13.07.2015 Views

Günther Hänse FLURNAMENKUNDE UND ...

Günther Hänse FLURNAMENKUNDE UND ...

Günther Hänse FLURNAMENKUNDE UND ...

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

oder unmittelbar an dessen Rändern, wo die KarbonatundSandbödenin fruchtbarere Böden übergehen. Frei von Rode- Namen bleiben das gesamteKeupergebiet und die pleistozänen Ton-Mergel- Inseln im Nordkreissowie in dem breiten Streifen, der sich als Weimarer Grabenbruch in her-zyniscRichtung durch die Mitte des Untersuchungsgebiets zieht.Aus dem toponymischen Material ergibt sich somit ein Bild der Übereinstimzwischen mittelalterlicher Rodetätigkeit und der MuschelkalkundBuntsandsteinformation. Dabei fällt auf, das3 dort, wo sich auchheute noch größere zusammenhängende Waldkomplexe ausdehnen, Rode- Namenfehlen: auf dem Ettersberg, im Tannrodaer Buntsandsteinsattelsowie in der Muschelkaikzone zwischen Blankenhain, Bad Berka undÖttern. Daraus darf geschlossen werden, das3 die heutigen Waldflächenals wenn auch in ihrem Charakter durch den Eingriff des Menschenvöllig veränderte Kerne früherer größerer Waldgebiete betrachtet werdenkönnen, das3also die frühere Rodungsarbeit kaum wesentlich über dieGrenzen des heutigenDauerackerundWiesenlandes hinausgegangen seindürfte12. Die mittelalterlichen Rodungen setzten dort an, wo die geomorphologiund klimatischen Verhältnisse noch die Möglichkeit ackerbaulichNutzung versprachen, ließen aber die steileren Hänge und dieHöhenzüge der MuschelkalkundBuntsandsteinlandschaft unberührt. DieRealprobe weist auf dieses Verfahren deutlich etwa in der flachen Senkezwischen Berka und Hohenfelden, am Waldsaum des Ettersberges oderan den Rändern der bewaldeten limplatte.Bei dem Vergleich des Bildes, das aus dem Namenmaterial und derheutigen Waldausdehnung für die mittelalterliche Waldverbreitung gewonnewurde, mit der Karte SCHLÜTERS (1959-61, Karte 5) zeigt sichfür den Ettersberg und das südliche Kreisgebiet weitgehende Kongruenz.Divergenzen ergeben sich lediglich auf der Hochfläche zwischen 11m undSaale. Für Schlüter war die um- Saale- Platte zwischen dem MagdalaerGrabenbruch im Süden und der heutigen Kreisgrenze im ONO im Mittelalterwaldfrei. 6 Rode- Namen auf dieser Fläche (Ottstedt b. M., Lehnstedt,Hammerstedt, Hohlstedt, GrogundKleinschwabhausen), verschiedeneWaldinseln sowie eine 1119 erwähnte Waldung, die sich bis zu der WüstungWellendorf b. Ottstedt erstreckt hat (DOB. 1896, I, 1138; 0V. 1926,I, 15; vgl. ferner DOB. 1886, IV, 2141), lassen aber annehmen, daß auch12) Nur nördlichvon Troistedt sind wie der Vergleichälterer Katasterunterlagenmit den gegenwärtigenVerhältnissenzeigt Ödland und Weidetriften, die auf gerodetemBoden entstanden waren, am Ende des 19. und zu Beginn des 20.Jh. durchFichtenwaldkulturenneu aufgeforstetworden.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!