

hettest `variable'<br />

}<br />

//Durchschnitt über alles<br />

mean $spiegel if t ==3<br />

tab BL if t ==3<br />

// Anzahl der 25% besten und schlechtesten Betriebe ingesamt<br />

*Besten*<br />

count if eff_2 > eff_besten_25<br />

*Schlechtesten*<br />

count if eff_2 < eff_schlecht_25<br />

//Regelmäßigkeit der Betriebe überprüfen<br />

*25% besten*<br />

keep if eff_2 > eff_besten_25<br />

*Nur Betriebe, die in allen Perioden vorhanden sind im Datensatz<br />

lassen*<br />

quietly: count<br />

local ende1 = r(N)


Anhang xx<br />

local ende2 = `ende1'<br />

local i = 1<br />

quietly while `i' < `ende2' {<br />

local betriebsnr = betrieb in `i'<br />

quietly: count if betrieb == `betriebsnr'<br />

if r(N) < 3 {<br />

drop if betrieb == `betriebsnr'<br />

local i = `i' -1<br />

}<br />

dis "Zeile: " `i'<br />

dis "Betrieb: " `betriebsnr'<br />

quietly: count<br />

local ende2 = r(N)<br />

local i = `i' +1<br />

}<br />

display `ende1' - `ende2'<br />

gen id = 1<br />

save datensatz_25besten.dta, replace<br />

*25 % schlechtesten*<br />

use datensatz_final.dta, clear<br />

keep if eff_2 < eff_schlecht_25<br />

*Nur Betriebe, die in allen Perioden vorhanden sind im Datensatz<br />

lassen*<br />

quietly: count<br />

local ende1 = r(N)<br />

local ende2 = `ende1'<br />

local i = 1<br />

quietly while `i' < `ende2' {<br />

local betriebsnr = betrieb in `i'<br />

quietly: count if betrieb == `betriebsnr'<br />

if r(N) < 3 {<br />

drop if betrieb == `betriebsnr'<br />

local i = `i' -1<br />

}<br />

dis "Zeile: " `i'<br />

dis "Betrieb: " `betriebsnr'<br />

quietly: count<br />

local ende2 = r(N)<br />

local i = `i' +1<br />

}<br />

display `ende1' - `ende2'<br />

gen id = 2<br />

save datensatz_25schlecht.dta, replace<br />

//Neuen Datensatz mit 25% Besten und schlechten erzeugen Hinweis:<br />

Variable id: 1 --> 25 besten; 2 --> 25 schlechtesten<br />

use datensatz_25besten.dta, clear<br />

append using datensatz_25schlecht.dta<br />

save daten_25quantile.dta, replace<br />

forvalues t = 1/3 {<br />

use daten_25quantile.dta, clear<br />

keep if t == `t'<br />

local a =1<br />

//Betriebsspiegel<br />

*Anzahl an Veredlungsbetrieben*<br />

count if Veredlung > 0 & id == `a'


Anhang xxi<br />

*Betriebsspiegel der 25% effizientesten*<br />

mean $spiegel if id == `a'<br />

tab BL if id == `a'<br />

}<br />

forvalues t = 1/3 {<br />

use daten_25quantile.dta, clear<br />

keep if t == `t'<br />

local a =2<br />

//Betriebsspiegel<br />

*Anzahl an Veredlungsbetrieben*<br />

count if Veredlung > 0 & id == `a'<br />

*Betriebsspiegel der 25% ineffizientesten*<br />

mean $spiegel if id == `a'<br />

tab BL if id == `a'<br />

}<br />

//Elastizitäten am Stichprobenmittelwert berechnen<br />

//Koeffienten laden<br />

insheet using koeffizienten.txt, clear<br />

foreach variable in $koeffizienten {<br />

scalar `variable' = `variable'<br />

}<br />

//Datensatz laden<br />

use datensatz_final.dta, clear<br />

//Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman<br />

forvalues t = 1/3 {<br />

spearman $hetliste_cobb if t==`t'<br />

spearman $kovariablen if t==`t'<br />

}<br />

//Mittelwerte der Einzelnen Variablen erzeugen --> dient zur<br />

Berechnung der Elastizitäten*<br />

foreach variable in $rohvariablen {<br />

capture mean `variable'<br />

matrix tmp = e(b)<br />

scalar m_`variable' = tmp[1,1]<br />

scalar m_`variable' = log(m_`variable')<br />

}<br />

scalar list<br />

//Skalare berechnen<br />

scalar AF = _blnaf + 2 * _blnaf_lnaf * m_AF + _blnaf_lnak *<br />

m_AK + _blnaf_lnvl * m_VL + _blnaf_lnkap * m_KAP +<br />

_blnaf_lnafa * m_AFA<br />

scalar AK = _blnak + 2 * _blnak_lnak * m_AK + _blnaf_lnak *<br />

m_AF + _blnak_lnvl * m_VL + _blnak_lnkap * m_KAP +<br />

_blnak_lnafa * m_AFA<br />

scalar VL = _blnvl + 2 * _blnvl_lnvl * m_VL + _blnaf_lnvl *<br />

m_AF + _blnak_lnvl * m_AK + _blnvl_lnkap * m_KAP +<br />

_blnvl_lnafa * m_AFA<br />

scalar KAP = _blnkap + 2 * _blnkap_lnkap * m_KAP +<br />

_blnaf_lnkap * m_AF + _blnak_lnkap * m_AK + _blnvl_lnkap *<br />

m_VL + _blnkap_lnafa * m_AFA<br />

scalar AFA = _blnafa + 2 * _blnafa_lnafa * m_AFA +<br />

_blnaf_lnafa * m_AF + _blnak_lnafa * m_AK + _blnvl_lnafa *<br />

m_VL + _blnkap_lnafa * m_KAP<br />

scalar list AF<br />

scalar list AK<br />

scalar list VL<br />

scalar list KAP<br />

scalar list AFA


Anhang xxii<br />

// Elastizitäten an jedem Datenpunkt<br />

foreach variable in $liste_elast {<br />

generate e_`variable' = 0<br />

}<br />

capture count<br />

local ende = r(N)<br />

local i = 1<br />

while `i'


Literaturverzeichnis xxiii<br />

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Erklärung xxix<br />

Erklärung<br />

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde<br />

Hilfe angefertigt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel<br />

verwendet habe.<br />

Die eingereichte schriftliche Fassung der Arbeit entspricht der auf dem elektroni-<br />

schen Speichermedium.<br />

Weiterhin versichere ich, dass diese Arbeit noch nicht als Abschlussarbeit an<br />

anderer Stelle vorgelegen hat.<br />

Kiel im Januar 2013,<br />

Hauke Krüger


Letzte Seite<br />

Letzte Seite<br />

Golombs Merksätze über mathematische Modelle:<br />

1. Verwechsel Modelle nicht mit der Realität!<br />

(Iss nicht die Speisekarte.)<br />

2. Benutze Modelle nur <strong>für</strong> ihren Zweck!<br />

(Spring nicht in das Nichtschwimmerbecken.)<br />

3. Klebe nicht an schlechten Modellen!<br />

(Es hat keinen Sinn, toten Pferden die Peitsche zu geben.)

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