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Arbejdsspørgsmål - Aarhus Teater

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UDDRAG FRA DET OPRINDELIGE<br />

TYSKE MANUSKRIPT<br />

aus beiden Indien herüberfrohnt,<br />

ob er vielleicht den Henker seines Karls<br />

damit bestechen kann? – Seht rings herum –<br />

Diß Paradies rief euer großer König<br />

in eine fürchterliche Wildniß her –<br />

er rufe doch – sein Karlos läßt ihn bitten –<br />

ein Lächeln auf mein Angesicht.<br />

Domingo.<br />

Er wird’s.<br />

Nur brechen sie diß grauenvolle Schweigen,<br />

nur öfnen sie ihr Herz dem Vaterherzen.<br />

Was Karl dem Philipp anvertraut, wird ja<br />

der König ihm gewähren.<br />

Karlos.<br />

Wird er das? –<br />

Weh mir, und wenn er wollte – kann er das?<br />

und wenn ich mit des Todes leztem Lechzen<br />

es foderte? wenn der erhörte Wunsch<br />

[1, 104] den schon entwichnen Geist aus der Behausung<br />

des Grabs zurücke hohlte? – Nimmermehr.<br />

Domingo.<br />

Ich zittre Prinz – Was sagt mir dieses Räzel?<br />

Karlos.<br />

Bin ich nicht eines großen Königs Sohn?<br />

Mit halben Welten theil ich meinen Vater,<br />

und dennoch soll an einem einz´gen Wunsch<br />

der große Königssohn zu Tode schmachten?<br />

O welch ein Wunsch – – und doch – ich will ja wenig<br />

–<br />

will ja nicht mehr, als ich mit so viel Armen<br />

umreichen kann – –<br />

Domingo.<br />

Wie! Wär es möglich Prinz?<br />

Wär’ noch ein Wunsch zurücke, den der Himmel<br />

Dem liebsten seiner Söhne weigerte? –<br />

Ich stand dabei, als in Toledos Mauren<br />

Der stolze Karl die Huldigung empfieng,<br />

Als graue Fürsten sich zu dem Handkuß wankten,<br />

Und jezt in einem – einem Niederfall<br />

Sechs Königreiche ihm zu Füßen lagen.<br />

Ich stand, und sah das junge stolze Blut<br />

in seine Wangen steigen, seinen Busen<br />

von fürstlichen Entschlüssen wallen, sah<br />

sein trunknes Aug durch die Versammlung fliegen,<br />

In Wollust brechen – Prinz – und dieses Aug<br />

sprach laut: ich bin gesättigt!<br />

[1, 105] Karlos.<br />

(nach einem tiefen Nachdenken)<br />

Jener Stunde<br />

vergeß ich nie – mit jener Stunde fieng<br />

Mein Leben an – sie floh – es war vollendet.<br />

Domingo.<br />

Vollendet Prinz? – ein mattes Vorgefühl<br />

der königlichen Zukunft – –<br />

Karlos.<br />

Es ist aus.<br />

Wenn schon das Kind von Diademen träumte,<br />

was kann der Jüngling wünschen?<br />

Domingo.<br />

(der ihn laurend ansieht)<br />

sie zu tragen?<br />

Karlos.<br />

Verwegner Mensch – Ihr sprecht mit Philipps Sohn,<br />

nichts mehr davon – mir schauert vor dem Morgen,<br />

der hinter meines Vaters Sarge nur<br />

mir scheinen kann<br />

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