13.07.2015 Views

Günther Hänse FLURNAMENKUNDE UND ...

Günther Hänse FLURNAMENKUNDE UND ...

Günther Hänse FLURNAMENKUNDE UND ...

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

wärtigen Form des Bachnamens würde es sich dann um eine Rückbildung ausdem Ortsnamen handeln: Nörbach = Nohrabach. Die Form Nör(r)- erklärte sichdurch Anlehnung an andere Ableitungen von "Nohra, in denen -öebenfallsgebräuchwar, wie ein Katasterbeleg aus dem Jahre 1693 zeigt: "Auf dem NärrischenFelde." Möglicherweise spielt auch das zur gleichen Wurzel wie NorgehörendeNürr ,felsiger Ackerboden; unfruchtbare, nasse Stelle im Acker' (BACH1953/54, I, S. 298) mit herein.Schwarza, fern.; Quelle östlich von Rottdorf, mündet in Tannroda in die Ihn.Ahd. *Suarzaha ,Schwarzwasser'. Nach dem Gewässer ist auch das an seinemUfer gelegene Dorf Schwarza (vor 900 Suarzaha) benannt (vgl. FUHRMANN1962, S. 68 f.).Utzberg, mask.; Die ursprüngliche Form des Bergnamens, der auf die benachbartegleichnamige Siedlung übertragen wurde, läßt sich aus den Belegen für denOrtsnamen (hierzu FUHRMANN 1962, 5. 78) erschliessen.c. 1170 Wutensberg(DOB. 1896, I, 421); 1222 Wodensberg (DOB. 1896, II, 1996); 1273 Utensberc(DOB. 1896, IV, 936). Auf den Berg beziehen sich: 1488 am vtinsberge (LHA Bb33, 77); 1591 am Uczberge; am Utzschberge (StAE Sitb. 5,11); 1912 Utzberg(FdB). Wie die ältesten Belege für den Ortsnamen zeigen, geht die Bergbezeichnungauf den Namen des germ. Gottes Wotan in alter Zeit vereinzelt auch alsPersonennamenbelegt zurück (BACH 1953/54, I, S. 363). Im 13. Jh. wurde derName durch Abstossungdes anlautenden w- umgestaltet. Über die Gründe solcherUmbenennungen vgl. BACH(1953/54, II, S. 552 if.).Wallendorfer Hufe; Großkromsdorf: 1388 eine hufn landes ardagkers genant: diewaldindorferhufe (LHA Orig. Nov. 4); heute unbekannt. ,Die einem Wallendorfergehörende Hufe.'Webicht, neutr.; 1378 silva dicta der Webit, Webat (RDM 1933, 82); 1378 dazholcz, daz man nennet der Wepet (RBW 1891, 27); 1487 vor dem webicht (LHAD 4, 257); 1525 vorm webich (LEA Bb 78, 147); 1585 Im Wehebicht (LHA B, 11,124, 3); 1691 das3weebigt (LHA B 11315,46); 1728 Das weebich (LHA B 10995,70); 19. Jh. Webicht (FdB); mundartlich wew acht. Der Name des östlich von Weimaran der 11m gelegenen Gehölzes ist sicher schonalt. Die urkundlichen Belegesowie mehrere Quellen und Rinnsale, die auch heute noch an einigen Stellen desWaldes Sumpf bedingen, sprechenfür eine Ableitung von ahd. waba ,Morast' miteinem -th- Suffix: *Wabith ,morastiger Ort' (BACH 1953/54, I, S. 204, 297). DasSuffix tritt in den Formen -ith, -uth, -ath, -oth u. 5. in Neutra oder Maskulinaauf und ist in Thüringen belegt. Unserer Erklärung entsprächen sowohl derWechsel zwischen den Suflixschreibungen -it, -at und -et des 14. Jh. als auch dasursprüngliche mask. Genus des Namens. Im 15. Jh. wurde der Name in Analogiezu den mit ahd. -ahi > mhd. -ech abgeleiteten Kollektiva zu Webich(t) umgebildetund kam dadurch als Neutrum in Gebrauch. Andere Erklärungen, etwa alsAbleitung von ahd. wöban ,sich hin und her bewegen' mit -ithi oder von mhd.wap ,Gewebe, Wuchs' mit -ech, haben aus sachlichen und lautlichen Gründenwenig für sich. Vergleichbare Namen fehlen. FÖRSTEMANN (1913/16, 1272)verzeichnet Wep als "Stamm unbekannter Bedeutung".

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!