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Arbejdsspørgsmål - Aarhus Teater

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UDDRAG FRA DET OPRINDELIGE<br />

TYSKE MANUSKRIPT<br />

hen, sieht er seinen alten akademischen Freund,<br />

Dom Rodrigo, Marquis von Posa, der eben jetzt von<br />

Brüssel nach Aranjuez anlangte, durch die Allee<br />

herabkommen.)<br />

[Bearbeiten] Zweiter Auftritt<br />

[1, 118]<br />

Karlos. Der Marquis.<br />

Karlos.<br />

Was seh ich? O ihr guten Geister!<br />

Mein Rodrigo!<br />

Marquis.<br />

(dem Prinzen um den Hals fallend)<br />

Mein Karlos!<br />

Karlos.<br />

Ist es möglich?<br />

Ists wahr? Ists wirklich? bist du’s? – O du bists?<br />

Ich drück an meine Seele dich. Ich fühle<br />

die deinige allmächtig an mir schlagen.<br />

O jetzt ist alles wieder gut. In dieser<br />

Umarmung ist mein krankes Herz genesen.<br />

In meinem Mark ist Ewigkeit. Ich liege<br />

am Herzen meines Rodrigo.<br />

Marquis.<br />

Ihr krankes,<br />

ihr krankes Herz? – Und was ist wieder gut?<br />

Was ists, das wieder gut zu werden brauchte?<br />

Sie hören, was mich stutzen macht.<br />

Karlos.<br />

Und was<br />

bringt dich so unverhoft aus Brüsel wieder?<br />

Wem dank ich diese Ueberraschung? – Wem?<br />

[1, 119] ich frage noch? – – Verzeih dem Freudetrunknen,<br />

erhabne Vorsicht, diese Lästerung – –<br />

Wem sonst, als dir Allgütigste? Du wußtest<br />

daß Karlos ohne Engel war, du sandtest<br />

mir diesen, diesen, und ich frage noch?<br />

Marquis.<br />

Vergebung, Prinz, wenn ich diß stürmische<br />

Entzücken mit Bestürzung nur erwiedre.<br />

So war es nicht, wie Posa Philips Sohn<br />

erwartete – so fürchterlich umarmte<br />

mich Karl noch nie. Ein unnatürlich Roth<br />

entzündet sich auf ihren blassen Wangen<br />

und ihre Lippen brennen fieberhaft.<br />

Was muß ich glauben, theurer Prinz? – Das ist<br />

der löwenkühne Jüngling nicht, zu dem<br />

ein unterdrücktes Heldenvolk mich sendet.<br />

Jetzt Prinz steh ich als Rodrigo nicht hier,<br />

nicht als des Knaben Karlos Spielgeselle,<br />

ein Abgeordneter der ganzen Menschheit<br />

umarm ich sie – es sind die flandrischen<br />

Provinzen, die an ihrem Hals jetzt weinen,<br />

und feierlich um Rettung sie bestürmen.<br />

Der Tag ist da, der schreckenvolle Tag,<br />

der ohne Hoffnung ihre Freiheit endigt.<br />

Tirannisch wühlt Dom Philipp in dem Herzen<br />

des freigeborenen Brabants.<br />

Verderben<br />

droht ihrem Haupt, der Einsturz ihren Kirchen,<br />

wenn Herzog Alba, Gottes Strafgericht,<br />

[1, 120] des Fanatismus rauher Henkersknecht,<br />

vor Brüßel rückt, und ihren Glauben mustert.<br />

Auf Kaiser Karls glorwürd’gem Enkel ruht<br />

die lezte Hoffnung dieser edlen Lande.<br />

Sie stürzt dahin, wenn sein erhabnes Herz<br />

vergessen hat, für Menschlichkeit zu schlagen.<br />

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