Al Ard Magazin Ausgabe 1
deutsch-arabisches Kulturmagazin
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Thema/Interviews - Reportage - Flucht aus Syrien 35 لقة أكثرات إطبعضها الصفح 34<br />
تقرير الهروب من سوريا<br />
Yamin Salayma flüchtete aus Syrien über das Mittelmeer. Eine stark<br />
stapazierende Reise. Angst und Heimweh bringen ihn an seine geistigen<br />
und körperlichen Grenzen.<br />
Reportage und Fotos von Fadi Salaymeh<br />
A<br />
Flucht aus Syrien<br />
ser 2500 Geflüchteten ist mit seiner<br />
Familie damals nach der ersten palästinensischen<br />
Nakba im Jahre 1948 aus<br />
Palästina nach Syrien geflüchtet. Heute<br />
flüchtet er wieder zusammen mit<br />
seiner Familie aus Syrien und muss damit<br />
nochmal das Leiden einer zweiten<br />
Nakba erleben. Yamin Salama erzählt<br />
dem <strong>Al</strong>- <strong>Ard</strong> <strong>Magazin</strong> seine Tragödie:<br />
„Die Fluchtreise nach Marokko fing<br />
von <strong>Al</strong>gerien an. Auf dem Weg wurden<br />
von jeder Person bzw. Familie<br />
ndere Geschichten über Tragödien<br />
und Leiden palästinensischer<br />
und syrischer Flüchtlinge,<br />
die aus dem Krieg in Syrien geflüchtet<br />
sind. Im Marokko haben sich zur<br />
Zeit ungefähr 2500 palästinensische<br />
und syrische Flüchtlinge versammelt,<br />
die jeden Tag versuchen die unter der<br />
spanischen Herrschaft liegende Stadt<br />
Melila zu betreten, um Richtung Europa<br />
weiter reisen zu können.<br />
Der Flüchtling (Yamin Salayma) palästinensischer<br />
Herkunft und einer dieungefähr<br />
1000 Euro von den Grenzsoldaten<br />
beider Staaten entwendet.<br />
Sie ließen uns anschließend in Ruhe.<br />
Es gab sehr viele Schmuggler, „Menschenhändler“,<br />
Betrüger, Räuber, bis<br />
Stolzer Vater mit seinen Kindern.<br />
Angekommen und erleichtert.<br />
أب فرح بوصوله مع أبنائه<br />
الهروب من سوريا<br />
wir am Ende in die marokkanische<br />
Stadt Nador angekommen sind, die<br />
direkt an der Grenze zu Melila liegt“.<br />
In Melila, die auf marokkanischem<br />
Territorium liegt aber unter der spanischen<br />
Herrschaft ist, hat die UN ein<br />
Büro direkt an der Grenze eröffnet,<br />
um syrische und palästinensische<br />
Flüchtlinge zu empfangen, sodass<br />
man das Klettern des Zaunes oder<br />
die Flucht durch das Meer vermeiden<br />
zu können. So können die Flüchtlinge<br />
das spanische Territorium betreten<br />
und danach kann man sich aussuchen<br />
nach welchem europäischen<br />
Land man weiterhin reisen möchte.<br />
Trotz der Eröffnung dieses Büros seitens<br />
der UN, hat die marokkanische<br />
Polizei 100 m entfernt von dem Büro<br />
ein Absperrung gestellt, um das Betreten<br />
der Flüchtlinge zu verhindern. Die<br />
Überraschung war, dass die marokkanische<br />
Polizei mit den Schmugglern<br />
abgesprochen hat die Flüchtlinge das<br />
Betreten zu verbieten, bis sie das Geld<br />
(an die Schmuggler) zahlen und es<br />
untereinander teilen.<br />
Yamin Salayma sagt : „Die syrischen<br />
und palästinensischen Flüchtlinge betraten<br />
Melila durch den Grenzübergang<br />
„Bani Nsar“ und dann gingen sie<br />
ins UN-Büro, wo sie ihren Pass vorgezeigt<br />
hatten, einige hatten zwangsweise<br />
gefälschte Pässe vorgezeigt. Danach<br />
gaben wir unsere Fingerabdrücke abund<br />
dann wurden wir in dem Flüchtlingslager<br />
(City) oder (Salida) empfangen.<br />
Nach ca. ein bis drei Monaten<br />
ziehen wir weiter in die Richtung des<br />
spanischen Territoriums und zwar<br />
nach Madrid, Malaga oder Sevilla“ .<br />
In der marokkanischen Stadt Nador<br />
leben Flüchtlinge, die nur darauf warten<br />
ihnen zu erlauben das UN-Büro<br />
beizutreten. Einige schlafen nur auf<br />
dem Boden, auf den Bergen oder vermieten<br />
ein billiges Zimmer in einem<br />
billigen Hotel ohne jeglichen Service.<br />
Einige versuchten an den Grenzzaun,<br />
der die beiden Städte, Nador und Melila,<br />
trennt zu klettern, trotzdem dann<br />
war ich gezwungen einem Schmuggler<br />
500 Euro zu geben, der mir es ermöglicht<br />
hat mit einem Fahrrad nach<br />
Melila zu fahren, nach dem er das mit<br />
den Grenzsoldaten abgesprochen hat.<br />
<strong>Al</strong>s ich in Melila ankam, habe ich mich<br />
bei der spanischen Polizei gemeldet,<br />
die mich sehr respektvoll waren -im<br />
Gegensatz zu unserer Polizei – und<br />
mich anschließend zum Flüchtlingslager<br />
(<strong>Al</strong>City) genommen haben.<br />
Yamin Salyma fügt hinzu: „In dem<br />
Flüchtlingslager <strong>Al</strong>City hat uns eine<br />
andere Tragödie erwartet. Normalerweise<br />
war dieser Flüchtlingslage für<br />
afrikanische Flüchtlinge südlich vom<br />
Sahara und damals auch für <strong>Al</strong>gerier,<br />
die wegen den Ereignissen vom Jahre<br />
1990 auch flüchten mussten, gegründet.<br />
Der Lager kann nur 400 Personen<br />
aufnehmen. Ich habe gesehen, dass es<br />
dort ungefähr 2500 syrische und palästinensische<br />
Flüchtlinge gab, darunter<br />
ungefähr 150 Familien ( die meisten<br />
aus dem Flüchtlingslager Yarmuk<br />
in Syrien) viele von denen schliefen<br />
auf dem Boden“<br />
Zum Schluss sagte Yamin Salayma :“<br />
Die Beamter des UN- Büros, das sich<br />
dort in Melila befindet, waren nicht<br />
in der Lage uns zu helfen und immer,<br />
wenn wir uns wegen den schlechten<br />
Verhältnissen beschwert haben haben<br />
sie einfach geantwortet : Es tut<br />
uns Leid, wir können nichts machen!“<br />
Dem Baby geht es gut. Es gleicht einem<br />
Wunder aber die Strapazen der Reise<br />
scheinen wie vergessen.<br />
الطفل بصحة جيدة<br />
مما يجعل نسيان الرحلة بمصاعبها<br />
اسهل<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> - 01/2016 01/2016 - <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong>